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Forum: "Ein Schüler vergiftet Klassenklima"
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| Ein Schüler vergiftet Klassenklima | | von: wormditt
erstellt: 19.10.2017 10:56:53 |
In meiner neuen 6. Klasse gibt es einen Schüler, der mich gezielt vor allen schlecht macht, Lügengeschichten verbreitet und dadurch auch andere auf seine Seite zieht. Ein Gespräch mit ihm über dieses Thema ist nicht möglich, da er beharrlich sagt, er könne mich eben nicht leiden. Im Hintergrund stärkt ihm die die Mutter den Rücken, er zitiert sie z.T. wörtlich. Ich habe ihm schon gesagt, dass es ihm frei stehe die Schule zu wechseln. Gibt es bei euch ähnliche Fälle? Wie geht ihr damit um? Ich bin für jede Hilfe dankbar. |
| schulische Sanktionen | | von: sam1976
erstellt: 19.10.2017 12:28:10 |
Zunächst sämtliches Fehlverhalten des Schülers notieren. Wie verlief denn ein Gespräch mit seiner Mutter? Steht die Schulleitung hinter dir und unterstützt sie dich? Etwas härtere Maßnahmen, wenn Gespräche mit Eltern, Schulleitung usw. nichts bringen: Wenn der Schüler gegen die Schulordnjung verstößt, in der hoffentlich der respektvolle Umgang unter allen in der Schule drin steht, ließen sich Ordnungsmaßnahmen anstreben. Ausschluss von Klassenfahrten, Versetzung in eine Parallelklasse, Androhung des Schulverweis und später ggf. der tatsächliche Verweis. Wenn du mitbekommst, dass die Mutter des Schülers Unwahrheiten über dich verbeitet, dir vielleicht sogar Dienstpflichtsverletzungen unterstellt, steht es dir natürlich frei, gegen die Mutter Anzeige wegen übler Nachrede oder Verleumdung zu erstatten. |
| So sehe ich das auch | | von: caldeirao
erstellt: 19.10.2017 14:54:05 geändert: 19.10.2017 14:55:26 |
Konzentriere Dich, dass du auf der Sachebene bleibst. Dass Dich der Schüler nicht leiden kann, steht ihm frei und auch der Mutter. Man muss nicht alle Menschen mögen. Über Dich die Unwahrheit zu sagen, dir Dinge zu unterstellen usw. steht ihm nicht frei und genau das würde ich ihm spiegeln und ggf. sanktionieren. Da wäre es mir egal, ob er die Mutter zitiert oder nicht. Wenn ich etwas behaupte, muss ich Beweise haben und nicht meine Mutter hat gesagt ... Des Weiteren gehört es zum guten Ton, dass man bei Fehlern oder Ungerechtigkeiten usw. erst mal mit der betreffenden Person spricht und nicht irgendwelche Behauptungen in die Welt setzt. Das hat etwas mit sozialer Kompetenz zu tun. Lange Rede kurze Sinn, auf die Metaebene heben und Sachebene analysieren, Emotionen völlig aus dem Spiel lassen und dann konsequent und knackig handeln. Für die Klasse Transparenz für dein Handeln (nämlich Analyse der Sachebene) schaffen. Die Zeit der Diskussionen sind aus meiner Sicht überschritten. |
| Danke für die Tipps "Klassenklima" | | von: wormditt
erstellt: 19.10.2017 17:57:45 |
Danke für die prompte Reaktion! Es ist äußerst schwer bei diesem Schüler und seinen "Anhängern" auf der Sachebene zu bleiben. Sie nutzen jede Gelegenheit mir eins reinzuwürgen und trumphieren dann mit ihrer Heldentat vor der Klasse. Die anderen schächeren Schüler himmeln den "Anführer" an, obwohl sie sein Verhalten nicht billigen. |
| Trotzdem auf der Sachebene bleiben | | von: caldeirao
erstellt: 19.10.2017 21:34:39 geändert: 19.10.2017 21:35:53 |
und möglichst wenig Ansatzpunkte bieten. Überwiegend emotionslosen und schüleraktiven Unterricht durchführen. Du gibst mehr oder weniger Aufgaben rein. Wenn der S. triumpphiert, hinsetzen und protokollieren was er von sich gibt- ganz sachlich. |
| Unterstützung einfordern | | von: subler
erstellt: 20.10.2017 09:28:20 |
Hallo wormditt. Du solltest nicht alleine gegen das Problem ankämpfen. Wenn der Schüler sich bei dir so verhält, tut er das vielleicht auch bei anderen Kollegen - oder fällt dort zumindest auf. Frage das Kollegium. Dokumentieren ist sehr gut, aber auch deine Kollegen können dich unterstützen, indem sie dokumentieren, was ihnen in deren Unterricht so auffällt. Die Schulleitung würde ich auf jeden Fall ins Boot holen. Keiner Schulleitung kann es egal sein, wenn Lehrer so angegangen werden. Oft hilft ein deutliches Gespräch der Schulleitung mit dem Schüler, bzw. mit schüler und Elternhaus. Damit sendet die Schule ein Signal an Eltern und Kind: bei uns nicht. Wünsche dir viel Erfolg dabei. LG |
| Keine Einzelgespräche! | | von: galadriel
erstellt: 20.10.2017 14:42:52 |
Vermeide es in so eienr angespannten Situation auf jeden Fall, alleine in so ein Gespräch zu gehen, egal ob mit dem/den Schüler(n) oder Eltern. Hol dir einen Kollegen dazu, wenn möglich sogar einen, der die Klasse nicht unterrichtet und somit objektiv beobachten und bezeugen kann. Führe ein Protokoll (oder bitte den Kollegen) direkt während des Gesprächs und lasse es von den Eltern am Ende des Gesprächs direkt unterschreiben. Damit hast du eine gute Grundlage um im nächsten Schritt die Schulleitung ins Boot zu holen. Auf JEDEN Fall würde ich die Eltern des "Anführers" zu einem Gespräch mit dir und der Schulleitung einladen. Auch der Schüler sollte dabei sein.
Protokoll über auffälliges Verhalten zu führen ist auf jeden Fall eine gute Idee, mache ich derzeit bei einem Schüler auch. Ich würde ihn darüber auf jeden Fall vorab informieren und versuchen, das Geschriebene so sachlich wie möglich zu notieren - auch wenn es manchmal sicherlich schwer ist. Bei uns springt bei solchen Situationen auch unsere Schulsozialarbeiterin ein - aber so etwas hat ja leider nicht jede Schule.
Ich drücke die Daumen, dass es besser wird. So etwas kostet unheimlich Nerven und nimmt auch die Lust am Unterrichten. Kopf hoch! Lass dir helfen, dann wird das auch klappen. Gruß, gala |
| Es steht ihm nicht frei die Schule zu wechseln | | von: marie-sophie2
erstellt: 22.10.2017 19:07:44 |
Ich würde darauf verzichten ihm zu sagen, dass es ihm freistünde die Schule zu wechseln. Tatsächlich steht es ihm eben NICHT frei. Er ist minderjährig und darf so weitreichende Entscheidungen nicht treffen. Und natürlich merkt er, dass solche Aussagen reiner Hilflosigkeit entspringen. Gab es schon Gespräche mit dem Schulleiter? Mit den Eltern? Wenn diese nichts fruchten, würde ich mich diesbezüglich coachen lassen. |
| Keine Einzelgespräche, Direktion einschalten und dokumentieren | | von: stella58
erstellt: 22.10.2017 19:13:29 |
Hallo, ich hatte mit solchen Dingen auch schon in der Schule zu tun. Es ist zwingend erforderlich, den nötigen Respekt einzufordern, das braucht eine Schule, es braucht das System Schule. Bei uns wird da das gesamte Kollegium informiert und auch der Direktor. Es kann nicht sein, dass ein Schüler und dessen Mutter sich gegenüber eines Lehrers, einer Lehrerin so verhalten. Ich glaube, du musst dich da richtig wehren und ein sehr eindeutiges Stopp setzen mit Hilfe deiner Kollegen und der Leitung. Ich bin inzwischen 40 Jahre Lehrer und ich kann dir gut nachfühlen, wie dir zu mute ist. Viel Mut und Kraft Stella |
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