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Forum: "Klassenleitung / volle Stelle"
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| An meiner Realschule | | von: klexel
erstellt: 08.06.2023 17:53:16 geändert: 08.06.2023 18:42:38 |
(ist schon lange her, bin seit 10 Jahren außer Dienst) hatten die meisten KollegInnen eine Klassenleiterstelle. Es wäre gar nicht anders gegangen, weil es nicht genug Leute mit voller Stelle gab. Da gab es überhaupt keine Diskussionen. Wir hatten zwei Kolleginnen, die nur Textil und Sport unterrichteten. Die waren außen vor. Aber den Rest 'erwischte' es im Wechsel immer. Und mal ehrlich, es ist auch sehr viel schöner und befriedigender, eine Klassenleitung zu haben als immer nur 'zu Gast' zu sein.
Ich glaube nicht, dass das irgendwo festgeschrieben ist. Die Verteilung und die Absprachen sollten mit der SL erfolgen. Ich fände es schlimm, wenn auch so etwas festgeschrieben wäre.
Es ist sinnvoll, möglichst viele Stunden in der eigenen Klasse zu verbringen. Damit stehen also die LuL mit Langfächern plus 1-3 Kurzfächern an erster Stelle. Aber wenn Not am Mann ist, sollten auch Leute, die nur Kurzfächer unterrichten (gibts die noch?), eine Klassenleitung übernehmen. Ich hatte mehrere Kolleginnen, die neben einem Langfach noch 4-5 weitere Fächer jahrelang unterrichtet haben, eben weil sie dann besser als Klassenleiterin arbeiten konnten und die SuS besser kannten.
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| Bei uns | | von: caldeirao
erstellt: 08.06.2023 23:11:05 |
ist das auch nicht so. Wir haben mehr Klassen als Lehrer mit voller Stelle. Allerdings ist es so, dass KollegInnen die ganz wenig arbeiten, auch keine Klassenleitung haben. Ihr könnt das ja mal zur Diskussion stellen. Einerseits finde ich es ungerecht, wenn die Teilzeitkräfte NIE eine Klasse haben, andererseits kann man eben eine Klassenleitung auch nicht zu 80% machen. Aber vielleicht ist es ja auch eine Idee, dass 2 Teilzeitkräfte eine Klassenleitung im Teamteaching machen. Das mit den Lang- und Kurzfächern ist auch nicht gerecht, da die Fächer D, Ma, En auch intensive Korrekturfächer sind. |
| @caldeirao | | von: klexel
erstellt: 08.06.2023 23:53:22 |
Das mit den Lang- und Kurzfächern ist auch nicht gerecht, da die Fächer D, Ma, En auch intensive Korrekturfächer sind.
Doch, weil du in weiterführenden Schulen damit mehr Stunden in deiner Klasse bist. Also mindestens 4 fürs Langfach + mind. 2 für 1 Kurzfach. Wobei an meiner RS kaum jemand nur 2 Fächer unterrichtet hat. Das ging bis zu 5-6 Fächern, obwohl nur 2 studiert wurden.
Ich habe En und Franz. studiert. Das war richtig blöd, weil ich nur 4 Std. Englisch in meiner kompletten Klasse sein konnte. Frz. haben ja nur ein paar SuS als Wahlpflichtfach gemacht. Also habe ich dann noch Sozialkunde, Musik unterrichtet.
Später gab es Sozialkunde nicht mehr, weil es zu GSW zusammengelegt wurde (Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde) Da hätte ich mich von einem auf den anderen Tag noch in zwei weitere Fächer einarbeiten müssen. Das ging mir zu schnell, also dann nur Englisch. Das bedeutete, dass ich meine Klasse nicht jeden Tag gesehen habe. Als Klassenlehrerin mit mehr Stunden hast du einen ganz anderen Stand in der Klasse.
Teamteaching wäre eine tolle Lösung gewesen, gab es bei uns damals aber nicht.
Du siehst, es hat alles Vor- und Nachteile. |
| @bibx | | von: janne60
erstellt: 09.06.2023 17:59:43 |
Ich schreibe für Grundschule und sags mal so: Bei uns würde jede Vollzeitlehrkraft, die NICHT Klassenleitung wäre, am Stock gehen. Mach mal 28 Wstd. als Fach- und Förder- und Sonstwas-Lehrer. Du tingelst durch 17 Klassen, bist nur am Hin- und Herrennen, wirst nie fertig mit Absprachen (mit den Klassenlehrern) bezüglich Förderunterricht, musst als Fachlehrkraft an allen Klassenkonferenzen teilnehmen usw. Also meine Kollegen empfinden es als Strafe, mit Vollzeit keine KL zu haben. Ich kenne es ohnehin bis auf ganz wenige Ausnahmen nur so, dass an der GS am liebsten jeder eine Klasse hat (und ich habe auch KL mit 17 Wstd.). Aber wie schon geschrieben wurde: Sowas lässt sich gut mal in einer Konferenz diskutieren, und dann kann die SL entsprechend reagieren. Manchmal lässt sich der Wunsch nach Klassenleitung oder NIchtleitung nicht gleich sofort umsetzen, aber man kann den Kollegen durchaus in Aussicht stellen, dass ihr Wunsch baldmöglichst berücksichtigt wird. |
| Den Unterschied zwischen | | von: caldeirao
erstellt: 11.06.2023 19:44:40 |
gerecht und sinnvoll. Ich glaube, den muss ich nicht erklären. Natürlich ist es sinnvoll, dass ein/e KlassenlehrerIn möglichst viele Stunden in der Klasse hat. Das war aber nicht mein Ansinnen. Liebe Klexel, wie ihr das für eure Schule gemacht habt, war für eure Schule gut und ihr ward erfolgreich. Das heißt aber nicht, dass das eine Idee für alle Schulen ist. Aus unterschiedlichen Gründen passt das nicht zu jeder Schule und jede Schule muss ihren Weg finden. Ich vermute mal, dass das bei der Foreneröffnerin auch schon immer so gemacht wurde wie beschrieben und jahrelang hat sich ihr System bewährt. Nun gibt es aber einige, die das nicht gerecht finden, was ich verstehen kann. Aber etwas Eingeschliffenes- schon immer so Gemachtes ist ganz schwer zu kippen. Und so wird es etwas Geduld brauchen, dieses zu verändern. Schlau ist es, wenn man sich dazu verbündete sucht und möglichst alternative Vorschläge hat. |
| @caldeirao | | von: klexel
erstellt: 12.06.2023 01:13:57 geändert: 12.06.2023 01:17:53 |
Ich beziehe mich auf diesen Satz aus dem Eingangsbeitrag: "da man damit Lehrkräfte, die mit voller Stelle + Klassenleitung überfordert sind, dazu treibt, in Teilzeit zu gehen. "
Dabei wird automatisch davon ausgegangen, dass man mit voller Stelle + Klassenleitung leicht überfordert sein kann.
Ich habe hingegen versucht zu erklären, ebenso wie janne, dass das keine zwingende Logik ist, weil die Belastung als Nicht-Klassenlehrer durchaus größer sein kann, weil man weniger Stunden in einer Klasse hat, damit in mehr Klassen unterrichtet, auch in mehr Klassen an Konferenzen teilnehmen muss, viel mehr Zeit mit der Absprache mit den Klassenlehrern hat, nicht solch einen engen Bezug zu einer Klasse hat.
Natürlich muss das jede Schule und jeder Kollege für sich entscheiden. Und wenn es eine gute Stimmung im Kollegium gibt und man solche Dinge kollegial-freundschaftlich regeln kann, umso besser. Ich habe noch nie von einem Fall gehört, dass jemand in Teilzeit gegangen ist, um eine Klassenführung zu vermeiden.
Zur Erinnerung: Ich habe immer aus der Perspektive einer RS-Lehrerin gesprochen, also Unterricht in der SEK I. Ich habe absolut keine Vorstellung von der Arbeitsbelastung als KL in einer Grundschule, aber Janne hat es ja sehr plastisch geschildert. Und laut Profil ist die Foreneröffnerin an einer GS.
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