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Forum: "Adventskalender"
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| Adventskalender | | von: palim
erstellt: 01.12.2006 15:22:43 geändert: 05.12.2006 21:00:51 |
Auch in diesem Jahr wollen wir die 4ts mit einem Adventskalender beglücken. Einige haben sich schon in die Liste eingetragen, aber ein paar Türchen sind auch noch zu vergeben. Es werden sich sicherlich noch ein paar liebe Menschen finden, die noch ein Türchen bestücken können. (Schreibt euch im Forum Adventskalender-Planung auf die Liste. In diesem Planungs-Forum könnt ihr auch Kommentare u.a. loswerden. Danke)
Die erste Tür,
die stammt von mir
und öffnet sich hier:
Das Nikoläuschen
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit ein kleiner Nikolaus, der wer so klein, dass es wohl eher ein Nikoläuschen war. Das kleine Nikoläuschen tat, was Nikoläuse so tun, es sammelte im Jahr die vielen Geschenke und Geschenkwünsche und dann, kurz vor Weihnachten, machte es sich auf den Weg, um all die kleinen und großen Kostbarkeiten zu den richtigen Kindern zu bringen.
Nachts, wenn alle schliefen, stapfte das Nikoläuschen bemützt und warm eingepackt mit seinen kleinen Stiefelchen von Haus zu Haus, ächzte unter dem schweren Gepäck und mühte sich mit den Geschenken der Kinder, auf dass jedes am nächsten Morgen mit leuchtenden Augen einen erfüllten Wunsch im Stiefel oder aus dem Nikolausteller fände.
So stapfte es auch dieses Mal schwer bepackt von Tür zu Tür, aber in diesem Jahr schien es, als seien die Wege noch weiter, die Treppen noch höher und die Türen noch schwerer als im vorherigen Jahr. Vielleicht war das Nikoläuschen auch einfach noch ein bisschen kleiner geworden. Auf jeden Fall konnte es dieses Mal zwar die schweren Geschenke noch tragen, die langen Wege laufen, die hohen Treppen erklimmen, doch die Türen, die so schwer waren, die konnte das Nikoläuschen nicht öffnen. Ganz verzweifelt lief es von Haus zu Haus und überall konnte es nicht hinein gehen zu den Kindern. Somit konnte es auch keine Geschenke verteilen und die Last der Geschenke wurde schwerer und schwerer, je mehr Geschenke nicht zu verteilen waren.
Traurig und bedrückt blieb das Nikoläuschen im kalten Wind stehen. Es fror, die Füße taten im weh, die Nase war kalt, die Finger steif gefroren und eine kleine, eisige Träne rann ihm die Wange hinunter. *Kling*, tropfte sie auf den Boden. Wie sollten die Kinder denn den Nikolaus lieben, wenn sie am Morgen ihre Schuhe und Teller leer finden würden? Und wer sollte ihre Herzen trösten?
Noch zwei eisige Tränen fielen herab. *klingkling*
Das hörte ein Engel und er kam hinab geschwebt zum kleinen Nikoläuschen, das dort so elend im kalten Wind stand. Der Engel versuchte, das Nikoläuschen zu trösten, aber es war untröstlich. Wie sollte es denn die Geschenke verteilt bekommen, wenn die Türen so schwer zu öffnen waren, zumal die Zeit ihm auch immer knapper wurde. Schon bald würden die ersten hellen Kinderaugen vom Träumen geöffnet werden und suchend umher schauen.
Doch der Engel ließ das kleine Nikoläuschen nicht allein. Er hatte auch schon eine Idee, wie es ihm helfen konnte. Die Türen konnte es zwar auch nicht öffnen, aber über die himmlischen Dinge konnte es verfügen. Und so kam es, dass es in der Nikolausnacht dicke Flocken schneite und die Schneeflocken fielen gerade so, dass sie viele kleine Höhlen bauten. Nun konnte das Nikoläuschen die Geschenke alle im Schnee ablegen.
Noch mehr Schneeflocken fielen, sie deckten die Fußstapfen des Nikoläuschens zu und schneiten die Geschenke weiter ein, bis sie in lauter kleinen Schuhen versteckt waren. In den Straßen des Dorfes waren nun viele kleine Schneeschuhe mit Geschenken und Süßigkeiten.
Am Morgen aber, als die kleinen Äugelein zu den Nikolausstiefeln und –tellern eilen wollten, sahen sie doch erst den ersten Schnee des Jahres. Und so fanden die Kinder draußen ihre Geschenke des kleinen Nikoläuschens und waren froh und glücklich darüber.
Das beste Geschenk für die Kinder war aber der Schnee, in dem sie herrlich Toben, Tollen und Bauen konnten. Noch schöner aber war das Lachen der Kinder dabei, dass dem Nikoläuschen in den Ohren klang und es für alle seine Mühen entschädigte.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und einen bezaubernden 1. Advent.
Palim |
| 4. Türchen | | von: theia
erstellt: 04.12.2006 00:27:37 |
Auf der Suche nach Weihnachten
Im aufgeriss'nen Packpapier
steh ich wie in 'nem Trümmerfeld -
Binnen einer halben Stunde
zerstört die schöne Weihnachtswelt.
Ist das nicht bloße Phantasie?
Das Christuskind, der Glockenklang,
auch Frieden, Schnee, Besinnlichkeit,
Geborgenheit, der Weihnachtsmann...
Die Stille ist dem Lärm gewich'n,
schon längst verebbt der Glöckchen Klang;
und es tönt wieder lauter Streit,
wo eben man noch Lieder sang.
Das Christuskind ist längst erwachsen,
den Weihnachtsmann, den gab es nie.
Mit viel Vernunft und Realismus
zwing'n wir uns selber in die Knie.
Besinnlichkeit, Geborgenheit -
das ist schon lange Illusion;
nur maskenhaft Familiensinn,
ein Berg Geschenke - War's das schon?
Die Lichter führ'n uns in die Irre,
denn Wege suchen wir nicht mehr.
Wer such'n kann, der hat noch Träume;
doch ich bin traumlos - hohl und leer.
Ein, zwei Stunden Weihnachtsstimmung
- an ihren Sinn nicht mal gedacht
Den jährlichen Familientrubel
hab ich ganz einfach mitgemacht.
Dies Weihnachtsfest ist nur Fassade
aus Schleifen und Geschenkpapier.
Nur zwei ehrliche Geschenke -
und beide trag ich tief in mir.
Das allein darf Weihnacht heißen,
was and'ren zeigt: Ich hab dich gern.
Ich find' im Chaos auf dem Boden
den angekratzten Weihnachtsstern.
Mein nachdenkliches Türchen für euch.
theia |
| 07.12.2006 - Das siebente Türchen | | von: jamjam
erstellt: 07.12.2006 00:11:30 geändert: 07.12.2006 00:12:26 |
Gedicht für Lehrende und andere Eltern
Adventszeit ist Besinnlichkeit ...?
Die Arbeiten korrigieren,
den Überblick nicht verlieren.
Adventszeit ist Fröhlichkeit ...?
Geschwister, die sich streiten,
den Druck der Schule umleiten.
Viel Organisation ist gefragt,
die Mutter sich sehr plagt,
um für die Kinder es zu schaffen,
in der Adventszeit viel zu lachen.
Und auch der Vater sorgt dafür mit,
- Weihnachten wird der große Hit.
Doch bedenke dabei richtig:
ruhige Eltern, die sind wichtig!
Geschenke, Essen sind ganz nett,
aber machen nicht den Frieden wett.
D'rum müht euch nicht zu arg,
das Ihr von Weihnacht' auch was habt.
von jamjam
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| Das 8. Türchen | | von: kla1234
erstellt: 07.12.2006 23:13:41 |
Ein Weihnachtsbaum für die Stadt
Wir sind vor einigen Jahren umgezogen. Der Vorgarten des Hauses war reichlich verwildert, aber wir haben es nicht fertig gebracht auch die riesige Tanne vor dem Küchenfenster zu fällen. Doch dieses Jahr war es so weit: Wir haben der Stadt den Baum als Weihnachtsbaum gestiftet. Der Chef des Bauhofs war zweimal da und stellte hocherfreut fest, wie günstig der Baum doch direkt an der Straße stände, und das auch noch ganz in der Nähe seines künftigen Bestimmungsortes als Weihnachtsbaum mit Lichterkette am Ortseingang.
Ende November war es soweit. Die Männer vom Bauhof rückten an. Innerhalb von 10 Minuten vollendete die Motorsäge ihr Werk und der 5-Meter-Baum hing am Kran, gefolgt von einem Lader, der ein schönes Stück Stamm abtransportierte. Zurück blieb der veritable Haufen der langen, bodennahen Zweige und ein weiteres, langes Stück Stamm. Hm, sah doch noch nach ein bisschen Arbeit mit Hänger aus.
Doch kurze Zeit später kam einer der Bauhofmänner zurück und räumte alles auf einen kleinen Laster. Ich ging raus und bedankte mich, besonders, da er seinen Kopf so hängen ließ und irgendwie missmutig dreinblickte. „Das ging ja flott, und toll, dass Sie den Rest auch noch holen.“ Er sah mich kaum an und meinte: „So schnell ging das gar nicht und ich darf Ihnen gar nicht erzählen, was da so alles passiert ist.“ Erschrocken sah ich mich um: Nachbarbäume okay, keine Äste ab, die Laterne stand noch so schief wie immer, Fenster und Hausmauer, alles paletti. Was war passiert?
Aufmunternd meinte ich: “Ich liebe Anekdoten und Geschichten, erzählen Sie’s mir ruhig.“
Mit gesenktem Kopf und ziehender, aber irgendwie singender Stimme begann er: „Oh, ich war gestern Abend extra hier vorbeigekommen und hab mir alles angeguckt, ob das passt mit dem Kran und so weiter. Und heute kamen wir munter her und ich bin in die Straße eingebogen und dann stand da dieses Auto. Überall bin ich rumgerannt und hab geklingelt, wem das Auto gehört, ich muss doch den Baum absägen und hab endlich den Elektriker gefunden, der dann auch wegfuhr.“ „Ich hatte allen Nachbarn Bescheid gesagt und hatte doch dafür garantiert, dass die Straße frei ist. War das nicht so?“, sagte ich dazwischen.
„Ja, ja“, meinte der nette, junge Mann vom Bauhof. „Und dann kam ein Bewohner vom Haus und fragte, ob der Baum vom letzten Sturm ….Nein, den habe ich jetzt abgesägt, hab ich gesagt. Und er kam mir schon irgendwie noch größer vor, der Baum. Und das Haus war auch höher.“ Und dann bin ich zum Straßenschild gelaufen und ich hab mich doch tatsächlich geirrt gehabt. Und jetzt lacht der ganze Bauhof über mich und die werden das nie vergessen. Ich bin eine Straße zu früh abgebogen.“
Leider weiß ich nicht, wo der zweite Weihnachtsbaum jetzt in unserer Stadt steht. Die Besitzer dieses Baumes verlangen jetzt übrigens Schadensersatz, aber einen Baum wollen sie um Himmels willen dort nicht mehr hin. Mein Unglücksrabe meinte auch ein vergnügliches Schmunzeln in ihren Gesichtern bemerkt zu haben. Ein kleiner Trost.
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| Das 9. Türchen | | von: essen
erstellt: 08.12.2006 23:03:48 geändert: 09.12.2006 12:38:24 |
Hier zuerst was lustiges:
http://www.4teachers.de/url/634
Tja, es ist gar nicht so einfach, hier was nettes, selbstgemachtes reinzustellen. Ich habe so viele Ideen gehabt, aber dann doch alles verworfen, weil es doch nicht passt.
Jetzt schreibe ich diesen Beitrag schon zum dritten Mal und bin immer noch nicht zufrieden. Ich habe zuerst mein Lieblingsrezept reingestellt, dann aber festegestellt, das gibt es schon mehrfach im Internet und ich wollte nicht, dass jemand denkt, ich hätte was geklaut. Nein, ich habe das Kochbuch hier.
Dann dachte ich, ich erzähle Euch meine Lebensgeschichte, weil es was mit Dezember zu tun hat. Aber wenn interessiert es schon, ob ich im Dezember nach Deutschland gekommen bin oder im Januar. Und ob ich die Sprache schon sprechen konnte oder erst hier gelernt habe. Die Sprache habe ich hier gelernt, aber das hat mir in der Schweiz nichts gebracht, weil man da was ganz anderes spricht (ein lieben Gruß an die Schweizer).
So habe ich z.B. den Nachbar meines Onkels gar nicht begrüßt, weil ich sein "Grüezi mitenand" für die Ansprache für die Katze gehalten habe (die übrigens neben mir lag). Er war richtig wütend und hat sich bei meinem Onkel beschwert.
Aber auch Ruhrgebiet, in dem ich jetzt wohne, ist auch nicht ohne, was die Sprache angeht. Den Satz "Er hat sie mit Schmackes umgedreht" habe ich lange nicht verstanden, weil ich Schmackes unter Geschmack im Wörterbuch gesucht habe (Schmackes gab es nicht).
Willst du eine Kniffte? habe ich auch nicht verstanden - dachte zuerst, das ist was unanständiges
Ach ja, nach 14 Jahren habe ich schon einiges gelernt, aber die deutsche Sprache noch nicht
So jetzt habe ich zwar was geschrieben, aber ob es passt, weiß ich immer noch nicht
liebe Grüße
essen |
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