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Forum: "Alles wird individuell - sogar die Noten"
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| Nicht alles so eng sehen | | von: caldeirao
erstellt: 10.03.2009 23:47:53 |
man muss ja nicht von einem extrem ins andere fallen. Wenn ein SoS bei dem einfacheren Text eine "1" schreibt, war für ihn das Anspruchsniveau zu gering, also muss man sich selbstkritisch hinterfragen oder das Kind war so fleißig, dass man sich wahrscheinlich mit dem Kind freut.
Welche Aufgabe sollte eine Note vor allem in der Grundschule haben (ich rede jetzt nicht von Abschlusszeugnissen). Sie sollte vor allem zu Leistungen motivieren. Nichts ist schlimmer als die SuS verlieren schon in der GS die Lust.
In meinem Rahmenlehrplan steht, dass ich entsprechend des Lernzuwachses bewerten soll. Das Lernziel ist so festzulegen, dass der SoS die Chance habt, das zu erlernen.
So schlecht finde ich das nicht, denn ich muss dem armen, aber fleißigen Wicht, dessen IQ unterdurchschnittlich ist, nicht ständig schlechte Noten geben.
Hier spielt der Gedanke der Inclusion mit hinein. Es sollen alle SuS gemeinsam entsprechend ihrer Voraussetzungen lernen. Kein Kind soll mehr diagnostiziert werden. Ich kann doch jetzt dem lernbehinderten Kind nicht nur 5 und 6 verpassen?!
Ich glaube, Kinder, wenn sie mit diesem System groß werden, verstehen und akzeptieren das. Als größeres Problem sehe ich die Eltern.
Sicherlich müssen solche Ideen erst wachsen und etablieren. Es wird noch ein paar Jahre dauern, ehe diese Art der Bewertung salonfähig wird.
Aber hat sich das intelligente Kind die 1 wirklich verdient, wenn es nichts dafür getan hat, weil es einfach mit dem Lehrstoff unterfordert ist? Ist das eine sehr gute Leistung? Und vor allem ist es gerecht? Es ist schwierig diese Frage zu beantworten, es gibt viele Für und Wider. |
| @ caldeirao - neue Notenstufen | | von: amann
erstellt: 11.03.2009 14:01:45 |
wie du die Sache beschreibst, klingt sie vernünftig. Aber das heißt doch, dass hier gewissermaßen ein völlig neues Maßsystem eingeführt wird. Da wäre es sauber, auch zugleich neue Stufungen (Noten) einzuführen und diese Begriffe sauber zu definieren, so wie es bei "Sehr gut", "gut" usw. auch war. Von mir aus "gleichbleibend exzellent", "hat sich verbessert" oder so, aber bitte durchdachte, allgemein bekannte Begriffe. Ok, "durchdacht" zu fordern, ist etwas dreist von mir.
An unserer Schule beim Anmelden der kommenden 5er gab es den ersten Geschmack von Zeugnissen, aus denen kein Mensch mehr die Leistung der Kinder ablesen kann.
Der Verdacht steht im Raum, dass dies genau beabsichtigt ist: niemand soll letzten Endes mehr erkennen können, welches Kind welchen Leistungsstand hat. So wird dann jede Schule volens nolens zur Gesamtschule, ohne all die teuren Differenzierungskurse.
Aber eine Hürde bleibt, auch wenn wir sie bis zum Alter von 19 oder 26 hinaufschieben: irgendwann müssen die jungen Menschen arbeiten gehen. Wer bis dahin immer nur ermutigt und gehätschelt wurde, erhält vielleicht keine Arbeit mehr. Und hat dann Zeit zum Nachdenken, warum er immer nur gute Noten hatte ... |
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