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Forum: "Wie viel Frontalunterricht sollte sein?"
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| Wie viel Frontalunterricht sollte sein? | | von: helmesberger
erstellt: 08.09.2007 17:28:04 |
Hallo,
ich habe eine sehr unruhige und verquatschte 5. Klasse im Englischunterricht. Wenn ich etwas erklären möchte, kostet es mich viel Mühe, Kraft und Einfallsreichtum, die Klasse zum Zuhören zu bewegen. Nun habe ich ihnen letzte Woche einen Wochenplan ausgehändigt und siehe da, die Kinder haben gearbeitet wie die Bienchen, es herrschte eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre. In diesem Wochenplan gab es auch Grammatikthemen, die sich die Kinder selber erarbeiten sollten und mit ihren eigenen Worten in den Hefter schreiben sollten.
Nun meine Frage: wie weit kann ich dieses Format strapazieren? Ich kann ihnen doch nicht jede Woche einen Wochenplan aushändigen. Kommt dann nicht auch die Fähigkeit der Kinder zu kurz, zuzuhören und über das Unterrichtsgespräch etwas zu lernen? Gerade auf dem Gebiet der Grammatk denke ich, dass die Kinder sich ja nicht alles alleine erarbeiten können, sondern meine Erklärungen brauchen.
Gruß, Helmesberger |
| wieviel frontalunterricht? | | von: rolf_robischon
erstellt: 08.09.2007 18:25:06 geändert: 08.09.2007 18:25:36 |
gar keiner.
du siehst ja wie diese kinder selbstständig und miteinander lernen und arbeiten können.
leg offen, z.b. an der tafel, um was es geht, was erreicht werden sollte, welche probleme bearbeitet werden können, was für einen test du ihnen vorschlagen willst, sollst, musst.
und du kannst an der tafel zeigen, was für zusammenhänge es gibt: wörterliste, grafik zum satzbau, beispielsätze, am besten immer an den gleichen stellen oder in der gleichen farbe.
deine übrige arbeit ist dann noch, fragen kurz und deutlich zu beantworten (ohne rückfragen).
das klappt wirklich.
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| Nach Aussage meiner Fachleiter | | von: leonius
erstellt: 08.09.2007 18:48:49 |
ist man ein gaaaaanz schlechter Lehrer, wenn man Frontalunterricht macht. Auch, wenn es nur ein kleines bisschen Frontalunterricht ist.
Die Schüler sollen alles, aber auch alles selbst entdecken.
Am besten, jeder Schüler erfindet auch das Rad neu
Und noch besser ist, wenn man nicht mehr mit dem Stoff durchkommt.
Aber es ist natürlich schon gut, die Schüler auch selbst machen zu lassen. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Schüler sich nicht kontrolliert oder gleich bewertet fühlen, wenn sie in der Gruppe was erarbeiten können.
Ich denke aber, Deine Kleinen müssen auch lernen, zuhören zu können. Das muss man üben. Wie ist es mit Klassenregeln , Gesprächsregeln.
Lass die Schüler selbst einen Katalog diesbezüglich zusammenstellen, den nachher alle unterschreiben, das ist dann wie ein Vertrag, an den sich alle zu halten haben.
Wenn es Unruhe gibt, zeigst du einfach stumm auf den Vertrag, den man beispielsweise als großes Plakat für alle sichtbar an der Wand besfestigen könnte. |
| Die Mischung macht es | | von: christeli
erstellt: 08.09.2007 18:52:05 |
Ich bin der Meinung, dass man nicht nur eine Unterrichtsform pflegen sollte, sondern einen gesunden Mix.
Immer nur Freiarbeit wird genauso langweilig wie immer nur Frontalunterricht. Wenn in jeder Woche ganz verschiedene Unterrichtsformen wie Partnerarbeit, Stationsarbeit, Frontalunterricht, Projektarbeit usw. vorkommen, bringt das frischen Wind und Spannung in den Unterricht.
Verteufelt den Frontalunterricht nicht, in gepflegter Form ist er die Rettung für manchen Schüler, der Erläuterungen braucht. Der Geräuschpegel, der sich bei ausschließlichem Frontalunterricht aufbaut, wird ganz sicherlich gesenkt, wenn die Kinder auch Unterricht kennengelernt haben, bei dem es leiser zugeht und an dem sie dann auch Gefallen finden.
Christeli |
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