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Forum: "Schulinspektion - nicht nur in Niedersachsen ?"
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| ... | | von: palim
erstellt: 29.08.2005 22:27:56 |
Nach einer ersten Probephase gibt es nun eine zweite, an der ca. 40 Schulen teilnehmen - soweit ich weiß. Diese Schulen liegen z.B. im Emsland (weil ja der Kultusminister daher stammt) oder haben sich freiwillig gemeldet oder oder.
Dann sollen im Herbst die neu ausgebildeten Inspektoren jeweils zu zweit in die Schulen ausschwärmen.
Da sich die Landesregierung finanziell verplant hat, sind es weniger Inspektoren als gedacht.
Die Grundschulen sollen zuerst besucht werden, bis diese aber wirklich alle erreicht werden, kann es noch eine Weile dauern. Bei uns auf dem Land ist noch keiner in Sicht - und das, wo man doch auf dem platten Land heute schon sehen kann, wer im halben Jahr zu Besuch kommt .
Die Inspektoren sehen sich selbst als übergeordnetes Regulativ und geben ihre Erkenntnisse auch an die Schulbehörde, die Schulträger etc. weiter. So gesehen erhoffen sich manche Schulen auch etwas von den Inspektoren.
Wie das genau ablaufen soll und welche Kriterien herangezogen werden, ist auf den Seiten des MK nachzulesen.
http://www.mk.niedersachsen.de/master/C2989004_N2988959_L20_D0_I579.html
Die Organisationsform löst bei uns im Kollegium immer großes Schmunzeln aus : 45 min Takt = 22 min gucken, 1 min Klasse wechseln, 22 min gucken. Zu schade, dass unsere Schule den Takt nicht einhält
Der Abschlussbericht geht im übrigen an den Schulleiter und muss nicht für das Kollegium veröffentlicht werden.
Ich bin auch gespannt!
Palim
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| Hab es erlebt | | von: bailerina
erstellt: 30.08.2005 11:01:48 |
Ich habe im letzten Sommer mein Fachpraktikum an einer Schule (Gymnasium) gemacht, die sich freiwillig bereit erklärt hat, eine Schulinspektion zu "Übungszwecken für die INspektoren" über sich ergehen zu lassen.
In einer INspektorengruppe waren -wenn ich mich richtig erinnere- zwei deutsche "Auszubildende" und zwei Niederländer, die zeigen sollten, wie das geht.
Mitten in der Mathestunde für eine 11. Klasse platzten die dann rein, liefen durch den Raum und guckten den Schülern über die Schulter, was die als unangenehm empfanden.
Ach ja, ich war natürlich auch furchtbar interessant und es hat Minuten gedauert, bis sie verstanden haben, dass ich Praktikantin bin.
Die Bewertung wurde eine Woche später im Lehrerzimmer ausgehängt. Es sah so ganz gut aus, aber ich habe manche Bewertungspunkte als sehr komisch empfunden. Ich weiß nicht mehr genau, welche es waren, aber sie widersprachen sich teilweise und waren nicht unbedingt in der Realität umsetzbar.
Wie gesagt, das ist mein ganz persönlicher EIndruck gewesen. Die Lehrer haben sich lustig gemacht und der häufigste Spruch war." Na, jetzt kommen ise wenigstens erst in ein paar Jahren wieder."
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| Politische Dimension | | von: rhauda
erstellt: 30.08.2005 15:16:09 geändert: 30.08.2005 15:16:52 |
(Beitrag verschoben aus dem Forum "Empfindlich")
Ich bin fest davon überzeugt, das das ein Schrittin die richtige Richtung ist.
Was mich allerdings ärgert, ist,
# dass die Ergebniss wieder hinter vorgehaltener Hand nur zum internen Gebrauch gedacht sind. Ja warum eigentlich? Die Tatsache, dass jede Schule ihr ganz eigenes Umfeld mit ganz eigenen Problemen hat, die eventuell zu einer Schlechtleistung führen, das wissen doch auch ausgebildete Inspektoren. Nun sind es nicht nur die Lehrer, die der Veröffentlichung kritisch gegenüber stehen:
Hier liegt der Hase ganz wo anders im Pfeffer, nämlich darin, dass außer Berufsschulen und Gymnasien in Niedersachsen die Gemeinden für die Ausstattung und den Bau von Schulen zuständig sind.: Bei Veröffentlichung von Schulqualitätsprüfungen würde es Wanderbewegungen geben, die der einen Gemeinde plötzlich ein leeres Schulgebäude bescherten, während die andere Gemeinde nicht in der finanziellen Lage wäre, die Schülerströme überhaupt aufzufangen. Das wäre das Ende der Schulzuweisungsbereiche, wie wir sie kennen. Jede Regierung, die das versuchen würde, würde von den Kommunalpolitikern geteert und gefedert werden.
(Die Lehrer aus den für unzureichend empfundenen Schule würden ja überigens mitwandern.)
Am Ende stehen wir wieder vor dem Problem der Kirchturmpolitik in Bildungsfragen und der Feigheit von Regierungen, ECHTE und DAUERHAFTE Lösungen zu wagen.
# dass nirgenwo von Konsequenzen aus den Ergebnissen die Rede ist. Was macht man mit dem, was man nun schwarz auf weiß hat? Werden Veränderungen von oben eingefordert werden? Wenn ja, welche Hilfen sind vorgesehen?
Hier stimmt doch wieder der alte Spruch, dass die Sau vom fortgesetzten Wiegen auch nicht fetter wird. |
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