Die optische Telegraphie war ein Nachrichtenübertragungssystem aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. An einem Mast wurden drei bewegliche Flügelpaare angebracht, deren Stellungen bzw. Stellungskombinationen einem ganzen Code von Informationen entsprachen. Die Flügel ermöglichten eine Anzahl von 4096 verschiedener Positionen bzw. Informationseinheiten.
Dieser Telegraphenturm in Köln-Flittard war die 50. Station auf der Strecke Berlin - Koblenz, die von 1822 bis 1849 in Betrieb war. Insgesamt gab es auf dieser 550 Kilometer langen Strecke 62 solcher Stationen.
Ursprünglich diente dieses System überwiegend der Übermittlung militärischer Nachrichten. Dieses System hatte erhebliche Mängel: Telegraphiert werden konnte nur bei Tageslicht. was sich besonders negativ im Winter auswirkte. Nebel bildete ein weiteres Problem. Was die Übermittlung weiterhin erschwerte, war die Tatsache, dass die Betreiber einer jeden Station zunächst das Zeichen der vorigen lesen und erkennen mussten, bevor sie es selbst einstellen konnten, was umständlich über die Betätigung von Seilen geschah. Mitunter dauerte eine Nachricht von circa 200 Wörtern von Berlin nach Köln 13 Stunden. Immerhin dauerte zu dieser Zeit eine Depesche per Bote drei Mal so lang.
Das Ende der optischen Telegraphie wurde mit dem Aufkommen der elektrischen Telegraphie besiegelt.
Der hier zu sehene Turm war ursprünglich ein Stockwerk höher und wurde in den 1960er Jahren wiederhergestellt.