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Forum: "Bewertung von Rechtschreibfehlern in Fachwörtern in Biologiearbeiten"
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| Rechtschreibfehler | | von: deekay
erstellt: 15.05.2008 22:04:47 |
Bei uns in NRW gibt es keine Arbeiten, sondern "nur" schriftliche Übungen. Da handhabe ich es wie einer der Vorredner: Wäre z.B. in einem Lückentext der Fachbegriff mit einem Punkt bewertet worden, würde ich im Falle eines Rechtschreibfehlers einen halben Punkt abziehen.
@Bakunix:Genauso wie die Fremdsprachen haben auch wir unsere "Vokabeln". Sag das ´mal einem Englischlehrer: Kind meint book, schreibt aber buck...Also hat es vom "Sound" her ja schon das Richtige geschrieben...
M.E. heißt es nun einmal Rechtschreibung und nicht "Irgendwieschreibung". Die Schüler müssen sich ja auch orientieren können. Da kann ich als Bio-Lehrer nicht plötzlich sagen: "Ist nicht schlimm, wenn das nicht richtig geschrieben ist." Wie sollen sie unterscheiden, wann es "schlimm" und wann "nicht schlimm" ist, falsch zu schreiben? Ein zu lascher Umgang damit fördert meiner Meinung nach die bei vielen Schülern ohnehin vorhandene Tendenz, nachlässig mit der Rechtschreibung umzugehen, sobald sie sich auf einen Inhalt konzentrieren müssen. Nur das können sie sich in den meisten Jobs später auch nicht leisten. Okay, es kommt natürlich darauf an, was sie machen, aber unter Umständen könnte eine von Rechtschreibfehlern durchsetzte Bewerbung von vornherein verhindern, dass sie den Job überhaupt bekommen... |
| @deekay | | von: bakunix
erstellt: 16.05.2008 18:20:45 |
Liebe/r Deekay,
seh's doch mal real! Wir schreiben wahrscheinlich beide mit Hilfe eines Rechtschreibprogramms oder haben zumindest ein Wörterbuch zur Hand, wenn wir einen Text verfassen. Und die meisten Texte, wenn nicht sogar fast alle, sind nicht handschriftlich irgendwo einzureichen.
Also: Niemand ist perfekt in der Rechtschreibung. Alle haben wir unsere kleinen Helferlein. Auf die Inhalte kommt es an.
Ich kann einen Englischtest, in dem es um Vokabelwissen geht, schlecht mit einem Biologietest vergleichen, der so angelegt sein sollte, dass die S. zeigen können, dass sie den Stoff kapiert haben. Und wenn sie ihn verstanden haben, fände ich es kleinlich und pädagogisch inadäquat, an der Rechtschreibung von Fachtermini, die eh bald vergessen werden, herumzukritteln und die Noten zu senken. |
| @bakunix | | von: deekay
erstellt: 16.05.2008 19:35:16 geändert: 16.05.2008 19:40:59 |
Liebe(r) Bakunix,
ich kann Deine Sichtweise nachvollziehen, teile sie aber nicht. Um nochmal auf das Englischbeispiel zurückzukommen: Auch in Englischarbeiten sollen Inhalte transportiert werden. Dafür ist Sprache nun einmal da. Okay, bis ins letzte Detail funktioniert der Vergleich zwischen den beiden Fächern vielleicht nicht.
Das, was Du "kleinlich" nennst, sehe ich aber als Teil unseres Jobs an. Ich mag diesen klugscheißerischen Part auch nicht besonders, aber er gehört nun einmal dazu.
Natürlich ist auch niemand perfekt (oder nur ganz wenige), jedoch muss irgendwo die Toleranzgrenze liegen. Wie schon oben erwähnt, werden m.E.die Schüler durch Uneindeutigkeiten verwirrt.
Es geht ja bei den Punktabzügen oft nur um Nuancen bei den Endnoten (wenn überhaupt).
Ich kann durchaus Deine Aussage zum Vergessen der Fachtermini verstehen. Ich selbst versuche dahingehend immer soweit wie möglich zu reduzieren.
Aber ich glaube, wenn man so argumentiert, macht man ein ganz grundsätzliches "Fass" auf und kann alles Mögliche in der Schule in Frage stellen.
Gruß, deekay |
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