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Forum: "SekII-Legastenie"

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SekII-Legastenieneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: jamjam Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.10.2005 22:22:41

in Niedersachsen wird die Legastenie in der Oberstufe nicht mehr berücksichtigt. Das vorweg.
Nun habe ich einen Schüler (in Mathe) der furchtbare Texte zusammenschreibt:
-Schlechtes Schriftbild
-unvollständige Sätze
-Rechtschreibfehler haufenweise

Dieser Schüler ist Legasteniker.
Aber meines Erachtens ruht er sich ziemlich auf diesen Befund aus. So hat er z.B. in einer Zeile (Drei Wörter auseinander) das gleiche Wort völlig unterschiedlich geschrieben.

Inwieweit kann er wirklicht nichts für diese katastrophale Rechtschreibung und in wieweit will er nur nicht sich damit auseinander setzen?
Ist ein Wörtenbuch zum Nachschlagen während der Arbeiten sinnvoll?
Ist die Grammatik Bestandteil des Befundes?

Wäre nett, wenn ihr mich beraten könntet, so dass hier von mir ein Lösungsvorschlag für den Umgang mit solchen Schülern für das Fachgymnasium erarbeitet werden kann (soweit es die Gesetzeslage erlaubt, s.o.).



Schwierigneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.10.2005 23:06:12

http://www.blicklabor.de/leg.htm
http://www.paedagogicus.de/Themen/Lese-_Rechtschreib-_Rechenschw/lese-_rechtschreib-_rechenschw.html

Die beiden Seiten fand ich gut zum Thema.
Die Symptome , die du beschreibst, sind typisch für Legastenie. Z.B. das er jedes Mal das gleiche Wort anders schreibt.

Oft tritt ADHD mit Legastenie auf oder wie der Mathematiker sagen würde. Es korreliert ungewöhnlich oft, obwohl es sich nicht einander bedingt.

Tust du gern das, wo du genau weißt, dass du ein Defizit hast? Es ist normal, dass er nicht übermäßige Anstrengung auf diesem Gebiet zeigt. Er wurde sicherlich in seiner Kindheit genug damit gequält. Ich weiß auch nicht, ob es besonders sinnvoll ist, Sachen zu trainieren, bei denen der Lernzuwachs vergleichweise gering ist.

Mein Tipp, lass ihn einfach. Versucht beide damit zu leben. Ich glaube, er leidet selbst genug darunter. Auch wenn er sich cool und erhaben zeigt, ist es meistens Verdrängung oder Kompensation oder beides zusammen.

Aber konkrete Erfahrungen im Gymnasium habe ich nicht. Ist mein Gefühl


Selbsterfahrungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: leihnix Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 14.10.2005 01:23:59

Ich war, nein ich bin selbst Legasteniker. Ich habe in den Jahren meiner Schulzeit sehr darunter gelitten, Diktate mit Fehlerzahlen im dreistelligen Bereich.

Ich kann aus meiner eignen Erfahrung folgendes sagen:

Ich hatte das Glück einen Lehrer zu finden, der mein Problem erkannt hat und sich vorbildlich um mich bemüht hat. Danke an ihn noch im Nachhinein. Ich habe meine Schwäche bis heute nicht ganz ablegen können und ertappe mich, zwar recht selten, immer mal wieder bei den typischen Fehlern.

Mein damaliger Mentor hat bei mir die Lust zum lesen geweckt, er hat das sehr geschickt angefangen, anfänglich mit leichten Übungen aus der Tageszeitung bis hin zu komplexen Texten aus deutschen Dichtung. Wie gesagt, es kam auf die Lust an und im Laufe der Zeit wurde es Leidenschaft.

Wir wissen ja wie unser Gehirn funktioniert, es kommt halt auf die entsprechende Verbindung von Worten und Bildern an. Ich glaube das bei der Lese- und Rechtschreibschwäche es darauf ankommt, dass das Gehirn Bilder mit den Buchstabenketten in Verbindung bringen kann. Also lesen, lesen und lesen und darüber sprechen und diskutieren.

Mir hat es sehr geholfen. Es braucht Zeit, Mühe und viel pädagogisches Geschick und eine Person die hilft und motiviert.

nG leihnix


Hilfen?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: axp0 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 14.10.2005 12:38:50 geändert: 14.10.2005 12:39:52

Ich hatte auch so einen Fall. Ich habe diesem Schüler erlaubt, jederzeit ein Wörterbuch zu benutzen (hat er manchmal auch gemacht). So oft es ging, durfte er seine Texte am PC schreiben (wir haben einen im Klassenzimmer), da gibts ja eine Rechtschreibkontrolle. Voraussetzung ist aber, dass er einigermaßen im 10-Finger-System schreiben kann, sonst dauert es zu lange. Hausaufgaben wurden auch möglichst oft daheim am PC geschrieben. Obs ihm wirklich das Leben leichter gemacht hat? Er sagte ja, ein bisschen und hat die Hilfen meistens genutzt. Richtig problematisch waren aber die Klassenarbeiten in Sachfächern, die manchmal kaum zu erlesen waren. Grüßle axp0


Neue Wege?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: uschelz Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 15.10.2005 16:58:00

Icxh habe auch so einen Schüler. Allerdings am Ende der Sek1. Die Schrift ist kaum zu entziffern. Ich kopiere die Arbeit immer, dann lasse ich das Original bei mir und gebe dem Schüler die Kopie mit nach Hause. Da schreibt er alles auf PC noch mal sauber ab und ich kann es dann lesen. Wenn man weiß, was es heißen soll, kann man es dann auch "lesen". Ob es dem Schüler wirklich hilft, weiß ich nicht genau.
Gruß


Meines Erachtensneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hops Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 15.10.2005 17:14:22

bietet die Gesetzgebung auch Möglichkeiten, um dem Schüler den Druck zu nehmen. In der Klassenkonferenz kann oder konnte (da bin ich in der Sek nicht up to date) über eine veränderte Bewertung bei Klassenarbeiten bis hin zur Aussetzung der Benotung entschieden werden.
Es können Aufsätze oder Sacharbeiten durch den Schüler ins Diktiergeät gesprochen werden. Für manche ist es schon eine große Erleichterung mit RS-Programmen am Laptop zu arbeiten.

LG Hops


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