Ich habe Erfahrung mit solchen SchülerInnen, in meiner letzten 4. Klasse, gerade vor den Sommerferien, hatte ich 2 SuS mit Förderbedarf Lernen, neben anderen Förderbedarfen. Englisch erteile ich aber nicht.
Ich bin mir nicht sicher, was du über den Grundschulunterricht, die Inklusion dort, die Bedingungen und die Richtlinien weißt... bezogen auf Nds.
Die Kinder, die jetzt in Klasse 5 sind, waren 4-5 Jahre auf der Grundschule, eine Förderschule konnten sie nicht besuchen, da genau vor 4 Jahren umgestellt wurde.
Die Grundschulen erhalten nur die sonderpädagogische Grundversorgung von 2 Stunden Förderschullehrkraft pro Klasse pro Woche, damit müssen sie alle SuS präventiv versorgen, Beratungszeit, Überprüfungszeit für Meldungen und die Absprachen/Betreuung der SuS mit Unterstützungsbedarf bewältigen für alle SuS mit den Schwerpunkten Lernen, Sprache und ESE.
Die Stunden werden aber nicht immer alle gewährt, also bekommt die Grundschule weniger Stunden und muss damit auskommen. Und auch bei Förderschullehrerinnen gibt es Krankheitstage oder andere Gründe für Fehlzeiten.
Förderschüler Lernen haben für den Stoff von Klasse 1+2 insgesamt 4 Jahre Zeit. Das bedeutet bei sozusagen noch ausreichenden Leistungen: Der Schüler kann einfache Wörter erlesen und sollte auch einfache Sätze schaffen - auf Deutsch natürlich.
Natürlich gibt es in Klasse 2 auch SuS, die Texte oder Bücher lesen können, bei Förderschülern oder anderen schwachen SuS kann man davon aber nicht ausgehen.
In der Grundschule werden Wörter abgeschrieben, Diktate sind nicht vorgesehen - immer noch nicht, was immer wieder Diskussionen hervorruft, aber die Vorgaben sind weiterhin so geblieben. Vokabeltests sind damit etwas Neues.
Erfragen würde ich, ggf. in der Grundschule oder bei den Förderschulkräften, die häufig an mehreren Schulen eingesetzt werden, ob der Schüler überhaupt am Englischunterricht teilgenommen hat. In unserer Schule ist das so, aber auch dort kommen die FöS-Kinder an ihre Grenzen, wobei vieles mündlich abläuft. Das ist für Kinder, die nicht gut lesen können, manchmal ein Vorteil, für Kinder, die nicht gut hören können, jedoch nicht.
Außerdem würde ich mir die Akte geben lassen, in der Individuelle Lernentwicklung und Förderpläne weitergegeben werden. Daran kann man den nächsten Förderplan ausrichten oder bekommt zumindest Anhaltspunkte über Förderziele, die noch einmal aufgegriffen werden müssten oder die nachfolgend stehen können.
Zudem hat es spätestens in der 4. Klasse eine Überprüfung gegeben, deren Bericht auch in der Akte sein muss und in der aufgeführt ist, was der Schüler zu der Zeit konnte. Am Ende des Berichts werden Förderempfehlungen aufgelistet, die ebenfalls Orientierung bieten.
Als nächstes wäre zu überprüfen, welche Richtlinien für diese SuS zum Englischunterricht bestehen. Einen Vokabeltest und eine Klassenarbeit im üblichen Maß würde ich nur dann von einem FöS-Schüler mitschreiben lassen, wenn er in diesem Teilbereich so gut ist, dass er Aussicht auf Erfolg (also eine ausreichende Note) hat. Ansonsten gibt es differenzierte Klassenarbeiten mit anderen Anforderungen, die sich an denen der Förderschule orientieren.
Solltest du noch Fragen haben, kannst du das Forum nutzen oder mir eine PN schreiben.
Palim