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Forum: "Kunst in einer 1. Klasse --> Unterrichtsplanung??"
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| Kunst in einer 1. Klasse --> Unterrichtsplanung?? | | von: sleepingtime
erstellt: 24.05.2013 12:01:24 |
Hallo zusammen.
Ich bin recht neu hier und hoffe, mit meiner Frage am richtigen Fleck zu sein.
Nach den Sommerferien werde ich ein 4-wöchiges Praktikum in einer Grundschule besuchen, welches innerhalb meines Studiums festgelegt wurde. In dieser Zeit soll ich eine Unterrichtsreihe im Fach Kunst betreuuen. Diese wird 9 Unterrichtsstunden lang sein.
Ich weiß jetzt schon, dass ich in der ersten Klasse hospitieren darf. Die Schüler werden an einem Donnerstag eingeschult und gleich einen Tag später beginnt mein Praktikum.
Nun bin ich leider total planlos, was ich mit den Kindern machen kann. Die Lehrerin, die mich im Praktikum begleiten wird, hat leider (nach eigener Aussage) nicht so viel Ahnung von Kunst und auch meine Seminarleitung in der Uni ist mir keine große Hilfe. Ich habe schon überlegt, mit den Kindern etwas in Richtung ästhetischer Forschung (Helga Kämpf- Jansen) oder Mapping (Klaus Peter Busse) zu machen. Vielleicht kann ich mit den Kindern auf den Schulhof, sodass sie diesen künstlerisch erkunden können?? Außerdem kam mir die Idee, mit einer Kommilitonin, die eine andere Schule (3. Klasse) besucht, zusammenzuarbeiten (im Sinne von Klassenpartnerschaften???).
Meine Bedenken sind jedoch, dass die Kinder, wenn ich sie unterrichten darf, noch "gar nichts" wissen. Sie können weder lesen, noch schreiben, was mir schwer macht, Arbeitsblätter vorzubereiten. Außerdem stelle ich es mir sehr schwer vor, mit so einer "Rasselbande" auf den Schulhof zu gehen und sie dort eigenständig arbeiten zu lassen.
Hat irgendwer von euch Tipps oder Ideen, die ich nutzen könnte?
Vielen lieben Dank für eure Antworten! |
| du | | von: janne60
erstellt: 24.05.2013 16:16:14 geändert: 24.05.2013 16:19:48 |
musst bedenken, dass du es zu Schulbeginn mit blutigen Anfängern zu tun hast. Da geht es in erster Linie erst einmal darum, dass die Kinder sich kennenlernen und sich als Teil einer Gruppe verstehen müssen (was manche in Kl. 3 immer noch nicht können). Weiterhin wirst du sämtliche Spielarten von grob- und feinmotorischen Fähigkeiten vorfinden: Es gibt Kinder, die sehr gern basteln, malen und werkeln, es gibt aber auch viele, die nicht wissen, wie man eine Schere hält oder mit Farben malt.
All das wird in der Schuleingangsphase angebahnt und eingeübt. Insofern würde ich meine Ziele nicht zu hoch stecken.
Ich mache in den ersten Wochen gern Arbeiten, bei denen ich die motorischen Fähigkeiten der Kinder beobachten kann und die gleichzeitig Gemeinschaftsarbeiten sind, z.B. bekommt jeder eine einfache Blumenform mit dem Auftrag, aus buntem Papier kleine Schnipsel zu reißen und damit die Blume zu bekleben. Diese Blumen werden anschließend zu einem Fries oder einer Blumenwiese zusammengeklebt und bilden den ersten Zimmerschmuck im sonst noch kahlen Klassenraum.
Denkbar wäre auch, dass jedes Kind seine Hand umfährt, ausmalt und dann werden die Hände kreisförmig auf ein Plakat geklebt, um zu zeigen, dass wir jetzt zusammengehören.
Eine weitere Idee findest du unter der Überschrift " Partnerarbeit Geometrische Formen" hier in meinen Materialien.
Bevor ich weitermache: Geht das in deine Richtung? |
| Danke! :) | | von: sleepingtime
erstellt: 26.05.2013 16:02:46 |
Vielen Dank schon einmal für eure Ideen! Freue mich sehr darüber! :)
@ sanne1983:
Das mit dem Nachbarsporträt klingt sehr interessant. Wie setzt du das genau um? Einfach "malt mal den Nachbarn" und dann wird nie wieder drüber geredet? Oder was machst du dann mit den entstandenen Porträts?
Ich hatte auch überlegt, evtl. einen Stadtplan (vielleicht etwas einfacheres, kinderfreundliches?) zu nutzen und jedes Kind dann seine Straße zu markieren. Vielleicht kann man das irgendwie verbinden, da das ja auch irgendwie das Wir - Gefühl stärkt. So nach dem Motto: "Hey, ich bin ..., wohne da und da und so sehe ich aus..." Hmm, mal gucken...
Etwas zu Hundertwasser möchte ich nicht machen. Ich habe bei der zukünftigen Praktikumslehrerin schon einmal ein Praktikum gemacht (vor gut 2 Jahren) und dort dann mit den Kindern eine Hundertwasser-Stadt entworfen. Wäre doof, nun wieder den gleichen Künstler zu thematisieren. ^^
@ janne60:
Aufgaben zum Testen der motorischen Fähigkeiten klingen auch super. Das wird man ja auch (z.B. im anstehenden Praktikumsbericht ;) ) super mit dem Lehrplan begründen können. Das mit dem Zerreißen von Schnipseln gefällt mir besonders gut. Ich brauche jedoch eine Unterrichtseinheit, die +/- 9 Unterrichtsstunden geht. Am besten wäre etwas, wo jedes Kind einen möglichst fantastischen Zugang zu bilden kann, jedes Kind genau da an seine Fähigkeiten anschließen kann, wo es gerade steht, alle unendlich viel Spaß haben und natürlich jeder individuell arbeitet. (So bekomme ich es zumindest immer im Seminar vorgekaut. Was sich ja auch alles super anhört. Nur wie ich das nun mit einer ersten Klasse mache ... joooah... )
@ skole:
Ich hatte, wie gerade schon gesagt, schonmal vor 2 Jahren an der gleichen Schule ein Praktikum. Und als ich mich jetzt dort wieder vorgestellt habe, meinte sofort die damalige Lehrerin, dass sie mich gerne erneut in ihre Klasse hätte. Und sie bekommt halt nach den Ferien wieder die Erstklässler...
Auch wenn ich im Moment noch sehr ratlos bin, was ich mit dieser kunterbunten Truppe mache, bin ich der Meinung, dass in dieser Aufgabe ziemlich viel Potential steckt. Die Kinder kommen so durch "meinen" Unterricht das erste mal mit Kunst in Berührung, was ich äußerst wichtig finde. Irgendwie macht mich diese Aufgabe schon ein wenig stolz. ;)
Außerdem werde ich im späteren Beruf alle 4 Jahre in diese Situation kommen. Und da kann ich ja auch nicht sagen: "Och nööö, ihr seid mir noch zu klein, Kunst gibt es erst ab der 3. Klasse!" Warum dann nicht jetzt schonmal im Praktikum das versuchen, wo mir zur Not noch gut geholfen werden kann? |
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