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Forum: "Kunst bewerten"

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Kunst bewertenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palu86 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.01.2016 10:49:57

Hallo ihr Lieben!

Ich werde im Februar meine erste Stelle als GS-
Lehrerin antreten und werde Kunst fachfremd in der
2.+3. Klasse unterrichten müssen.

Ich freue mich schon sehr darauf, aber die
Leistungsbewertung bereitet mir schon jetzt
Kopfzerbrechen.

Im KC wird zwar "Einfallsreichtum, Ausdruck und
Aussagekraft in der bildnerischen und sprachlichen
Äußerung" etc. für die Bewertung aufgeführt, aber
diese Liste ist sehr vage.

Wahrscheinlich wird es kein Patentrezept geben, aber
vielleicht habt ihr für mich ein paar konkrete Tipps.


(Ich wollte z.B. mit der 3. Klasse Paul Klees Senecio
betrachten und das Bild anhand der Spritztechnik mit
Zahnbürste und Sieb gestalten lassen.)

Vielen Dank und liebe Grüße
Nina


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von: janne60 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.01.2016 16:15:12 geändert: 22.01.2016 16:15:53

du wirst ja im Vorfeld einer Arbeit die Ansprüche und Ziele formulieren. Die Kinder sollen doch wissen, worauf sie achten müssen (z.B. Formatfüllung, Farbgestaltung, Gestaltung einer Figur, Wirkung des Hintergrundes, Vielzahl der Farbmischungen, am Ende natürlich auch Gesamteindruck und gewiss auch ein kreativer Spielraum, das hängt ja immer von der Aufgabenstellung ab).
Die Beurteilungskriterien sind im Grunde nachher, zu schauen, wie der Schüler die Ziele umgesetzt hat. Ich schreibe dazu die jeweils gewünschten Ziele an die Tafel, dann hängen wir alle Bilder auf und besprechen sie gemeinsam.
In die Benotung fließt bei mir neben der Umsetzung auch immer das Bemühen und der Einfallsreichtum. Jemand, dessen Bild vielleicht nicht so gut gelungen ist, der sich aber viele Gedanken gemacht und viel Mühe aufgewendet hat, findet dies später auch in seiner Note wieder.
Grundsätzlich finde ich es eh schwierig, Kreativfächer zu benoten. Schlechter als Note 3 gibt es bei mir kaum.


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von: lamaison Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.01.2016 16:50:15 geändert: 22.01.2016 16:56:08

wie Janne mache ich das auch. Arbeitsauftrag stichpunktartig an die Tafel und oft auch eine kleine Skizze zur Blattaufteilung, schlechter als 3 gebe ich auch nicht

Ach doch, wenn jemand nichts abgibt, dann schon.


Nicht GS, sondern Gym , aber...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: galadriel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 27.01.2016 18:38:45

... was ich nicht verstehe bzw. nicht nachvollziehen kann:

Wieso gibts nichts schlechteres als eine 3??? Wenn ein Werk den Anforderungen eben nur ausreichend entspricht ist das eine 4!
Mir gehts nicht darum, die Kinder zu demotivieren. Sie sollen ja Spaß haben, aber ich erlebe das im Moment immer häufiger, dass sie am Gymnasium aus allen Wolken fallen, wenn nach Bewertungskonzept bewertet wird und da eben nicht nur die Noten 1 - 3 stehen.Das ist auch keine Böswilligkeit von uns, aber unser Curriculum soll ja bewusst Kompetenzen überprüfen (vor allem nach den neuen Vorgaben in NRW) und dementsprechend bewerten.

Ganz unabhängig davon aber noch eine Literaturempüfehlung als Hilfe beim Bewerten: "Kunst bewerten" von Georg Peez!


Alle Bilder werden auf Tischen im Lehrerzimmerneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: karana Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.05.2016 14:57:49 geändert: 28.05.2016 14:58:33

ausgebreitet. Lehrer, die Kunst (noch nicht so lange) fachfremd unterrichten, fragen ein bis zwei Kollegen, die auch Kunst unterrichten, ob sie helfen.

Dann schieben wir die Bilder, die eine gute Wirkung haben nach rechts und die "weniger gelungenen Bilder nach links". Dabei diskutieren wir darüber ob hier und da die Aufgabenstellung erfüllt wurde und warum welches Bild gut wirkt.

So hat man schon mal eine grobe Einteilung.

Bilder, die fertiggestellt und fristgerecht abgegeben wurden, sind auf jeden Fall mindestens eine ausreichend.

Ich finde, dass du durchaus bei den ersten Bewertungen einen erfahreneren Kollegen bitten kannst, mit dir zu bewerten. 

Bei manchen Aufgabenstellungen spielt auch die Sorgfalt eine Rolle. Es hat sich auch bewährt, Punkte abzuziehen, wenn das Bild ohne Namen (ich will Vornamen, Nachnamen, Klasse auf der Rückseite oben Links) abgegeben wurde. Das erspart dir viel Arbeit.



Ein paar Tippsneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.05.2016 15:56:21

Als Fachkraft möchte ich doch ein paar Dinge zu meinen Vorschreibern sagen.

Kunst zu unterrichten, ist fachfremd nicht ganz einfach. aus dem Grunde scheuen sich viele LK, auch mal die Vier oder die Fünf zu verteilen.

Sie erweisen dem Fach damit jedoch einen Bärendienst. Die SuS lernen damit, dass es ok ist, fertig zu werden und irgendetwas "hinzukotzen" und trotzdem die Drei zu bekommen. Begründung für viele ist da meistens: "Das ist doch auch Begabungssache." Ja ist es. Ist Mathe aber auch. Oder eine Sprache gut zu beherrschen. Trotzdem erwarten wir, dass sich die SuS Mühe geben, Vokabeln oder Formeln lernen, sich ihre Arbeit ordentlich einteilen und auch mal etwas üben, was nicht gleich klappt.

Eine Drei in Kunst kann bei einer Versetzungsentscheidung durchaus einmal eine Fünf in Geschichte oder Chemie ausgleichen. Das sollte man bedenken, wenn man die guten Zensuren mit dem Füllhorn ausschüttet und damit das Fach entwertet.

 

Nun zur Bewertung.

Es hat sich bewährt, sich vorher Gedanken über die Bewertungskriterien zu machen, wie bereits oben im Forum erwähnt.

Ein grundsätzliches Kriterium, das immer dabei sein sollte, ist die generelle Sauberkeit der Arbeit: Blatt ordentlich behandelt, nicht in der Mitte geknickt, vollständiger leserlicher Name und die Klasse auf der Rückseite - und zwar mit Bleistift. Das sind Punkte, die können auch von denen beachtet werden, die zwei linke Hände haben.

Zudem ist es sinnvoll, bei jeder neuen Arbeit ein bis zwei technische Dinge zu besprechen und dann hinterher zu bewerten. Da könnte in der GS zum Beispiel sein, Farben nicht zu wässerig aufzutragen, sondern ordentlich durchzumischen. Dazu noch darauf zu achten, dass die Farbe nicht mit zu viel Druck aufgetragen wird und das Blatt krümelig wird.

Oder: Hat der Schüler die Farben 1:1 aus dem Tuschkasten entnommen oder auch einmal verschiedene Mischungen angewendet und damit Vielfalt hineingebracht?

Auch einführen: Welche Pinsel benutzt man für welche Aufgabe? Borstenpinsel oder Haarpinsel? Welche Größe ist angemessen?

Wie malt man etwas sauber aus? Das ist etwas, was die Kinder aus der GS so gut wie nie in die SEK I mitbringen. Wenn man beispielsweise ein Quadrat ausmalen möchte, benutzt man einen flachen Borstenpinsel und als Rechtshänder beginnt man von INNEN LINKS, indem man die Borsten vorsichtig parallel gegen die Linie schiebt, anstelle einfach oben anzusetzen und senkrecht herunterzumalen.

Wenn man sich dann ein Bewertungsraster macht mit den verschiedenen Kriterien und für jeden Schüler entsprechend ankreuzt "gelungen" "teilweise gelungen" und "nicht gelungen", hilft das ungemein. Ich rate davon ab, eine fünf-oder gar sechsteilige Skala zu machen. die SuS und Eltern verbinden das immer gleich mit einem Notensystem.

 

 

 

 

 

 



Stimme soweit zu,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: janne60 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.05.2016 17:23:21

allerdings schrieb ich oben: ...schlechter als Note 3 gibt es kaum. Für Schlamperei und lustloses Geschmiere gibt es sehr wohl schlechtere Noten.

Und rhauda, zu deinem Satz Das ist etwas, was die Kinder aus der GS so gut wie nie in die SEK I mitbringen.   möchte ich hinzufügen: Dass die Kinder das nicht mitbringen, heißt nicht, dass es nicht gelehrt wurde  



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