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Forum: "Relative Häufigkeiten - mal anders"

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Relative Häufigkeiten - mal andersneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: theia Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 31.05.2006 18:53:52

Hallo Leute,

ich hatte vor, für einen Unterrichtsbesuch eine Stunde zum Thema "Absolute und relative Häufigkeiten" zu machen.
Lerngruppe ist eine 6. Klasse, Gymnasium.
Die Schüler kennen (und können hoffentlich dann auch noch) Prozente, d.h. der Begriff an sich und der Nutzen (Vergleichbarkeit) dürfte ihnen keine Probleme bereiten.
Deswegen strebe ich an, das Ganze anwendungsorientiert zu machen - in Verbindung mit Geheimschriften. Leider stellt sich das Problem, dass ich die Stunde unmittelbar vor der Lehrprobe nicht machen kann (Es lebe das HS!), und von daher eine Einführungsstunde daraus machen müsste. Evtl. ist es möglich, eine vorbereitende HA zu stellen.

Allerdings soll die Lehrprobe sich nicht auf's Buchstaben-Zählen beschränken. Das wäre zu langweilig.

Verschiedene Denkmodelle sind:
- Tabelle mit Buchstabenhäufigkeiten vorgeben. Dazu UG: Bezugsgröße? Kann man denn alle deutschen Texte zählen? Warum kann man trotzdem mit der Tabelle arbeiten?
Daran könnte sich eine Stillarbeitsphase anschließen, in der die Schüler die Buchstaben eines vorbereiteten Geheimtextes auszählen. Hier müsste man dann die relativen Häufigkeiten bestimmen lassen - und könnte vergleichen. Danach die Schüler in eine Knobelphase schicken (Gruppenarbeit).
- Gruppenarbeit (arbeitsteilig) Jeweils Klar- und Geheimtexte in unterschiedliche Gruppen geben und auszählen lassen. Dazu soll jede Gruppe ein Diagramm auf OHP-Folie erstellen. Durch Vergleich (Übereinanderlegen) der Folien kann man dann im Plenum herausfinden, welche Texte "zusammen gehören". Dabei spielt aber der Häufigkeitsbegriff eine untergeordnete Rolle.

Als Hausaufgabe würde ich wahrscheinlich aufgeben, die Geschichte "Der Goldkäfer" von E.A. Poe zu lesen, die im Mathebuch auszugsweise abgedruckt ist und die Schüler daran ein "Rezept" entwickeln lassen, wie man Substitutionschiffren entschlüsselt.

Im Fortgang der Reihe müsste ich dann aber darauf kommen, dass Statistiken nicht immer zutreffen. Da kann man Methoden entwickeln, wie man dem Entschlüssler das Leben schwer machen kann (absichtlich Fehler einbauen, Buchstaben auslassen, die Buchstabenhäufigkeit manipulieren, indem man weniger Worte mit "e" benutzt etc.)

Meine Fragen jetzt an euch:
Was haltet ihr von der Herangehensweise i.A.?
Welchen meiner Denkansätze würdet ihr eher verfolgen? Oder habt ihr noch andere (bessere) Ideen?

*so long*
theia


Hört sich für mich...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: derhut Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 31.05.2006 19:35:46

...auf den ersten Blick nach einer sehr interessanten Einheit an. Eines gibt mir aber zu denken:

Dabei spielt aber der Häufigkeitsbegriff eine untergeordnete Rolle.
.

Das darf er zwar meiner Meinung nach in dieser Phase, aber ob das für einen Unterrichtsbesuch sehr geschickt ist, würde ich bezweifeln. Da wäre es schon nicht ungeschickt, vorher schon eine Stunde zum Thema gehalten zu haben.

Kann aber trotzdem gut funktionieren, du kennst deine Klasse besser als ich


Das heißt...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: theia Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 31.05.2006 21:46:34

... du würdest eher zur ersten Möglichkeit tendieren, weil man da gewissermaßen an das Vorwissen anknüpfen kann, das die Schüler aus der Prozentrechnung mitbringen. Dann hat man wenigstens die Berechnung von relativen Häufigkeiten drin.

Die Sache ist die, dass ich das Thema total gerne als Aufhänger nehmen möchte, weil es mich interessiert und sich auch für Schüler einen gewissen Reiz bietet. Dass ich im Laufe der Reihe einen Bogen zu anderen Bereichen schlagen muss, versteht sich von selbst.


Dann mach es...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: derhut Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.06.2006 12:17:48

...nur Mut. Wenn der eine oder andere Seminarmensch dran rummeckern will, soll er das tun, Hauptsache, du stehst hinter deiner Idee.

Viel Erfolg!


*smile*neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: theia Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.06.2006 22:45:50

Danke für's Mut machen. Das kann ich grad ganz gut gebrauchen. Und so wie es aussieht, kann ich noch eine andere Stunde davorschalten. D.h. man könnte die Schüler schon vorher Erfahrungen mit Häufigkeiten machen lassen - und damit, dass sich die Werte bei wachsenden Stichproben stabilisieren.


Infoneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: theia Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.06.2006 23:56:12

Ich hab die Stunde heute als Wiederholungs-/Übungs-/Anwendungsstunde gehalten. Konzeption ist auch beim Fachleiter gut angekommen.

Ich werde in den nächsten Tagen mal alles zusammen stellen (AB und Folien scannen, Lösungen tippen) und alles mal in 4t hochladen.

Danke nochmal für die kleinen Mutmacher.


da fällt mir eine kleine Geschichte einneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rfalio Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 14.06.2006 06:10:17

bie meinen Freiarbeitsmaterialien habe ich immer Blätter mit computergenerierten Zufallszahlen zur Konzentrationsförderung eingestellt. Letztes Jahr glaubten 2 Schüler aus der 5. Klasse nicht, dass dann alle Ziffern etwa gleich oft auf dem Blatt vorkommen müssen. Sie setzten sich mehrere Stunden hin und zählten mehrere Blätter aus( auf einem Blatt sind etwa 3 200 Ziffern ). Sie waren total begeistert bei der Sache.
rfalio


Schüler sind manchmal sonderbarneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: theia Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 14.06.2006 16:14:39

Meine hatten als Hausaufgabe auf, die relative Häufigkeit von "a" und "e" in einem beliebigen Text zu bestimmen. Da waren Leute bei, die hatten Texte mit über 1000 Buchstaben (irgendein Brockhaus-Artikel). Ich war völlig überrascht, womit man Schüler beschäftigen kann.


Zufallszahlenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rwx Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 14.06.2006 16:53:24 geändert: 14.06.2006 16:53:45

@rfalio:
Letztes Jahr glaubten 2 Schüler aus der 5. Klasse nicht, dass dann alle Ziffern etwa gleich oft auf dem Blatt vorkommen müssen.

Da hatten die Schüler bedingt recht, da es sich nur um Pseudozufallszahlen handelt: http://www.4teachers.de/url/23 Bei einer ausreichend langen Stichprobe hätten sie zumindest die Periode, oder ein Muster gefunden.

@theia:
Das beschäftigt nicht nur Schüler: http://www.4teachers.de/url/24 Zugegeben benutzt die Forschung meist Computer zum Zählen.


*smile*neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: theia Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.06.2006 21:57:37

Ich bin mir der Zusammenhänge durchaus bewusst. Auf so eine Idee wäre ich vermutlich auch nicht gekommen, hätte ich nicht meine 1. Staatsexamensarbeit über Kryptologie geschrieben. Von daher sind mir Friedman und Co ein Begriff. Das Thema ist auch unheimlich spannend und es gibt viele Geschichten zu erzählen.
Die Klasse hat auf jeden Fall viel Spaß beim Rätseln. (Der Ausbildungslehrer übrigens auch! Ich durfte ihm die Lösung nicht geben, weil er es gerne selbst rausknobeln will :D)


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