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Forum: "Berücksichtigung von Raum-Lage-Wahrnehmungsstörungen"

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Berücksichtigung von Raum-Lage-Wahrnehmungsstörungenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.07.2017 12:40:35 geändert: 17.07.2017 12:54:24

Ich hatte in den letzten Monaten ein Mädchen im 1. Schuljahr bezüglich des Erstlesens gefördert und konnte mal wieder erleben, wie gravierend sich Raum-Lage-Wahrnehmungsstörungen auswirken. Das Mädchen hat an vielen Stellen Probleme mit der Raumlage und kam insbesondere oft mit der Buchstabenabfolge durcheinander. Zum Glück ist sie eine gute und motivierte Lernerin, so dass sie schöne Fortschritte gemacht hat.

Raum-Lage-Wahrnehmungsstörungen haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten massiv zugenommen. Im Schuljahr 2015/2016 hatten 80% der Erstklässler an 'meiner' Schule Probleme mit Links und Rechts. Ich vermute, viele Kinder bewegen sich heute nicht mehr so wie früher, und das führt zu den entsprechenden Defiziten in ihrer vorschulischen Entwicklung. Nachgelagert nimmt dann auch die schulische Entwicklung potenziell Schaden.

In der Deutschförderung ist die Behebung von Raum-Lage-Wahrnehmungsstörungs-Symptomen sehr aufwendig. Im Fach Mathematik ist die Situation einfacher, was das Doing angeht. Es setzt allerdings ein Umdenken auf Seiten des Lehrenden voraus, und diese Hürde mag gravierend sein. Ich habe jedenfalls lange gebraucht, bis mir diese Dinge klar geworden sind.

Raum-Lage-Wahrnehmungs-Störungen treten in der Grundschulmathematik (neben dem spiegelbildlichen Schreiben von Ziffern) an zwei Stellen auf:

- Vorgänger/Nachfolger-Begriff

- Verwechseln Zehner- und Einer-Position.

Der Vorgänger- und Nachfolger-Begriff

Kinder mit Raum-Lage-Wahrnehmungsstörungen haben Probleme mit dem 'vor' und 'nach'. 

Hier gibt es eine einfache Lösung: Man fordert von Kindern, die damit Schwierigkeiten haben, das Beherrschen dieser Begriffe nicht ein!
Wenn die Kinder ab einer vorgegebenen Zahl vor- und rückwärts zählen können, beherrschen sie auch im mathematischen Sinne den Vorgänger-/Nachfolger-Begriff. Dies kann man üben. Die spezifische Raum-Lage-Problematik bleibt dabei außen vor.

Details dazu kann man auf http://www.horst-albrecht.de/schule/math/konzept.html nachlesen.

Die Verwechslung der Zehner- und Einer-Position

Hier liegt das Hauptproblem in der Ziffernfolge-Vorstellung der Zahlsymbole: die 73 wird dabei vorgestellt als die 3 neben der 7. Es ist klar, dass das bei vielen Kindern mit Raum-Lage-Problemen zu Verwechslungen führt. Das kann massive Auswirkungen auf das Erobern der Mathematik des 2. Schuljahrs haben.

Die Problematik ist verringer- bis vermeidbar, wenn man die Kinder vom Ziffernfolgedenken abbringt. Das Ziffernfolgedenken hat auch andere Nachteile, vor allem das ziffernweise Rechnen, was insbesondere bei der Subtraktion zur Übergeneralisierung des Zwerg-Riesen-Prinzips führt (62-38 wird als 68-32 gerechnet).

Unserer Zahlsymbolik liegt das dezimale Stellenwertsystem zugrunde. Dies lässt sich wahlweise über die dezimale Bündelung oder über die dezimale Zahlzerlegung begründen.

In den Grundschul-Lehrwerken quasi omnipräsent ist der Weg über die Bündelung. Das führt im 2. Schuljahr zur Begrifflichkeit der Zehner- und der Einer-Ziffer, also zur Ziffernfolge-Vorstellung.

Günstiger ist der Weg über die Zahlzerlegung. Die 73 ist dann die Zerlegung 70 und 3 (so wie es das Zahlwort ausdrückt). Die ideale Veranschaulichung dieser Vorstellung sind die Zahlenkarten:

Montessori-Zahlenkarten

Die 42 ist also 'die 2 auf der 40'.

Damit die Kinder sich immer der Zahlzerlegung bewusst sind, lasse ich sie die Zahlen im ZR100 grundsätzlich in Zahlenkarten-Schreibweise schreiben.

Für 42 schreiben sie zunächst 40:

40

und schreiben dann die 2 in die 0 der 40:

42

Das Gros der im 2. Schuljahr vermittelten Rechenoperationen basiert zudem auf der Zahlzerlegung, und das bilden die Zahlenkarten bzw. die Zahlenkarten-Schreibweise perfekt ab.

Details findet man auf meiner Webseite.

 



noch weitreichenderneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.07.2017 13:59:54

Raum-Lage-Probleme betreffen auch alles, was Reihenfolge und Serie angeht, der Reihe nach und von links nach rechts.

Somit in Mathematik sehr viele Bereiche, vor allem beim Zahlenaufbau mit Zahlenstrahl oder vergleichbarem oderZwanziger/Hunderterfeld (einer mehr einer weniger, 5 Schritte nach rechts etc.), selbst Zählen und Zahlenreihenfolge können darunter fallen.

Beim Lesen und Schreiben betrifft es die Buchstaben in ihrer Lage (b/d/g/p/q) und in ihrer Reihenfolge (ei/ie im Wort, Buchstabendreher im Wort etc.), das Lesen von Silben (ma/am), das Bilden von Silben ...

Dies unterrichtsimmanent zu fördern, ist sehr schwierig, zumal die Kinder sowohl im Lesen, als auch im Schreiben und im Rechnen sehr schnell an ihre Grenzen stoßen und Hilfe bräuchten, um die Schwäche an sich zu beheben und nicht allein an den Inhalten und Anforderungen zu üben, die das Kind samt Schwäche gar nicht bewältigen kann.

Neben der Berücksichtigung im Unterricht bräuchte es Möglichkeiten zur Förderung dieser Schwächen in Kleingruppen.

 



Ich kann mich dem, ...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.07.2017 18:33:05 geändert: 17.07.2017 20:53:12

was Du für Deutsch schreibst, nur anschließen. All das war mir 'irgendwie' schon lange klar. Wie schwierig es aber für die betroffenen Kinder tatsächlich ist, sich die entsprechenden sprachlichen Strukturen anzueignen, habe ich noch nie so klar erlebt wie im beschriebenen Fall der Erstleseförderung.

Fördern ist möglich, aber extrem zeitintensiv, wenn die Förderung erfolgreich sein soll. Und in derselben Klasse gibt es weitere schlechte Leser. Da weiß ich nicht, wie ich mich als Fördernder erfolgreich positionieren soll. Letztlich wird es darauf hinauslaufen, dass ich nur sehr wenigen Kindern helfen kann.

Umso glücklicher bin ich, dass die Situation in Mathematik gut in den Griff zu bekommen ist ohne explizite Fördermaßnahmen. Man braucht eigentlich nur für die Probleme der betreffenden Kinder offen zu sein und den Unterricht bzw. die Förderung entsprechend gestalten. Die didaktische Qualität steigt damit sogar, und es ist eher weniger Aufwand erforderlich gegenüber den ausgetretenen Pfaden als mehr.

Bezüglich Vorgänger/Nachfolger und Zehner/Einer-Verwechslung habe ich das oben ausgeführt.

Es stimmt, es gibt noch mehr Probleme. Das war mir gar nicht mehr bewusst, weil ich die betreffenden Themen auch aus anderen Gründen schon lange ignoriere.

Dazu gehören das von Dir erwähnte Hunderterfeld und das Zwanzigerfeld in vertikaler Anordnung (und erst recht die Leporellos des 3. und 4. Schuljahrs, die in 'unserem' Lehrwerk Matherad Verwendung finden).
Zahlen in eine derartige künstliche Struktur zu pressen entbehrt m.E. jeglichen Sinn. Irgendwie soll auf diese Weise wohl das Dezimalsystem abgebildet werden, aber unterm Strich ist das weniger Sinn als Unsinn. (Und ich habe mal das Hunderterfeld für genial gehalten).

Hier gilt noch mehr als beim Vorgänger/Nachfolgerbegriff: die Beschäftigung mit diesen künstlichen Strukturen kann man schlichtweg vermeiden, ja man sollte es geradezu. Die gewonnene Zeit kann man sinnvoller anders nutzen, beispielsweise das Vor- und Rückwärtszählen einüben in Zehnerschritten, Addieren und Subtrahieren von Zehnerzahlen üben und einfachstes Addieren und Subtrahieren an den Zehnerübergängen. Hier tun sich bei vielen Kindern elementare Defizite auf beim Erobern des ZR100, und hier ist intensives Einschleifen wichtig. Auch die Tatsache, dass unser Zahlwortsystem gerade im ZR100 ziemlich unsystematisch ist, verdient mehr Beachtung als das künstliche Hunderterfeld. Details dazu findet man auf meiner Webseite.

Jenseits des ZR10 benutze ich Material nur noch in Ausnahmefällen, weil man praktisch alles mit den Zahlenkarten viel besser erklären kann. Und wenn ich einmal Material benutze, verwende ich es grundsätzlich wie beim Zahlenstrahl in ausschließlich horizontaler Anordnung. (Ausnahme: Punktefelder bei der Multiplikation). Die horizontale Anordnung ist für manche Kinder essentiell zur Vermeidung von Problemen.

Es gibt natürlich auch Übungsformate, die für Raum-Lage-Wahrnehmungsgestörte kaum zu meistern sind. Dazu gehören Aufgaben mit Ausschnitten aus dem Zahlenstrahl. Aber derartige Übungsformate sind nicht essentiell und können leicht vermieden werden, jedenfalls für die betreffenden Kinder.

Fazit: Beim Rechnen kann man ohne Nachteile praktisch alles vermeiden, was Kindern mit Raum-Lage-Wahrnehmungsstörungen Probleme macht. Das meiste kann man ersatzlos streichen, bezüglich der Stellenwertdarstellung ist ein anderer Zugang nötig, der weitere Vorteile bietet. Details siehe oben und auf meiner Webseite.



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