|
Forum: "Wie bringt ihr euren Schülern Umrechnen von Größen bei?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Wie bringt ihr euren Schülern Umrechnen von Größen bei? | | von: metson
erstellt: 14.03.2005 17:08:13 |
Hallo,
ich weiß offen gestanden nicht mehr weiter. Ich versuche jedes Jahr wieder und jedes Jahr wieder nur kurzfristig erfolgreich meinen Schüler das Umrechnen von Größen beizubringen. Dabei ist es egal, ob ich sie mit Hilfe einer Tabelle oder mit Umrechnungszahlen arbeiten lasse, egal ob es um Länge, Masse oder Fläche geht, es ist für viele schon nicht klar, ob die Maßzahl kleiner oder größer werden muss beim Umrechnen in eine andere Maßeinheit, geschweige denn, dass 1 km = 100 m ist usw. Es ist zum Verzweifeln!
Das einzige, was halbwegs funktioniert, ist Geld, aber selbst da bieten mir Kinder den Euro zu 1000 Cent an...
Es geht auch halbwegs, wenn ich Schema F nur Länge oder nur Masse rechnen lasse, aber alles durcheinander ist zum Mäusemelken! Dabei finde ich nun wirklich, dass das in der 5./6. Klasse eines der Themengebiete ist, wo die Kinder immerhin etwas Alltagsbezug haben.
Wir haben ja 12 Parallelklassen und auch die Kollegen klagen und wir haben im Team schon zig Konzepte überlegt und ausprobiert, aber es scheint nichts zu fruchten.
Habt ihr da Ideen? Ich und das ganze Mathe-Team wären sehr sehr dankbar.
Grüße
Sonja
|
| ... | | von: thomas
erstellt: 14.03.2005 19:02:18 |
Hm, wenn Geld klappt, andere Größen nicht, würde ich immer davon ausgehen, dass der Alltagsbezug nicht da ist...
Bei Längen lässt er sich ja recht gut herstellen - da kann man immer wieder Messen, mit verschiedenen Messgeräten (Lineal, Tafellineal, Bandmaß...) und in verschiedenen Einheiten (naja, Kilometer ist schwierig... ) - aber erst, wenn die SChüler wissen, dass die Armspanne nicht in mm, die Fingerlänge eher selten in Metern angegeben wird, werden sie mit dem Umrechnen etwas verbinden... - und dazu das nächste: Messen mit Körpermaßen (gibt hier, glaube ich, ein AB dazu) - auch um Vorstellungen aufzubauen...
Gleiches gilt für Massen; mit allen andern Größen (nee, Zeit klappt auch) würde ich so lange warten, bis diese Sachen erstmal klappen - dann aber gibt es auch schon Ahnungen davon, was die Vorsilben bedeuten und dann, denke ich, fällt das Umrechnen leichter... |
| Messen, Probieren, Schätzen lassen | | von: christine_sk
erstellt: 14.03.2005 20:14:34 |
Auch den Kilometer lauf ich mit meinen Schülern jedes Jahr ab, laß sie sinnvolle Einheiten zum Messen von Längen angeben, Bsp Wanderweg in km, Schrank in m,.... laß sie die Eltern und Geschwister messen, wiegen, Gebe Wiegeaufträge mit nach Hause.
Beim Umrechnen müssen sie den Satz pauken: größere Einheit kleinere Zahl und umgekehrt,
aber auch dann, wie Deine Erfahrung ist, Sonja, kommt alles zusammen, sehen einige keine Land mehr und dann ist bei einigen selbst beim Geld und der Uhrzeit alles vorbei. Dann steh ich genauso da und frage mich, was ich die ganze Zeit gemacht habe. Ich denke, es fehlt einfach an erfahrungen aus dem alltagsleben, die sie zu hause nicht mehr machen und wir so auf die Schnelle nicht so effektiv nachholen können. Ein kleiner Trost, so mancher kann trotzdem jahre später gut damit umgehen |
| hm, | | von: feul
erstellt: 14.03.2005 21:10:51 geändert: 14.03.2005 21:11:44 |
milli heißt aber nun mal nicht tausend, sondern tausendstel.........
und da gibts dann wieder probleme, weil in österreich hab ich DEZImeter, also zehntel meter, aber DEKAgramm, also ZEHN gramm...........(ich weiß, ihr verweigert ja standhaft die dekagramm, vielleicht ist das der grund, weil ihr's dann nicht verwechselt.........)
ich hab auch keine patentlösung,zuerst is das handelnde lernen natürlich das wichtigste.
aber nachdem sie bei mir bereits die dezimalzahlen können, funktionierts anschließend halbwegs mit dem auswendiglernen der verwandlungskette und dem kommaverschieben nach links und rechts (kleiner-größer). |
| Ein kleiner Auszug aus meiner 2. Examensarbeit: | | von: felge
erstellt: 15.03.2005 08:32:05 |
Der Umgang mit Größen hat (nicht nur) in der Schule eine besondere lebenspraktische Bedeutung. Er bietet die Möglichkeit, erarbeitetes mathematisches Wissen in der Realität anzuwenden. Der Erwerb von Größenvorstellungen und Größenbegriffen ist Grundlage für den adäquaten Umgang mit vielen Alltagssituationen, sei es beim Einkauf mit Geld oder beim Wiegen von Zutaten beim Kochen.
Für die Behandlung des Themas Größen im Unterricht hat sich die klassische Stufenfolge zur Unterstützung des Begriffsbildungsprozesses als zweckmäßig erwiesen:
1. Sammlung von Erfahrungen in Sach- und Spielsituationen
2. Direkter (unmittelbarer) Vergleich von Repräsentanten einer Größe
3. Indirekter (mittelbarer) Vergleich von Repräsentanten einer Größe
mit Hilfe selbstgewählter Maßeinheiten
mit Hilfe standardisierter Maßeinheiten
4. Abstraktion von Größenbegriffen aus Beispielen (z.B. Schätzen von Gewichten/Entfernungen)
5. Wechsel der Messbereiche (Verfeinern/Vergröbern), Umrechnung in benachbarte Einheiten
(vgl. hierzu Franke 2000; Grund 1996; Radatz et al. 1998)
Die Übergänge zwischen den einzelnen Stufen sind nicht immer klar zu differenzieren. Diese Stufenfolge ist für die unterrichtliche Arbeit eher als grobe Orientierungsgrundlage zu sehen und muss den jeweiligen Lernstand der Schüler berücksichtigen.
Es ist besonders wichtig, von Sachsituationen und Problemstellungen auszugehen, die sie unmittelbar und direkt betreffen, um so ihr Interesse für den Unterrichtsgegenstand zu wecken, da sich ihr Denken äußerst situationsverhaftet vollzieht (vgl. Speck 1997) und sie so besonders auf konkrete Anschauungen angewiesen sind. Sie lernen so, dass Mathematik nicht nur aus umweltfernen, theoretischen Rechenoperationen besteht, sondern dass das Mathematisieren umweltlicher Situationen und die Lösung von Schwierigkeiten auf mathematischer Ebene unmittelbar zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse beitragen kann.
Nur mal so "für zum Angeben".
viele Grüße |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|