ich halte die Einführung der Bruchrechnung über Wahrscheinlichkeiten für wenig sinnvoll. Frage doch mal in deinem Bekanntenkreis, die nichts mit Mathematik zu tun haben, zur Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ich glaube kaum, dass viele damit positive Erinnerungen verbinden. Es ist viel zu abstrakt und wenig an das tägliche Leben geknüpft. Denke auch immer daran, dass manche SuS noch auf der Ebene des anschaulichen Denkens sind. Die haben keine Chance, es über Wahrscheinlichkeitsrechnung zu begreifen.
In der 1. Stunde fange ich immer damit an Lebensmittel zu teilen. Kuchen (rund, länglich), Schokolade, Getränke, Tüte Bonbon (ist schon anspruchsvoller) usw. So haben erst mal alle einen positiven Eindruck von Bruchrechnung und es ist eine Sache, die sie schon oft getan haben und haben auch eine bestimmte Einsicht (Motivation) etwas darüber zu lernen. Ich behaupte einmal, dass dem letzten in deiner Klasse nicht klar ist, warum die Wahrscheinlichkeit eine 5 zu würfeln 1/6 ist und interessieren "tut" es ihn überhaupt nicht- alles nur Theorie.
Als HA würde ich den SuS aufgeben, je 3 Kreise mit Halben, Vierteln und Achteln auszuschneiden. Je Bruch eine andere Farbe und mit diesen Kreisen würde ich alles erarbeiten. Erweitern, Kürzen, addieren, multiplizieren, gemischte Zahl usw. Die Kinder so lange Brüche legen lassen, bis sie das Gesetz selbst gefunden haben. Kein Kind das mit Kreisen
1/8 + 3/8 legt, wird auf die Idee kommen, dass das 4/16 sind und mit Sicherheit erkennt auch der größte Teil sofort, dass es ein Halb ist, ohne dass du lange motivieren musst, dass man das Ergebnis kürzen muss.
Das mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist für deine schnellen Rechner eine schöne Anwendung und du hast genügend Zusatzmaterial, wenn deine Schwächeren noch am Knobeln der Gesetzmäßigkeiten sind.
Durch diese Variante hast du auch die Möglichkeit, ziemlich lange die im Boot zu halten, die schon länst aus der Mathematik ausgestiegen sind und die wenig Erfolgserlebnisse in Mathe hatten.
Viel Spaß dabei.