|
Forum: "Ökumenischer Reliunterricht in Klasse 1 und 2 durch KL"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Ökumenischer Reliunterricht in Klasse 1 und 2 durch KL | | von: vike
erstellt: 25.07.2008 11:32:29 geändert: 25.07.2008 11:33:09 |
Und noch eine Frage...
Bei uns (GS in NRW) ist es üblich, dass die Klassenlehrerin in den Klassen 1 und 2 selbst den Reliunterricht macht, egal ob sie nun Relifrau ist oder nicht. Es findet also kein Fachunterricht statt. (Nur in Klasse 3 und 4) Bei meinem letzten Durchgang habe ich mich so durchgewuselt, mit vielen sozialen Themen und einigen "einfachen" Relithemen und ehrlich gesagt, ist der Reliunterricht bei mir oft zugunsten anderer Fächer ausgefallen.
Nun denn, bei diesem neuen Durchgang (fange wieder mit einer 1 an) möchte ich es etwas besser machen.
Gibt es auch für Nicht-Reli-Fachleute gute Links, Tipps, Bücher mit einfachen, leicht nachvollziehbaren U-Reihen, die sich durchführen lassen, ohne sich wochenlang einarbeiten zu müssen? An Relibüchern gibt es bei uns nur uralte, eingestaubte Sachen, die ich nicht benutzen will. Ehrlich gesagt wären mir "fertige Reihen" am liebsten. Toll finde ich die Liste der Bilderbücher, die für den Reli-Unterricht geeignet sind. Die habe ich hier bei 4t schon gefunden. Aber ich kann ja nicht nur Bilderbücher nehmen...
Dank für alle Tipps und Ideen! |
| . | | von: lotta81
erstellt: 25.07.2008 15:31:59 geändert: 25.07.2008 15:33:14 |
Ich bin evangelische Relilehrerin, habe im letzten Jahr auch die erste und dritte Klasse ökomenisch unterrichtet und sehe da überhaupt kein Problem. Vielleicht mache ich es mir zu einfach, aber bei den meisten Themen, gerade im Primarbereich, gibt es keine sooo großen Unterschiede. Und wenn, werden die eben angesprochen und die Kinder können evtl. sogar aus ihrer Kirche berichten. Ich will ja schließlich eh zum Dialog und der Toleranz zwischen den Konfessionen und Religionen anregen. Eventuell ist es aber für fachfremde Kollegen doch schwieriger damit umzugehen, das kann schon gut sein.
Ich bin froh, dass ich mit keinem festen Lehrwerk (Buch) arbeiten muss, weil alles, was ich da bis jetzt gesehen habe, überhaupt nicht in meinen Unterricht passt. Das würde ich wahrscheinlich zweimal im Jahr für eine Bildbetrachtung o.ä. einsetzen und das wars dann.
Neben den genannten sind auch die RU praktisch-Bände von Hans Freudenberg ganz brauchbar. Die meisten Sachen sind nicht 1:1 einsetzbar (aber was ist das schon?), aber man findet doch meist gute Anregungen.
Die Raabits Religion-Materialien sind ganz gut (und teuer), die hatten wir an der Schule. Ich überlege im Moment mir die oder eine andere Reli-Grundschul-Zeitschrift zu abonnieren, aber diese Sachen sind ja immer soooo teuer.
Ich arbeite ansonsten auch sehr, sehr gern nach Kett. Man kann das nicht jedes Mal machen, aber es sind definitv immer die schönsten Stunden für mich und die Kinder. |
| . | | von: vike
erstellt: 25.07.2008 23:19:06 |
@ doreen
Aaalso: Wenn ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren würde, müsste ich gewiss kein Reli unterrichten, aber ich bin ja durchaus bereit dazu, aber eben auf "meine, nicht-studierte Weise".
Natürlich hat man als Religionslehrer nicht umsonst das Fach studiert, aber das sagen die Musiklehrer, Kunstlehrer, Sportlehrer und Sachunterrichtslehrer... ebenso, oder? Und als KL unterrichte ich nun mal in der Regel (fast) alle Fächer der Grundschule, auch ohne alle diese Fächer studiert zu haben. Da gibt es nun mal das Klassenlehrerprinzip. Engagierte KL versuchen aber nun mal eben, sich auch in nicht-studierten Fächern fit zu machen.
@ alle
Schon mal herzlichen Dank für die Tipps und Hinweise. Habe von einer netten Kollegin (andere Schule, privater Kontakt) ganz aktuell auch noch drei Bücher geliehen bekommen: Basteln im RU, Kösel-Verlag, Kommt und spielt, Bewegter RU im 1. und 2. Schj von Elisabeth Buck und etwas zum Kirchenjahr (den Kindern erklärt). Mal schauen, was ich damit anfangen kann. |
| @silberfleck | | von: bakunix
erstellt: 26.07.2008 15:08:40 |
Du schreibst: "Es scheint recht üblich zu sein in Klassen 1 und 2 "ökumenischen Religionsunterricht" zu erteilen."
Dem ist in RLP eher nicht so. Jährlich, zu Schuljahresbeginn, ereilt die Schulen ein Brief von der evangelischen Landeskirche, in dem mit ziemlich vielen Ausrufezeichen darauf hingewiesen wird, dass der Religionsunterricht ab Klassenstufe eins nach Konfessionen getrennt zu erteilen sei. Auch darf niemand ohne Besitz der Missio (rk) oder der Vocatio (ev) Religionsunterricht geben. Beispiel aus Bayern: "Wer an einer Schule in Bayern das Fach Evangelische Religionslehre unterrichten will, bedarf einer kirchlichen Bevollmächtigung durch den Ev.-Luth. Landeskirchenrat."
Es gibt Fälle, auch aus meinem Kollegium, da wurde zusätzlich das Fach Religion studiert, weil man dafür einen Bonus für die Gesamtdurchschnittsnote bekam. Ziel: Bessere Einstellungschancen. Es wurde sich jedoch nie um diese Bevollmächtigung, die man beantragen muss, bemüht...
Könnten wir, die Stundenplanmacher, zumindest in Klassenstufe eins und zwei mit ökomenischem Religionsunterricht planen, bliebe uns viel Hin-und Hergeschiebe bei den Stunden erspart.
Wenn dann noch eine Gruppe von mindestens 8 Schülern weder rk noch ev ist, so ist eigentlich das Fach Ethik anzubieten. Dann werden während der Religionsstunden zwei Parallelklassen in 3 Gruppen eingeteilt und sind von 3 Lehrern zu unterrichten. Die Schüler können das nicht nachvollziehen.
Ist man auf Pfarrer oder sonstige Leute angewiesen, die von außen kommen oder an mehreren Schulen Religion unterrichten, muss man sich mit diesen Schulen absprechen. Das heißt: Religion wird beim Stundenplanbau immer zuerst gesetzt. Der Rest, ich benutze das Wort absichtlich, muss drumherum gebastelt werden. Das Fach mit seinen Auswirkungen, siehe auch Gottesdienste, kann schon nerven. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|