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Forum: "Diplomlehrprobe im Fach Evangelische Religionslehre . HS Kl.6 Die Heilung des blinden Bartimäus"
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| nunja | | von: balule
erstellt: 06.01.2005 13:30:32 |
wahrscheinlich magst du keine Rollenspiele?
Wenn deine Schüler noch keines gespielt haben, solltest du natürlich nicht in der Lehrprobe damit anfangen.
Zur Ehrenrettung des Rollenspiels jedoch möchte ich dir zeigen wie viel da drin steckt
Siehe Einführung in den Bildungsplan S.12 ff:
Alle 4 Kompetenzbereiche sind meiner Meinung nach beteiligt.
Einstellungen: 1. überwinden mitgebrachte Ängste, 4. Verantwortung und 10.
Fähigkeiten: 1. (Beobachtung) , 3. (Lese-Erörterung) , 4. (Redefähigkeit) , 9. (Kooperationsfähigkeit), und auf jeden Fall 10. (Lebensbewältigung)
Die passenden Punkte der Kenntnisse findest du gewiss selbst
Außerdem fördert das Rollenspiel die Hermeneutische,ethische, personale, kommunikative, soziale.... Kompetenz. Lies nach!
Is jemand anderer Meinung?
Los traut euch!!
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| . | | von: palim
erstellt: 06.01.2005 16:11:44 |
Naja, ich finde Rollenspiele auch nicht in jeder Lerngruppe gut - das Verhältnis muss schon stimmen - zwischen den Schülern und auch zur Lehrkraft.
Trotzdem eignet sich gearde Bartimäus für Bibliodrama oder Rollenspiel (Erfahrungen, Blind zu sein, die Verachtung der Mitmenschen darstellen, die Hoffnung und Hilfeschreie des Bartimäus, der nicht aufgibt, das Staunen des Bartimäus...) Wenn man es nicht als Rollenspiel spielen lassen will, kann man ja auch Standbilder bauen oder bauen lassen ... oder einzelne Szenen mit Egli-Figuren darstellen (wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, der welche hat)
Bei den Standbildern kann man entweder ganze Szenen zeigen oder aber auch die Veränderung in der Körperhaltung bei Bartimäus darstellen lassen.
... aber wenn man das noch nie gemacht hat, ist es für eine Lehrprobe vielleicht wirklich nicht so einfach ... sowas sollte man - wie du, balule, ja auch sagst, ohne Lehrprobe probieren.
Bleibt die Frage, was man noch tun kann.
Bartimäus ist ja ein Thema, das im Erstunterricht schon aufgegriffen wird, aber ja trotzdem nicht oder nicht mehr als bekannt vorausgesetzt werden darf.
Außer das Bibliodrama zu nutzen, gibt es ja auch noch andere Methoden, eine Erzählung zu vertiefen. Bei meinen 4. Klässlern (*g* und bei mir) ist es z.B. recht beliebt, eine Geschichte als COmic darzustellen oder bei einem bestehenden Comic die Sprechblasen zu füllen. Dafür müssen sie sich auch genau mit dem Geschehen auseinander setzen, sich aber nicht selbst in Szene setzen vor den Mitschülern.
Spannend finde ich es auch, die Geschichte in die heutige Situation zu übertragen und zu überlegen, wer heutzutage so geächtet und ausgestoßen wie Bartimäus ist. Neben den Bartimäus von Kees de Kort (den finde ich auch sehr geeignet) könnte man andere Menschen oder "Gestalten" malen oder kleben.
Nächste Möglichkeit: was sieht Bartimäus eigentlich, als er die Augen öffnet? Die Geschichte könnte man aus Sicht des Bartimäus schreiben, malen oder spielen lassen... Wie wäre es denn, wenn du den Schülern die Methode offen lässt und sie sich selbst das wählen, was sie gut können. Am Ende der Stunde werden dann die Gruppenarbeiten vorgestellt bzw. gezeigt und das Wesentliche noch einmal reflektiert. Bei uns war es damals möglich, 60 min. für eine Lehrprobe anzusetzen. Gerade für Stunden mit Gruppenarbeit ist sowas sehr sinnvoll.
Mit Jugendgruppen in dem Alter habe ich auch schon einmal eine biblische Geschichte als Zeitungsmeldung verfasst. Auch dabei müssen sie sich mit dem Text sehr genau auseinander setzen. Es erfordert aber auch Geschick mit der Textsorte Zeitungsbericht.
Wie kritisch sind denn deine Schüler? Könntest du mit ihnen ein Gespräch zum Thema WUNDER führen? Jesus wirkt ein Wunder - wirkt Jesus ein Wunder... was ist mit heutigen Wundern... wovon wird heute in der Zeitung berichtet, was bezeichnen wir als Wunder. Was soll mit den biblischen Wundern ausgesagt werden...
Man könnte ja auch den Bibeltext mit einem heutigen Bericht einer Wunderheilung gegenüberstellen.
Man könnte den Schülern auch eine Darstellung von Bartimäus geben - ohne die Rahmenszene - und sie malen (vorab schon) etwas passendes drumherum ... die Schüler erläutern, was sie dargestellt haben und es wird geschaut, ob die Bartimäus-Geschichte dazu passt.
Oder es werden verschiedene Darstellungen des Bartimäus miteinander verglichen und die Schüler sagen, welches Bild ihnen am besten gefällt, sie begründen, warum es gut zur Geschichte passt.
Vielleicht hilft dir ja eine der Ideen weiter
... und wenn du noch Fragen hast oder dich entscheidest und dazu Hilfe brauchst (wegen der Analyse z.B.), dann frag!!!
Palim
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| tja, | | von: palim
erstellt: 06.01.2005 16:49:39 |
sorry, manchmal bin ich etwas hyperkreativ *g*
Bei dem Pfeffer, der die von dir genannten Comics gemalt hat, habe ich vor 2 JAhren eine richtig tolle Fortbildung gemacht - er hat an einem Nachmittag gezeigt, wie man diese Bilder malt ... und wenn man sich traut, ist das gar nicht so schwierig... man muss sich nur trauen und auch annehmen, was man schafft!
Zu Comics im RU habe ich mir calwer-Materialien "Comics für den Religionsunterricht" gekauft, davon gibt es 2 Bände ... aber ich müsste nachsehen, ob Bartimäus drin vorkommt. Die Bilder finde ich noch schöner und es gibt jede Geschichte als Gesamtübersicht auf einer Seite und als Einzelbilder in jeweils DinA4-Größe.
Für Ideen ist übrigens das Buch "Ideenkiste Religion" von Kerstin Kuppig aus dem Herder-Vlg nicht schlecht, viele Ideen sind aber für die GS nicht so geeignet, sondern eher für ältere Schüler.
Außerdem habe ich irgendwo noch das Religionspädagogische Kompendium von Adam/Lachmann stehen, da werden auch die wichtigsten Methoden kurz abgerissen ... zum Ideen finden auch gut, den viele Methoden lassen sich ja für die verschiedensten Texte nutzen ...und man kann ja dann immer selbst noch etwas daraus machen.
Palim |
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