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Forum: "Brauche Ideen für Sportunterricht mit Inklusionskindern"
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| @caldeirao | | von: lamaison
erstellt: 13.11.2014 20:37:58 |
also, ein Kind hat Down-Syndrom, eins ist Autist, die anderen 3 haben auch verschiedene "Chromosomendefekte"...
Jedenfalls, ich würde gerne mal "Ballspiele wie immer" machen, das wünscht sich die Klasse auch,aber die 5 Kinder sind sehr langsam, schnell erschöpft, haben Angst vor dem Ball. Aber probieren kann ich es schon. Bei Feuer, wasser, Blitz oder ähnlichen Sachen verlieren sie halt immer. Das möchte ich eigentlich umgehen. Mit den anderen spiele ich gerade Basketball, da geht es ziemlich rauh her, das geht gar nicht mit allen. Aber wir haben auch die Minitrampoline neulich im Einsatz gehabt. Meinst du die 5 trauen sich???
Ich bin nicht allein. Ich arbeite mit einer Sonderschullehrerin zusammen. Bei Sport wechseln wir uns ab... Ich hätte gerne etwas, was den Rest der Klasse nicht unterfordert, aber für alle geht, ohne Frust zu erzeugen.
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| Danke für die Infos | | von: caldeirao
erstellt: 13.11.2014 21:09:33 |
Ich bin selbst Sonderpädagogin und brenne auch für diese Kinder. Aber Integration oder Inklusion kann doch nicht heißen, dass die anderen gar nicht mehr zu ihren Rechten kommen und immer Rücksicht nehmen müssen. Vielleicht kann man da Kompromisse finden. Diese Kinder brauchen oft Psychomotorik. Das wäre für die meisten anderen stinke langweilig- zumindest zum Teil. Es gibt aber bestimmt auch andere Kinder aus der Klasse, denen das gut täte. Vielleicht könnte ja einer von den 5 auch bei Euch mitspielen. So könnte man sich z.B. temporär in Gruppen teilen.
Vielleicht kann auch ein Kind Schiedsrichter sein. Mein Autist ist z.B. liebend gern Schiedsrichter.
Es wird kaum ein Spiel geben, wo die Leistungsunterschiede keine Rolle spielen. Man muss schauen, wie man einen Kompromiss schließt. z.B. Erste Runde spielen die guten gegeneinander und die anderen schauen zu, in der zweiten Runde werden die schwächeren eingesetzt, spielen wenn möglich durch und die Guten routieren. Beim Basketball eben 4 Mannschaften, erst die beiden guten gegeneinander und dann die beiden Schwächeren gegeneinander, das wird dann bestimmt weniger hart gespielt. Da können eh nicht alle gleichzeitig spielen. Oder in dieser Zeit findet dann Psychomotorik statt.
Bei Feuer Wasser Sturm muss denn immer einer ausscheiden? Kann man den GB-Kindern nicht mehrere Leben geben?
Frage doch auch mal die Sonderpädagogin nach Vorschlägen. Was meint sie denn. Vielleicht hat sie ja Ideen. Klappt das richtig gut mit Teamteaching oder ist sie mehr oder weniger nur anwesend?
Ich glaube, dein Problem ist jetzt die Spielezeit, da es da gegeneinder geht und sie Kräfte messen. Da sind die meisten GB-Kinder natürlich benachteiligt. Leichtathletik oder dann Turnen ist nicht so das Problem oder?
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| Also, | | von: lamaison
erstellt: 13.11.2014 21:42:08 |
bis jetzt haben wir viel mit Stationen gearbeitet. Das ist auch ganz gut, aber ich glaube, die "19" vermissen die action. Die Grundschulkinder haben 2 Sportstunden mit mir allein. Da können sie richtig toben. Sie wünschen sich das auch mit den anderen 5.
Kegelfußball kennen wir auch, aber nicht mit dieser Regel, dass immer 5 sitzen (bei uns kommen die abgeschossenen Kegel raus, aber alle dürfen weiter abschießen, bis nur noch einer oder wenige übrig sind).
Die Regel von britacci finde ich fast besser. Da kann man sich auch mal ausruhen. Und hat wieder eine neue Chance mit seinem Kegel.
Ich denke, das werde ich morgen einfach ausprobieren.
Danke für die Tipps. Gibt es für den Bereich Inklusion im Sportunterricht eigentlich auch Literatur?
Wir arbeiten auch sonst jeden Tag zusammen, aber bei Sport kenne ich mich in diesem Fall nicht so gut aus, obwohl ich es sonst immer gerne unterrichte. |
| Also, | | von: lamaison
erstellt: 15.11.2014 20:03:58 geändert: 15.11.2014 20:07:19 |
wir haben 3 Sportstunden pro Woche. Davon 2 ohne die Inklusionskinder, eine mit.
Ich finde es total schwer, beiden Gruppen gerecht zu werden. In den anderen Fächern ist es irgendwie leichter. Wir arbeiten nach dem Grundschullehrplan, was verschriftlicht wird, bekommen die 5 behinderten Kinder in anderer Form.
Auf den Sportunterricht freut sich meine Klasse total. Die wollen toben, was ich auch gut finde. Aber die 5 echt Lieben haben schnell zuviel, auch bei dem Kegelfußball, was wirklich nicht so aufregend war.
Ich habe jetzt mit der Sonderpädagogin besprochen, dass wir versuchen, mehr Geräte einzubeziehen und hierbei stark zu differenzieren.
Schade, ich dachte, es wäre einfacher.
Rollbrett und Fußball mit meinen wilden Jungs, das kann ich mir nur schwer vorstellen. Mit der Klasse allein ist alles kein Problem. Aber die 5 Mäuse verlieren garantiert die Orientierung.
Die Halle ist schon geteilt, eine andere Klasse ist in der anderen Hälfte. Dadurch ist es auch sehr laut. |
| Für die 5 Mäuse | | von: caldeirao
erstellt: 16.11.2014 11:33:08 |
ist es sehr schwer, 45 min das Gleiche zu machen, z.B. Fußball spielen., während Deinen Anderen das sicher total toll finden. Im Umkehrschluss heißt das, dass Du also viele verschiedene Dinge (abwechslungsreich) planen solltest. Nach 5-10 min ist oft die Luft raus. Neben den rein kognitiven Voraussetzungen sind eben oft auch viele andere Eigenschaften wie Konzentration, Ausdauer, Durchhaltevermögen usw. zurückgeblieben, aber auch Koordination, Motorik, Gleichgewicht usw. Das macht es auch in Sport schwer wie in jedem anderen Fach auch.
Spiele lassen sich vielleicht leichter durchführen, wenn sie als Paar gemacht werden. z.B. Paarhasche oder wenn sie beim Dribbeln/Ballzuspielen beim Fußball zu Zweit versuchen, den Ball zu ergattern. Hat einer den Ball werden beide ausgetauscht. So merken die Schwachen nicht so dramatisch, dass sie den Ball ja gar nicht bekommen und sie spielen aber zusammen. |
| @lamaison | | von: indidi
erstellt: 16.11.2014 22:17:14 |
Mein Vorschlag war,
dass du deine "Halle" nochmals teilst:
In einem Teil machen die wilderen etwas, im anderen Teil die ruhigeren.
(Du hast ja sicher auch bei den Grundschülern Kinder dabei, die lieber ruhigere Sachen machen.)
Die Rollbretter waren nur ein Beispiel.
Man kann auch hier eine eindeutige Bahn (von einer Querwand zur anderen) abtrennen, z.B. mit Langbänken. So können die Kinder sich besser orientieren.
Und man könnte es ja generell so organisieren, dass 2 Stunden "Action" angesagt ist und 1 Stunde "etwas ruhigeres".
Stationen bieten sich auch an,
beispielsweise zum Umgang mit dem Ball
(Hütchen auf Langbank umschießen, Tennisbälle in kleine Kästen, Bälle in Basketkorb, Bälle an die Wand werfen/Fangen, Fußball in Minitore, Gymnastikbälle in einen Ballwagen...)
5 Stationen mit je 5 Kindern
Wenn man die 5 I-Kinder in einer Gruppe zusammenfasst, können die an den Stationen doch wunderbar nach ihrem Leistungsvermögen/in ihrem Tempo arbeiten.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
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