Erst einmal würde ich sagen, das Kind hat keine Sprachdefizite, es muss eine weitere Sprache lernen.
Auf dieser Ebene würde ich auch mit den anderen Kindern darüber sprechen, wie es ist, in einem fremden Land zu sein von Menschen umgeben, die mich nicht verstehen.
DAS ist eine Herausforderung ... und zwar nicht allein für das Kind, sonderen für die Klasse. Sozusagen eine Aufgabe.
Wenn die Klasse so stark ist, ist es für sie ja ein Leichtes, sich auf so eine Aufgabe einzustellen und dem Kind einfühlsam Hilfestellung zu geben.
Desweiteren würde ich mir für dieses Kind Aufgaben suchen, die es bewältigen kann und mit denen es Deutsch lernt. Zunächst Wörter, die täglich benötigt werden, später weitere Wortfelder aus dem täglichen Leben.
Hinweise dazu findest du im Fachbereich DaZ und z.B. im Forum
http://www.4teachers.de/?action=showtopic&dir_id=3377&topic_id=34512
Für mein neues Kind habe ich Arbeitsblätter in der Klasse liegen, die ich nach und nach ausgeben kann.
Es gibt ein altes Mathebuch (3 Wochen vor den Ferien wollte ich kein anderes mehr anschaffen), in dem das Kind rechnen kann. Den Wortschatz zu Farben, Schulmaterialien und Zahlen kann das Kind innerhalb von wenigen Tagen.
Das geht nicht immer so schnell, das stimmt.
Das Kind, das ich seit nicht ganz 14 Tage dazu bekommen habe, kann lesen. Das ist ein großer Vorteil.
Um zu helfen bei der Aussprache sind Wort-Bild-Memorys schnell erstellt und gut einzusetzen. Einige meiner Kinder müssen ohnehin noch das Lesen der Wörter üben. Es gibt einen Kasten in der Klasse, darin sind Memorys zu Tieren, zu Kleidungsstücken, zu Körperteilen, zu Gemüsesorten und Bildkarten für Schulmaterialien und Tiere.
Die Kinder nehmen sich in bestimmten Phasen von diesen Materialien und üben mit dem Kind bzw. in kleinen Gruppen. Im Wochenplan kann man auch jedem Kind auftragen, einmal in der Woche mit dem neuen Kind zu spielen.
Man kann auch gemeinsam überlegen, welche Spiele ohne Worte zu verstehen und zu spielen sind. Erstaunt war ich selbst, dass meine Erstklässler sich am ersten Tag nicht allein zu helfen wussten. Es kam eine Äußerung wie: "Wir haben ihr schon so viel vorgeschlagen, aber sie sagt ja nicht, was sie machen will." Dann braucht es eben die Erklärung, dass es einfacher ist, ein Spiel zu beginnen und vorzumachen und dass das Kind dann etwas mitmachen kann. Dazu fiel meinen SuS dann eine Menge ein und das Kind ist auf dem Schulhof dabei.
Zur Kommunikation bieten sich Bildkarten an, ich habe mir Karten für lesen, schreiben, rechnen... gesucht.
Es gibt auf 4teachers den Elternbrief in verschiedenen Sprachen
http://www.4teachers.de/?action=show&id=672241
und einen Link von docman zu häufig zu nutzenden Wörtern in Sprachen, die oft von Zuwanderern gesprochen werden
https://www.wien.gv.at/menschen/integration/pdf/schul-abc.pdf
Ansonsten hilft ein Wörterbuch, da gibt es ja auch online viele Möglichkeiten, sodass man die wichtigsten Wörter in der fremden Sprache nennen kann.
Palim