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Forum: "Betreuungslehrer - Wer hat das schon mal gemacht?"
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| Hallo Joqui!!!! | | von: grummeline
erstellt: 30.07.2007 22:38:25 |
Aaaaalso!!!
Hatte ja vorletztes Jahr eine Betreuungslehrerin, da ich jetzt mein Ref in MFR abgeschlossen habe.
Ich finde, es ist auf jeden Fall Offenheit beiderseits notwendig.
Leider habe ich eher negative Erfahrungen gemacht, da meine BL es von mir (vorletzter Ferientag) erfahren musste. Sie hat es sozusagen aufs Auge gedrückt bekommen!!!! Das habe ich auch das ganze Jahr gemerkt.
Denke, wenn man es gefühlsmäßig nicht will, dann sollte man es sich vorher eingestehen, wenn man denn, wie du, gefragt wird.
Ansonsten, im U hospitieren lassen, angefertigte UVs gemeinsam durchschauen (fehlte leider bei mir!), zu BL-Treffen (ca. 2-3mal im Jahr gehen, alles Wichtige Organisatorische in der Schule und fürs 2. Jahr zeigen!
Ist jetzt mal ein Grobüberblick, aber aus der Sicht eines Refs, der von seinen Refs im Seminar auch Positives gehört hat.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidung und lass mal lesen, wie es dir ergeht!!!!
PS: Wann hast du "damals" nach dem Ref deinen SchA-Bezirk erfahren????
Liebe Grüße, die Grummeline |
| Hallo, | | von: rondra1
erstellt: 31.07.2007 01:30:43 geändert: 31.07.2007 01:37:59 |
ich habe eine Weiterbildung zur pädagogischen Mitarbeiterin gemacht und in verschiedenen Grundschulen auch hospitiert.
Ob es gut oder schlecht ist, hängt davon ab, wie gut beide zusammen arbeiten ( also Lehrkräfte und Betreuungspersonen). Aber es ist auch ein großer Faktor, wie die Schule die Betreuungsstunden organisiert. Ich hatte 2 extreme Beispiele, wo die Schulen es absolut unterschiedlich hielten.
In dem negativ Beispiel war es so, dass die Betreuungsstunden dazu genutzt wurden, die Zeit totzuschlagen. Die Schule stellte keine geeigneten Materialien und Räume zur Verfügung. Auch kam kein Feedback, was gemacht wurde. -> Was die Betreuer in den Stunden machen, noch was die Themen im Unterricht waren. So kam es dazu, dass die Kinder nur mit dem Anmalen von Vordrucken beschäftigt wurden oder die gleichen Sachen bastelten, die sie schon im Unterricht gemacht haben. Das war für alle Parteien super ätzend. -> Kinder laut, da nicht ausgelastet. Betreuer genervt und überfordert. Lehrer genervt. Eltern genervt. Schulleitung genervt.
Das Positiv-Beispiel:
Schüler stammten aus 8 verschiedenen Klassen. Es gab ein eigenes Klassenbuchähnliches Buch. Dort wurden fehlende Kinder eingetragen, Themen und und und. Zusätzlich gab es ein Verzeichnis, welches Kind in welchen Bereich gefördert werden sollte. z.B. Kind x muss Feinmotorik schulen, dann wurde darauf geachtet, dass es in Angeboten wie Basteln, Lego oder ähnliches gefördert wurde.
Kind y muss Ausdauer und Konzentration lernen, daher wurde ein Auge drauf gehalten, dass das Kind nicht ständig die Angebote wechselt, bei Vorlesestunden teilnimmt und und so weiter.
Es wurden immer 3 Monatspläne mit den 8 Klassenlehrerin erstellt, damit sich keine Bastel- und Musikangebote überschnitten. Dort wurden dann auch Schwierigkeiten und Fortschritte einzelner Schüler besprochen.
Die Aula war als Betreuungsraum umgebaut mit mehreren Einteilungen. Wenn Veranstaltungen anstanden wurde die Aula kurzerhand geräumt. Wenn alle Kinder mithelfen geht es in einer Betreuungseinheit. Es gab 6 Betreuungskräfte. So konnten verschiedene Angebote gleichzeitig laufen. Immer waren die Bereiche: Freispiel, Basteln und Malen, Lego/Bauklötze, Toben auf dem Schulhof vertreten, eine Betreuungskraft war dann da um noch Besondere Angebote anzubieten wie z.B. Lesen, Musik etc. Die 6. Kraft war der Springer um abzulösen, Pflaster zu verteilen, Sachen zu holen und vorzubereiten etc.
Einmal die Woche findet ein Projekt statt. z.B. wird ein Seilgarten vorbereitet oder ein Empfindungspfad, ...
Das klappte sehr gut. Durch die vielen Personen, die integriert waren, gab es auch sehr viele verschiedene Ideen. Schulleiter und Hausmeister versuchten so viel wie möglich zu ermöglichen. Gebastelt wurde z.B. mit Hausmüll. Es gab Listen im Lehrerzimmer was benötigt wurde. Korken, Gläser, Flaschen, Joghurtbecher und und und.
Diese Grundschule hat mich sehr beeindruckt. In vielen Grundschulen ist es ein Mittelding beider Schulen.
Ob Betreuungskräfte selbst gut oder schlecht sind, liegt zum einem an die Motivation, die Persönlichkeit zum Teil aus der Ausbildung und vor allem aus dem Engagement und die Möglichkeiten bzw. die Zusammenarbeit würde ich sagen.
Ich kann auf jedenfall sagen, wenn man es richtig macht, hat man eine Aufgabe die super viel Spaß macht und auch sehr wichtig ist, weil man Teile übernehmen kann wo der Lehrplan im Unterricht keine Zeit mehr hat und in der Familie keine Möglichkeit besteht. Kinder können wir nochmal gezielt gefördert werden. Da es meist große Gruppen sind und es keine so festen Regeln wie in der Unterrichtsklasse gibt, wird auch die Sozialkompetenz der Kinder enorm gefordert und gefördert.
Aber man muss wissen, ob man selbst damit klar kommt und die Oberhand behalten kann. Denn es ist nicht leicht, wenn man eine Horde Kinder ohne feste Aufgabenstellung beaufsichtigen und anleiten möchte. Vor allem da auch einige Eltern den Kinder einreden, sie bräuchten nicht auf die Betreuer hören. Da einige Schulleiter nicht hinter dem Konzept stehen, kann es sein, dass man keine Rückendeckung bekommt. Vor allem sind meist die Kinder aus den ungeordneteren Familienverhältnissen in der Betreuung.- Also eine nicht ganz einfache aber sehr schöne Aufgabe.
Hast du schon mal hospitiert oder eine Weiterbildung dafür gemacht ( in der Weiterbildung bekommt man auch viele Tipps über die Angebote die man machen kann, denn es ist schon anders als zu unterrichten)?
Schönen Gruß
Rondra1 |
| Ich habe in meiner Dienstzeit viele Referendarinnen und Referendare ausgebildet | | von: elsaw
erstellt: 31.07.2007 12:45:22 |
und dabei auch unterschiedliche Menschen kennenlernen und begleiten dürfen. Bei uns spricht man allerdings von Mentorinnen und Mentoren. Wichtig ist es, den "neuen Kollegen" nicht den eigenen Unterrichtstil aufzwängen zu wollen (habe leider dieses in meinem Kollegium immer mal wieder beobachten müssen/dürfen/können). Ich habe die Referendarinnen und Referendare immer als Kollegen betrachtet und bin auch so mit ihnen umgegangen: sie haben studiert, sie haben schon einige (wenn auch unterschiedlich wenige) Erfahrungen sammeln können und wollen auch von mir noch etwas lernen. In jeder Hospitationsphase habe ich ihnen andere Aufträge gegeben, z. B. mal einen Schüler genau zu beobachten (einen stillen Schüler, eine lebhafte Schülerin, einen Außenseiter, einen Aufschneider etc.) oder eine kleinere Gruppe z. B. auch bei einer Gruppenarbeit besonders zu beobachten. Ich habe auch vermeintlich selbstverständlich Dinge, wie Klassenbuchführung, Entschuldigungspraxis etc. genau besprochen. Meine Ref. waren auch immer am Elternsprechtag bei den Gesprächen dabei, bei Elternabenden, bei der Konzeption und Korrektur von Klassenarbeiten beteiligt. So habe ich eine Ref. z. B. ohne Erklärungen eine Klassenarbeit fehlerkorrigieren lassen, um dann zu besprechen und dann eine Übersicht für Anmerkungen und eigene Beobachtungen anfertigen zu lassen, damit sie eine für sie hilfreiche Unterlage schaffen konnte. Ich habe auch mal verlangt, eine Stunde nur ganz grob inhaltlich zu planen, um dann ohne richtigen Plan mal zu unterrichten. Gerade dieses hat ihr dann später in ad hoc Vertretungen ungemein geholfen.
Wichtig ist es in der/dem Ref. immer einen gleichwertigen Kollegen/eine gleichwertige Kollegin zu sehen und auch kollegial mit ihm/ihr umzugehen. Solle es sich mal um einen schwierigeren Fall handeln, dann muss man helfend unterstützen,wo man nur kann. Ich habe aufgrund meines Ref. eine "Fachleiterphobie" und habe mich auch oft gegen einige penetrante FL zur Unterstützung meiner Ref. heftig zur Wehr gesetzt und ihnen erklärt, dass ihre Ansichten keine Gesetze sind!
Hilf ihnen wo du kannst und unterstütze sie vor allem bei der Konzeption dieser leidigen Unterrichtsentwürfe für die Schaustunden (oder sollte ich lieber Showstunden schreiben?), dann klappt das schon gut!
Viel Erfolg dabei!
LG ElsaW |
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