eine Mutter sagte, ihre Tochter (Klasse 5) traue sich nicht mehr in die Schule, da sie sich schon zum 4. mal Läuse einhandelte. Sie hat eine Mitschülerin stark im Verdacht, Ausgangspunkt der Läuse-Plage zu sein. Von mir wollte die Mama wissen, ob und was man da unternehmen kann.
Da ich keine Ahnung habe, frag ich Euch:
Kann man als Schule einen Schüler gegen seinen Willen auf Läuse kontrollieren? Was könnte man sonst tun?
Aus eigener Erfahrung in der Schule und auch bei meiner Tochter weiß ich, dass eine Nachbehandlung unverzichtbar ist. Mit einer einmaligen Behandlung schafft man es nicht, alle Krabbeltierchen abzutöten. Einige Nissen oder Larven überleben immer, deshalb ist nach einigen Tagen eine Nachbehandlung unverzichtbar. Auch sollte man sich unbedingt beim Kinderarzt erkundigen, welches Mittel wirksam ist. Denn auch Kopfläuse entwickeln Resistenzen. Ausführliche Informationen gibt es auf der Seite der Deutschen Pediculosis Gesellschaft e.V.
Viele Grüße
Nickibert
Soll ich jetzt ein Kind, dass sich auffällig häufig am Kopf kratzt mit Verdacht auf Läusebefall nach Hause schicken? Vielleicht hat es ja nur starke Schuppen?
Zurück zur Ausgangsfrage.
Ich würde allen Eltern einen Elternbrief schreiben und sie bitten aufgrund des wiederholten Läusebefalls in der Klasse ihre Kinder auf denselben untersuchen zu lassen.
Läuse "springen" übrigens weniger, sondern sie werden beim "Köpfe zusammenstecken" oder bei gemeinsamer Benutzung von Mützen etc übertragen.
Außerdem würde ich den Eltern anbieten sich an mich zu wenden, Diskretion wird natürlich gewahrt-
Übrigens: wer Gel und Haarspray oder Teeebaumöl benutzt wird häufig von diesen Plagegeistern verschont.
Als LehrerIn durfte man nicht einfach einem Kind auf den Kopf schauen.
Wir haben das dem Gesundheitsamt gemeldet und die kamen nachschauen.
Zunächst hab ichs aber ganz unbürokratisch so gemacht, dass ich einfach einen Elternbrief geschrieben habe, dass es in der Klasse Läuse gibt und die Eltern sollten selbst nachsehen.
In der Regel hat das allein geholfen.
Manche Eltern meldeten sich dann von sich aus und erzählten davon, andere nicht. Aber Hauptsache, die Läuse verschwanden!
ja rechtliche Vorgaben, wie vorzugehen ist. Das kann man im o.a. Link nachsehen. Dann brauchen wir nicht zu überlegen, was ich tun würde, könnte, sollte etc. Denn die Frage war ja auch nach dem Vorgehen des KL und der SL.
So handhaben wir das auch immer, gleich in mehreren Sprachen. Erstens werden alle Eltern aufmerksam und schauen nach und einige behandeln ihre Kinder vorbeugend (Rausch Weidenrindens.). Außerdem achten die SchülerInnen darauf, dass ihre Hauben und Schals in den Ärmeln ihrer Jacken stecken und sie tauschen auch nicht mehr. Den meistens jagt allein die Tatsache, dass man sich die lästigen Krabbler so schnell einfangen könnte, einen ziemlichen Schreck ein.
Trotzdem ist es nicht leicht einzudämmen. Meine Tochter kam auch mind. 4 Mal mit den Tieren heim. Der Rat meiner Hausärztin allerdings war viel wert. "Kämmen, kämmen und kämmen. Jeden Tag noch bevor das Kind ins Haus kommt." Das haben wir gemacht und obwohl es mühsam war, war es besser als "Waschen, waschen und waschen!". Vorallem nach den Sportwochen und Schikursen habe ich sie gleich genau durchgeschaut und sie gleich behandeln können. Ihre Wäsche kam direkt in den Keller in die Waschmaschine. Damit habe ich mir das mühselige Generalreinigen des Hauses erspart und ihr eine langwierige Behandlung mit den extrem scharfen Mitteln.
Im Kindergarten hängt im Fall des Falles ein Schild. Da steht ganz unbürokratisch - "Lausige Zeiten". Damit wird keiner verdächtigt und doch alle gewarnt!
Ich kann mich noch gut daran erinnern:
Die Schultafel wurde auf den Tisch gelegt und dann wurde ich mit dem Läusekamm gekämmt. Konnten die Krabbeltierchen sich vom Kamm fallen lassen, wurden sie auf der Tafel schnell gesehen - und es war um sie geschehen.
Sicher wurden meine Haare auch gewaschen, aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an das ständige Kämmen, so oft es die Zeit meiner Mutter zuließ. War es mir zu lästig, dann hieß es: "Ist dir lieber, wenn wir die Zöpfe abschneiden?" Das war es natürlich nicht.
Wie froh waren wir aber, meine Mutter und ich, als genügend läusefreie Tage verstrichen waren, dass wir sicher sein konnten: Nun ist die Plage vorbei!
An meiner letzten Schule gab es auch Probleme mit Läusen. Dort gab es aus diesem Anlass einen offiziellen Schulbrief (Vordruck). Den musste jeder Lehrer mit Läusefall in seiner Klasse austeilen. Da stand alles Wichtige drauf (mehrsprachig). Unten gab es dann einen Abschnitt, auf dem so ungefähr dieses stand:
Ich bestätige, dass ich den Kopf meines Kindes auf Läuse/ Nissen kontrolliert und keine Vorgefunden habe. Dann kam die Unterschrift der Eltern. Dieser Brief musste dann wieder bei der Schulleitung abgegeben werden.
Okay, bei manchen half es nicht (O-Ton: Mein Papa schaut nie, der unterschreibt nur) aber im Großen und Ganzen hat der "offizielle Weg" doch mehr gebracht, als alle klasseninternen Regelungen.