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Forum: "Osterferien in der „coronaferien“ Zeit"
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| Osterferien in der „coronaferien“ Zeit | | von: hops
erstellt: 03.04.2020 18:02:02 |
Irgendwie ist es ein sonderbares Lehrerseingefühl. Nach zwei Woche Homeschooling und improvisierten Lernformen etc. sind nun die "richtigen"Ferien eingeläutet. Hat sich für euch etwas für den Umgang mit dieser Ferienzeit verändert? UND habt ihr schon Vorbereitungen für die bisher unsichere Zeit danach getroffen? Wir stehen dann auch kurz vor den Zeugnissen. Welche Veränderungen ergeben sich in der Bewertung und Planung von Förderung, Bedarfen usw. Mich interessiert für dieses Forum ein vorausplanender-vorausschauender Austausch. |
| Nein | | von: caldeirao
erstellt: 03.04.2020 21:57:35 |
so wirklich planen für nach den Ferien möchte ich nicht, Die Hoffnung ist noch stärker als der Glaube. Was Zensuren betrifft, mache ich mich nicht verrückt. Mich nervt das Zensieren eh. Eigentlich geht man in die Schule, um etwas zu lernen. Welchen Einfluss hat die Note in den Klassen 3-8? Problematisch sehe ich das für Klassen, die Abschlüsse vergeben. Aber die unterrichte ich nicht. Osterferien sind für mich verschenkte Zeit, weil ich zu Hause bleiben muss und nichts Schönes machen kann. Ich bin halt in den Ferien eine Weltenbummlerin und das fällt einfach mal aus. |
| Bei mir... | | von: mordent
erstellt: 03.04.2020 22:17:32 |
... gibt es keinen Plan und kein Vorausschauen, da ich krankgeschrieben bin, bis ich eine Reha/Kur gemacht haben werde. Der Antrag ist durch, die Bewilligung ist da, aber einen Platz kriege ich tendenziell im Oktober/November. Da ich mehrere Baustellen habe, pro Reha aber nur ein Behandlungsschwerpunkt gesetzt wird, werde ich wohl drei bis vier Rehas machen müssen. Also schätze ich nicht mit einer Rückkehr vor dem Schuljahr 2021/22. Durch meine Stieftöchter kriege ich aber die Gerüchte mit, die an deren Grundschule herumgeistern: Es sieht sehr stark danach aus, als würde man mit dem Unterricht erst wieder nach Pfingsten einsteigen (das wäre der 17.6., da wir Pfingstferien haben). Man will dann, da anscheinend kaum Eltern in der Lage waren, ihre Kinder zum Heimarbeiten zu kriegen oder ihnen mit Stoff zu helfen, alle Schüler in allen Klassen eine Ehrenrunde drehen lassen, d. h. niemand soll versetzt werden. Es wird keine neue erste Klasse geben und in den weiterführenden Schulen entsprechend keine neue 5. Klasse. Das ist eigentlich mit der Versetzungsordnung so einfach nicht in Einklang zu bringen. Was man machen kann, ist, den Schülern zu sagen, was sie bis zum 15.6. alles können und gemacht haben sollen, um sie dann ab dem 17.6. in angekündigten Leistungsmessungen zu bewerten. Daraus kann sich dann für etliche Kinder durchaus ergeben, dass sie nicht das Klassenziel erreicht haben, andere hingegen schon. Das ist zwar ziemlich ungerecht für die, die sozial benachteiligt sind (oder einfach unfähige Eltern haben), aber einfach alle sitzenbleiben lassen, weil die Schule so lange ausgefallen ist... Dazu müsste es meiner Meinung nach einen Erlass vom RP geben, der aber in meinen Augen einem Verfahren vor dem LVG nicht standhalten dürfte. Meiner Meinung nach sollten sie die Kollegen an den weiterführenden Schulen sensibilisieren, die Viertklässler entsprechend prüfen und abgehen lassen, die erste Klasse pauschal in die zweite Klasse versetzen, die neue erste Klasse aufmachen und halt das Nötige mit allen Klassen 2 bis 4 dann im neuen Schuljahr bis zum Herbst versuchen aufzuholen. Ich gehe davon aus, dass Corona bis dahin längst wieder seine Runde machen wird, aber dann keine derartigen Maßnahmen mehr ergriffen werden. |
| unterrichtsfreie Zeit | | von: palim
erstellt: 04.04.2020 08:31:18 |
Wir hatten die komplette Zeit so gut wie keinen Kontakt mit den SchülerInnen, da E-Mail und Plattform bisher fehlen, dafür um so mehr im Kollegium per Mail und Telefon. Das ist nun ein bisschen weniger. Aber wir sind umtriebig, haben einen Blog, eine Lernplattform organisiert und eingerichtet. Die Info dazu wurde allerdings erst Freitag vor den Ferien verteilt. Inzwischen haben wir IServ und für die KollegInnen auch schon eingerichtet. Ich schätze, da geht es in der nächsten oder übernächsten Woche weiter, denn diese Woche hat sich die SL rausgezogen, um ein paar fast-freie Tage zu haben. Eine Ansage, wie es weitergeht, wird es erst am 14.4. geben. Das wurde gestern deutlich kommuniziert. Niedersachsen muss bis zum 15.4. Zeugnisse machen. Einige schreiben "Noten abgeben", aber es müssen auch Berichtszeugnisse geschrieben werden, für die 1. Klassen sind das die ersten Zeugnisse. Für mich ist das plausibel, wenn man die bisherigen Leistungen konservieren möchte, damit die Zeugnisse nicht anfechtbar sind und nicht der Verdacht besteht, man würde die Ergebnisse des Homeschoolings bewerten, die ja als Hausaufgaben bzw. unter Mithilfe oder gar durch andere erbracht wurden. Vorstellen kann ich mir, dass man die Kinder in Klasse 1-3 mitnimmt, wenn die Nichtversetzung nicht mit den jetzigen Zeugnissen schon klar war. Dann kann man im nächsten Schuljahr die grundlegenden Kenntnisse aufholen. Vorstellen kann ich mir auch, dass man alle mitnimmt und dann auf freiwilliges Zurücktreten setzt. Die FöS-Überprüfungen liegen auf Eis, was einerseits nicht günstig ist, andererseits werden hier angesichts des Lehrkräftemangels ohnehin sämtliche Möglichkeiten gestrichen oder extrem zurückgefahren, dass der Status nur noch die Doppelzählung bringt und keine zusätzlichen Stunden. Wenn Meldungen 18 Monate und länger brauchen, kann von Unterstützung von außen nicht mehr gesprochen werden. Da braucht es dann einen überarbeiteten Förderplan, den man in Eigenregie druchführen muss. Auch da kann ich mir vorstellen, dass man das dann als Klassenlehrkraft auffangen soll, damit mögliche Schulschließungs-Benachteiligungen aufgearbeitet werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es am 20.4. losgeht. Dafür habe ich nun digital D, Ma und SU vorbereitet, Erklärfilme gesucht, Aufgaben im AH gewählt, Beschreibungen erstellt, AB eingescannt. Das alles schlummert erst einmal auf meinem Rechner als Liste und in Wochen-Arbeitsplänen, in denen man die Verlinkungen anklicken kann. Die Sachen kann ich dann einstellen, sodass die SuS es sich abrufen und bearbeiten können. Von manchen KollegInnen weiß ich, dass sie die Pläne bis zum 24.4. auch schon fertig haben. Früher oder später braucht es dann doch mal eine Rückmeldung, wie es bei einzelnen SuS läuft, und sicher auch einen Material-Abhol-Tag, sodass man weitere Arbeitshefte verteilen kann oder AB an die Kinder geben kann, die zu Hause keine Möglichkeiten haben. Ob man danach im Dreischicht-System je ein Drittel der Klasse in D und Ma unterrichtet, die Schulen wieder komplett öffnen, es regionale Öffnungen gibt oder alle weiter zu Hause bleiben, da bin ich mir nicht sicher. Ich setze eher darauf, dass zunächst einmal die Abschlussprüfungen in den unterschiedlichen Schulformen organisiert werden. Vielleicht braucht man dafür auch Räume in anderen Schulen? |
| Genau das ist es | | von: hops
erstellt: 04.04.2020 08:41:09 |
Diese Planungsunsicherheit macht mich etwas kirre. Leider gibt es auch einen nicht ganz unerheblichen Teil von Kindern gerade im Sopäd-Bereich die nicht ausreichend mit Medien ausgestattet sind. Gerade hier sind oft die kleinen Entwicklungserfolge in Gefahr. Das Versenden von kleinen Lernhäppchen ist ebenfalls etwas problematisch, da bei uns die Schulpost nicht mehr funktioniert. Als mehrheitlich Fachlehrer ist der Kontakt eher lose zu den SuS. Das sind so Fragen, die mich in diesen besonderen Ferien bewegen und nicht loslassen. |
| Einzelförderung | | von: palim
erstellt: 04.04.2020 08:57:48 |
Ich hatte in diesem SJ den luxuriösen Stundenplan, in dem ich überwiegend in der eigenen Klasse eingesetzt bin. Für die habe ich geplant. Da es wirklich viel Zeit braucht, sind jetzt Sachen für die nächsten ca. 10 Tage fertig und damit bin ich auf einem guten Weg. Wie sonst auch sind weitere Ideen im Kopf, aber noch nicht umgesetzt. Die FöS-Kinder zu versorgen, finde ich auch schwierig. Meine DaZ-Sachen habe ich auf dem Rechner, das könnte man auch verteilen, vieles ist zum Selbst-Lernen angelegt, da in den letzten Jahren gerne die DaZ-Stunden gestrichen wurden, sodass sehr vieles innerhalb der Klassen laufen musste. Für die Rechenschwachen sehe ich schwarz, da muss ich mir überlegen, wie es nach den Ferien weitergehen kann. Ob das Kind parallel zur Lerntherapie geht oder ob dort geschlossen ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall bräuchte es weiteres Material, das man dann mit nach Hause geben müsste. Bei einigen Kindern bin ich mir nicht sicher, was digital zu Hause möglich ist. Bei einem Kind weiß ich, dass allein das Anmelden bei Antolin schon eine Herausforderung ist, die nicht wirklich selbstständig klappt, trotz vieler Übungen in der Schule. Aber derzeit ist es für mich eher vorstellbar, dass diese Kinder sich etwas in der Schule abholen oder es per Post/Fahrrad verteilt wird, als dass man alle in die Klasse setzt. |
| Beim Lesen... | | von: mordent
erstellt: 04.04.2020 14:30:22 |
... kam mir so die Frage, wie hoch der Anteil an Schülern mit Förderbedarf wohl ist. Ist er eher gering, wäre die Frage, ob man für sie nicht die Schule öffnet und sie in kleinen Gruppen unterstützen kann. Andererseits wäre es auch denkbar, die Klasse in fünf Kleingruppen einzuteilen und jede an einem Tag in der Woche in die Schule zu holen, um bestimmte Inhalte zu vermitteln. Der Rest der Woche ist dann weiter Homescholling. So kann man die Untertechnisierten mit Material versorgen. |
| Es ist wirklich | | von: hesse
erstellt: 04.04.2020 15:38:01 geändert: 04.04.2020 15:43:11 |
ein komisches Gefühl, so richtig ein Feriengefühl stellt sich nicht ein, obwohl ich seit dem Schließen der Schulen 10 Stunden und mehr am Schreibtisch saß, um Schülern das Material aufzubereiten sowie Unterricht mittels Zoom zu halten. M.E. ist es momentan nicht realistisch, die Schulen nach den Ferien wieder zu öffnen, zumindest bei uns hier in Bayern. In den Ferien bereite ich mich deshalb weiterhin so vor, als ginge es auch nach Ostern digital weiter. In der Schule zu unterrichten halte ich vorerst aus ganz praktischen Gründen nicht für sinnvoll, denn es tun sich Probleme auf, die wir nicht wirklich lösen können. Beispiele:Welche Schule hat so große Klassenräume, daß man dort die Schüler mit 1,5 m Abstand voneinander setzen kann? Wie soll die Abstandsregel beim Gang in die Pause, auf die Toilette sowie in der Pause selbst sichergestellt werden? Für mich nicht umsetzbar. Was ist mit Schülern und Lehrkräften, die selbst zu einer Risikogruppe gehören? Kommen die auch in die Schule oder lassen wir sie Zuhause ? Ich jedenfalls möchte die Verantwortung nicht tragen. LG und (trotzdem) schöne Osterferien Hesse |
| Ganz einfach! | | von: mordent
erstellt: 04.04.2020 23:43:17 geändert: 04.04.2020 23:44:10 |
Also zumindest wäre das in der Grundschule meiner Stiefkinder kein Problem, da es jede Klassenstufe nur einmal gibt. Für andere Schulgrößen müsste man mein System anpassen. Man teilt die Klasse in 5 Lerngruppen (bei 30 Schülern pro Klasse wären das 6 Kinder pro Lerngruppe). Man braucht also vor der Schule oder im Schulhof 24 Punkte, alle mindestens 2 Meter voneinander entfernt, z. B. 6 blaue für die 1. Klasse, 6 rote für die 2. Klasse usw. Dort halten sich die Kinder auf... Fangen, Spielen ist untersagt. Die Kinder gehen beim ersten Klingeln auf Zuruf in ihr Klassenzimmer, wo 6 Plätze so verteilt sind, dass dass der Mindestabstand gewährleistet ist. Der Unterricht geht dann los. Je nach Architektur muss man sich bei Toilettengängen organisieren. In "unserer" Schule (also der meiner Stieftöchter) gibt es nur einen Flur mit Klassenzimmern, deshalb könnte man einfach die Tür orthogonal offen lassen, wenn jemand auf Toilette geht, dann darf kein anderer gehen, bis die Tür wieder zu ist. Pausen gibt es nur kleine (also 10 Minuten) zum kurz was essen und trinken. Es geht nicht aus dem Klassenzimmer und nicht auf den Hof. Es gibt auch keine große Pause. Bzgl. Risikogruppe: Eltern haben das Recht, ihr Kind als risikogruppenzugehörig durch ein ärztliches Attest zu bestätigen und zu Hause zu behalten. Das selbe gilt für Lehrer ganz offiziell per Anordnung durchs RP: Attest vom Arzt, dann kann man freigestellt werden. Ich würde diese Entscheidung - zumindest für den Bezirk, in dem meine Stiefkinder leben - gerne treffen, hätte auch sicher die Unterstützung der gesamten Elternschaft (zumindest dieser Grundschule, das weiß ich aus Gesprächen mit diesen), aber ich bin nicht im zuständigen SA und würde es auch nicht auf die nötige Position schaffen, diese Frage beantworten zu dürfen. |
| In | | von: hesse
erstellt: 05.04.2020 08:54:11 |
kleinen Schulen funktioniert Dein System sicher. Bei uns sehe ich da Schwierigkeiten. Zu den Risikogruppen: Daß die Zuhause bleiben können, das ist mir schon klar. Der Punkt ist aber: Wie erhalten sie dann ihren Unterricht und erleiden keine Nachteile dadurch, daß sie eben nicht in die Schule gehen können wie ihre Klassenkameraden? LG Hesse |
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