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Forum: "Schülerbeteiligung bei Unterrichtsplanung?"

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Schülerbeteiligung bei Unterrichtsplanung?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: gaenselilie Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.09.2008 19:28:07

Hallo,

meine erste Stunde als Lehramtsanwärterin steht vor der Tür: 3. Klasse, Sachunterricht, Einführung in die Unterrichtseinheit Herbst. Die Einheit konnte ich komplett selber planen und mein Kopf schwirrt vor Ideen, mit denen ich den Rest des Schuljahres füllen könnte.Ich muss mich also etwas zusammenreißen und streichen, streichen, streichen.

Trotzdem lässt mich die Idee nicht los, die Schüler an der Planung der Unterrichtseinheit zu beteiligen. Die sollten doch am besten wissen, was sie interessiert, was sie schon hundertmal gehört haben und was sie noch wissen wollen? Ich würde ihnen gerne ein Mitspracherecht einräumen.

Allerdings stellen sich mir dabei 1000 Fragen:
- Die Schüler sind das überhaupt nicht gewöhnt, bisher herrscht Frontalunterricht vor, der nur wenig differenziert wird. Es könnte zum einen passieren, dass sie meine Vorschläge nur abnicken, weil sie sich gar nicht trauen, nein zu sagen oder andererseits schlagen sie über die Stränge und machen nur dämliche Vorschläge, die mit der Sache nichts zu tun haben.
- Lasse ich sie erst einmal nur über eine (die letzte?) Stunde mitbestimmen oder über mehrere? Sage ich ihnen schon vorher, was ich in den anderen Stunden mit ihnen vorhabe und riskiere, dass sie das gar nicht machen wollen?
- Gebe ich Themen zur Wahl vor oder lasse ich sie selbst welche überlegen?

Ich möchte das gern ausprobieren, habe aber ein bisschen Angst, dass das total in die Hose geht. Wer von euch hat das schon ausprobiert oder macht das sogar regelmäßig und kann mir mal Tipps geben (und ein bisschen Mut machen)?


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von: ninniach Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.09.2008 19:52:24

beteilige auch gerne Schüler an solchen Planungen. Die einfachste Version ist, mit den Schülern ihre Fragen zum Thema zu sammeln und dann dafür zu sorgen, dass diese Fragen am Ende auch beantwortet werden. Wenn man sie auf ein Plakat klebt, kann man dann am Ende auch noch mal evaluieren, ob alle beantwortet wurden oder ob noch was fehlt. Das ist natürlich nur ein winziger Einstieg, aber ich bin zu Anfang eher vorsichtig.


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von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.09.2008 19:57:06

Da gibt es doch vielfältige Möglichkeiten,
wenn du das Thema festlegst und so viele einzelne Aspekte hättest, könntest du die Schüler innerhalb dieser Aspekte wählen lassen (Sozusagen 2 aus 5/9).

Oder aber du überlegst mit den Schülern, was zum Herbst gehört und was sie interessieren würde - das fordert dich dann, da du dazu Passendes finden musst.

Oder du steckst einen Rahmen mit den von dir aus wichtigsten Themen und bietest anschließend die anderen Themen als wählbare Gruppenarbeit.

Oder du verpackst (mit festem Rahmen vorher oder drumherum) den Rest in ein Lernbuffet und die Schüler entscheiden dort selbst, was sie interessiert.

Als Lehramtsanwärter würde ich - neben dem Ausprobieren - auch darauf achten, ob du Besuche zeigen musst und wann das sein könnte. Was eignet sich für den Besuch, was eher nicht?
Auf die Gepflogenheiten der anderen Lehrer hast du ja schon geschaut.

Palim


ochneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: gaenselilie Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.09.2008 20:28:45

Palim, du stellst das so hin ,als ob das das Einfachste von der Welt wäre. Dabei weiß ich ja eben einfach nicht, wie ich mich entscheiden soll. Meine Betreuungslehrerin ist ganz lieb, aber bei sowas keine wirkliche Hilfe: Ich soll einfach machen, was ich denke. Ein ganz kleiner Orientierungsrahmen wäre mir wirklich ganz recht...

Unterrichtsbesuche stehen noch nicht an. Wenn es nicht zu Lasten der Schüler gehen würde, dürfte also auch alles in die Hose gehen - aber das müssten die Kinder ausbaden und das will ich auch nicht.

Vielleicht fange ich wirklich erstmal klein an. Die Idee mit dem Fragenposter ist gut. Ich denke, das probiere ich aus und je nachdem, wie es klappt, kann ich dann ausbauen oder eben nicht...


hmneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.09.2008 21:21:57

Ich fange auch oft mit dem Fragenposter an.
Damit hältst du dir alles andere noch offen, siehst aber schon, wo die Interessen liegen.
Es ist übrigens möglich ein Haus der Fragen zu basteln, in das die Fragen auf eine Seite kommen und die beantworteten Fragen auf die andere (geht natürlich auch als Plakat o.a.)

Klar, man kann den Unterricht auf komplett öffnen - mir war aber immer lieber, nach und nach immer etwas weiter zu öffnen. Wenn du nur wenige Stunden in der Klasse hast und sonst nicht so gearbeitet wird, ist es für die Schüler sicher auch erst mal gewöhnungsbedürftig.

Dass die Entscheidung nicht leicht ist, kann ich mir denken, aber andererseits kannst du doch - ohne andere Verpflichtungen - wirklich ausprobieren, wovon du meinst, es klappt, es liegt dir, die Schüler schaffen es.

Wie das konkret aussieht, hängt von den Entscheidungen ab.
Die Öffnung kann bedeuten, dass du 2 Aufgaben zur Wahl stellst und die Schüler sich entsprechendes nehmen können,
oder du stellst Stationen zusammen - da sind die Schüler in einem Rahmen, können aber schon selbstständig arbeiten.

Ich überlege mir, was ich auf jeden Fall machen möchte bzw. was alle können sollen am Ende.
Diese Sachen werden entweder gemeinsam erarbeitet oder sie bilden die Pflicht im Angebot.
Außerdem überlege ich mir, ob ich die anderen Themen eben als Lernbuffet, als Station oder in Gruppenarbeiten anbieten kann und möchte.
Manche Themen eignen sich eher dafür als andere.

Du kannst feste Gruppen einteilen, die dann nach und nach feste Stationen durchlaufen. Dann musst du verschiedene Stationen vorbereiten samt Erklärungen, die für die SuS nachvollziehbar und durchführbar sind.
Bei Gruppenarbeiten ist es ähnlich.

Auf jeden Fall solltest du Puffer haben - für den Fall, dass einzelne Gruppen schneller sind als andere. Also etwas, das zum Thema passt, und das an die anderen Aufgaben anschließen kann.
Das können weitere Aufgaben zu einem neuen Themenbereich sein oder Aufgaben, in denen man etwas Sammeln muss (Ideen, Wörter ...)

Um Tipps zu geben wären konkrete Themen und Aufgaben einfacher.
Wenn du Vorentscheidungen getroffen hast, dann frag doch noch mal.
Wer hat denn Deutsch in der Klasse und könnt ihr zusammenarbeiten?

Palim


wichtigneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.09.2008 08:34:52

ist aus meiner Sicht, dass Du Regeln mit den Kindern erarbeitest. Wenn sie nur Frontalunterricht gewöhnt sind, fliegen die ins All, weil sie keine Struktur haben, keine Orientierungspunkte usw. Sie haben weder gelernt, sich zu entscheiden noch Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. Wenn sie da keinen roten Faden von Dir bekommen, sind sie hoffnungslos überfordert.

Zu der Themenfrage:

1. ist es für uns schwierig zu sagen, was Du machen sllst, wenn wir Deine Vorstellungen nicht kennen. Stell Dir vor, wir bringen noch mehr Vorschläge, dann wird Dein Problem noch größer.

2. Wenn Du Dich nicht entscheiden kannst, würfle. Dein Ziel sollte immer dabei sein, dass die Kinder ihre Lese-, Schreib- und Rechenkompetenz erweitern. Und ob sie das nun am Thema Igel oder den bunten Blättern oder ... ist Zweitrangig. Wichtig ist weiterhin, dass sie Freude am Lernen haben und verschiedene Lernmethoden kennenlernen und festigen.

3. Du könntest auch einige Themen vorgeben und bepunkten lassen. Was die meisten Punkte bekommt, ist Thema der nächsten Stunden. Pass aber auf, dass Du Dich dabei nicht selbst überforderst. Du kannst dann nämlich nicht im Voraus planen.

Bedenke aber auch immer, dass weniger oft mehr ist. Also nicht zu viel anbieten, weil Dualles toll findest.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß und Erfolg


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von: puenktchen33 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.09.2008 13:24:19

Ich glaube den größten Gefallen tust du dir, wenn du das riesengroße Thema Herbst einschränkst. Mögliche Unterthemen könnten sein: Tiere im Herbst, Bäume, Wetter oder Erntezeit. Ein guter Einstieg könnte auch ein kleiner Unterrichtsgang mit dem Auftrag:Woran merkst du, dass es Herbst wird? sein. Anschließend sammelst du zusammen mit den Kindern im Stuhlkreis ihre Eindrücke und Antworten. So eingestimmt können die Kinder dann auf Zetteln ihre Fragen aufschreiben, die sie interessieren.

Mach dir am Anfang nicht zu viel Stress. Wenn die Kinder freieres Arbeiten noch nicht kennen, würde ich auch damit langsam beginnen. Vielleicht mit einer Lerntheke mit Pflicht und Wahlaufgaben.

Das Thema Herbst ist wirklich schön und lässt sich gut mit allen Sinnen erfahren. Ich wünsche dir und den Kindern viel Spaß.
LG pünktchen33


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