Hallo ihr Lieben,
ich befinde mich gerade im Referendariat und darf im Hauptseminar eine
Sitzung mit dem im Titel genannten Thema halten (welche auch benotet
wird). Dieses wird im Zusammenhang mit der Hattie Studie bearbeitet,
welche gezeigt hat, dass der Lehrer mit Abstand den größten Einfluss auf
den Erfolg seiner Schüler hat (welch Überraschung).
Nun wurde die Frage nach gutem Unterricht im Studium genügend
theoretisch behandelt (Hilbert Meyer vor allem), sodass ich mich lieber
auf die Praxis konzentrieren möchte denn Ich bekomme immer öfter gesagt,
dass das was ich im Studium/Referendariat lerne, nur bedingt auf das richtige
Lehren zutrifft.
Ich möchte euch daher fragen, wo ihr guten Unterricht einordnet. Geht
dieser mit den 10 Merkmalen Hilbert
Meyers* einher oder doch in eine ganz andere, pragmatischere
Richtung?
Ich unterrichte derzeit an einem Gymnasium und bin teilweise sogar der
Ansicht, dass guter Unterricht genau auf die Abiprüfungen hinarbeitet
um den SuS ein möglichst einfaches Gelingen zu sichern. Meine
Annahme resultiert aus der kürzlich geschriebene Abiprüfung in Englisch
bzw. der Korrekturbesprechung dieser. Hier kam mehrmals von älteren
Lehrern die Bemerkung, dass sie dieses eine Thema bis zur Vergasung
geübt hätten, weil es in der Prüfung fast immer Bestandteil sei.
Natürlich ist dies nur eine Facette des Unterrichts, zeigte mir aber, dass
Unterrichten auch sehr pragmatisch sein kann.
Ebenfalls habe ich während meiner Hospitation in einer 7. Klasse
Spanisch beobachtet, dass es garnicht so viel zu beobachten gab. Kein
Methodengewitter, welches unrealistischerweise bei den
Prüfungsstunden abgefordert wird, sondern eher klassischer Unterricht;
und trotz des ganz normalen Unterrichts sind die Schüler nach mal grad
einem Jahr schon richtig gut.
Was denkt ihr?
*
http://www.staff.uni-oldenburg.de/hilbert.meyer/9290.html