Ob Gruppenpuzzle oder Gruppenarbeit - es ist DEINE Aufgabe als Lehrkraft, zu überlegen, wer in welcher Gruppe mit welchen Materialien arbeitet. Gerade das ist ja die Kunst!
Es geht nicht darum, die SuS einfach irgendwie in den Gruppen "machen zu lassen", offene Formen brauchen in der Regel vorab und während der Arbeit mehr Begleitung.
Du musst also vorher genau überlegen, welche SuS in welcher Stammgruppe und in welcher Expertengruppe landen und das sieht je nach Thema, Material und natürlich Klasse immer wieder anders aus.
Es könnte eine Expertengruppe homogener Zusammensetzung mit SuS geben, die mehr Hilfe bei der Erarbeitung benötigen, sodass du dort mehr hilfst oder die Materialien anders vorbereitest und darüber mehr Hilfe in diese Gruppe steckst. So wie ysnp es schon vorgeschlagen hat, könnte innerhalb dieser Gruppe die Sicherung der Ergebnisse in einer stärker vorgegebenen Form erfolgen oder von dir gesichtet, korrigiert und besprochen werden. Dann ist die Darstellung in der Stammgruppe durch diese Vorbereitung gestützt, auf die sich die SchülerInnen stützen können.
Andere Expertengruppen erhalten andere Materialien und können, angesichts dessen, dass sie besser mit Texten oder Aufgaben umgehen können, selbst zu einem Ergebnis kommen.
Die Alternative könnte sein, dass es Tandems gibt (starker+schwacher SuS gehören zusammen), jede Stammgruppe entsendet ein festes Tandem, bei der Präsentation in der Stammgruppe beginnt der Schwächere, der Stärkere ergänzt. Dies erfordert aber sicherlich noch mehr Übung und sozialer Kompetenz.
Fraglich ist, ob oder wie man in weiterführenden Schulen SuS mit Unterstützungsbedarf in diese offenen U-Formen integrieren kann bzw. soll.
Wenn man davon ausgeht, dass ein i-SuS mit Bedarf LE am Ende der 4. Klasse die Lesefähigkeit eines 2. Klässlers vorweisen kann, ist er zu Beginn der 5. Klasse dann also Anfang 3. Klasse und kann erst dann so gut lesen, dass er sich mit Sachtexten inhaltlich auseinandersetzen kann. Nur dass die Themen im Unterricht inhaltlich andere sind und vermutlich noch viel eher stark reduzierte Materialien bzw. Texte in einfacher Sprache eingesetzt werden müssen, um Inhalte nahe zu bringen.
Also wird zu überlegen sein, ob man diese SuS im Rahmen eines Gruppenpuzzles einsetzen kann oder ob sie zeitgleich eine andere differenzierte Aufgabe erhalten, ohne eine Expertengruppe zu besuchen, sodass sie in dieser Zeit befähigt werden, die grundlegende Thematik zu verstehen. Später können sie als zusätzlicher Experte an einer Stammgruppe teilnehmen.
Gibt es mehrere SuS mit Schwächen, könnte es eine eigene Expertengruppe geben, gibt es nur wenige SuS mit Schwächen, ist es womöglich sinnvoller, ihnen die Aufgaben anders zu geben.
Palim
P.S.: "Minderleister" ist kein "geiles Wort", es sollte einem Pädagogen möglich sein, anderen Sprachgebrauch zu finden.