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Forum: "Verlernen wir durch den Laptop das Schreiben?"
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| Veränderungen | | von: palim
erstellt: 12.03.2016 13:41:48 |
guter Vergleich, feul!
Ich finde den Beitrag gut gemacht.
Aber:
Das Zusammenfassen beim "Handschreiben" ist geübt und der Journalistin bekannt.
Ebenso könnte es am PC erfolgen, wenn man sich nicht darauf konzentriert, möglichst alle Sätze zu tippen, sondern eine Zusammenfassung in den PC zu bringen.
Es ist ja auch ein Unterschied, ob ich Mitschreibe, um Inhalte zu erfassen und festzuhalten, oder ob ich Mitschreibe, weil ich die diktierten Sätze zu Papier bringen soll. Würden ihre handschriftlichen Aufzeichnungen als Dikat gewertet, wäre das Urteil vernichtend. DARUM ging es ja aber auch gar nicht!
Wäre es demnach nicht eher so, dass man genau das, was die Handschrift auszeichnet, auch am PC erlernen kann?
Medienkompetenz bedeutet eben, dass man sich das Werkzeug entsprechend zu Nutze macht und nicht blind einsetzt.
Ich schreibe meine Konzepte, Referate, Geschichten lieber am PC. Manchmal beginne ich auf einem Blatt Papier und wechsle dann recht schnell. Gerade bei solchen Texten hat man am PC erheblich mehr Möglichkeiten, Veränderungen vorzunehmen.
Skizzen etc. entstehen bei mir nach wie vor auf dem Papier, technische Möglichkeiten gäbe es hierfür aber auch und ich könnte sämtliche Entwürfe und deren Varianten abspreichern und weiterhin nutzen.
Warum sollte man das also in der Schule nicht nutzen?
Interessant wird dann, wie sich die technischen Möglichkeiten auf die Inhalte und Anforderungen auswirken.
Doktorarbeit mit 62 Seiten? Handgeschrieben oder getippt? Examensarbeiten - handgeschrieben oder getippt?
Was habt ihr früher abgegeben und was wird heute verlangt?
Wie wird sich das auf Schülerarbeiten auswirken?
Palim |
| die Argumente hier sind analog zu | | von: amann
erstellt: 12.03.2016 19:10:11 geändert: 12.03.2016 19:28:14 |
.. der Diskussion in Mathe, doch auf die mühsamen algebraischen Umformungen in Mathe zu verzichten, das von einem CAS-Taschenrechner machen zu lassen, und sich mit den "höheren", schöneren, wertvolleren Aspekten der Mathematik zu beschäftigen.
Solange wir aus China, wo alle Computer der Welt gefertigt werden, Nachschub kriegen, ist das machbar. Dabei geht aber eins verloren: Bildung - als Aneignung eines unverlierbaren Gutes, das man unabhängig von allen Maschinen und technischen Wizards besitzt.
Wenn die Handschrift eurer Schüler schlimm ist, zeigt das ein Problem an, das vermutlich mit mangelnder Wertschätzung der Schrift (vielleicht auch mit der nervigen schulbedingten Unterbrechung der Freizeit- und Gamingphasen) zu tun hat, sicher auch aus sehr viel weniger Übung und eventuell aus dem frühen Prinzip "Tu, was du möchtest" hervorkommt. Natürlich ist es einfacher, das Symptom Handschrift abzuschaffen als unserer Gesellschaft und unseren Schülern wieder die Individualität und Ästhetik des Schreibens nahe zu bringen. Vermutlich setzt sich auch heute keiner mehr im Wald auf eine Bank und schreibt eigene Gedanken oder einen Brief auf. Und die Vorstellung, man könnte irgendwann mal keinen Computer haben, um etwas zu schreiben, ist zugegebenermaßen völlig lächerlich... JA?
Es ist eine Frage unserer Bildungsziele. Ich finde die slogans nach der Melodie "Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten" falsch, sie suggerieren Notwendigkeit, wo wir - die Gesellschaft - doch entscheiden können, was wir lernwürdig finden. Ich wäre dafür, die Anzahl der "absolut nötigen" technischen Krücken zu begrenzen und so schreiben zu lernen, dass wir weder auf einer Alpenwanderung noch bei einem Dienst in Bolivien aufgeschmissen sind. |
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