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Forum: "SEXISMUS IM SCHULALLTAG "
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| wessen Alltag? | | von: palim
erstellt: 25.08.2019 10:03:17 |
Wie wäre es, die Mädchen zu stärken, sie dazu zu bewegen, selbst aktiv zu sein und für die eigenen Wünsche einzutreten. Konkret: Die Mädchen gehen gemeinsam und fordern ein Mitspielen ein. Zudem: Ist es die Schule, die bewirkt, dass Mädchen sich zurückziehen und weniger aktiv sind? Wenn ich sehe, wie viele Mädchen auf genau das reduziert werden, es nur Kinderkleidung in lila und rot gibt und selbst Lego und Ü-Eier in pink verkauft werden, ist das Problem an ganz anderer Stelle verortet. Um so wichtiger, Kinder in der Schule stark zu machen, sich selbst einzusetzen. |
| ES GEHT UM MEHR... | | von: vonbootzuboot
erstellt: 25.08.2019 10:50:26 |
Natürlich hast du RECHT, @palim : wir müssen die Mädchen stärken......Ich hatte übrigens sofort auf deinen Beitrag geantwortet , aber seltsamerweise erschien meine ausführliche Antwort hier nicht , obwohl ich auf die Taste "Beitrag eintragen" gedrückt hatte. Ob es jetzt klappt ? Diesen Thread hatte ich eröffnet, weil in meinen Augen der Sexismus an unseren Schulen zunimmt und seitens vieler Schulleitungen Ungeheuerlichkeiten akzeptiert werden wie z.B. die, dass sich ein türkischer Vater weigerte, mit der WEIBLICHEN Sozialarbeiterin zu sprechen. Meine Schulleitung akzeptierte das und schickte einen MANN. Mit Beipielen dieser Art könnte ich X Seiten füllen. Geht das denn nur mir so ? Wie gesagt : Ich verstehe nicht, dass sich Schulleitungen in solchen Fällen nicht klarere positionieren. Gleichberechtigung gehört in unserem Land zu den Menschenrechten. |
| Also bislang | | von: hesse
erstellt: 25.08.2019 14:37:12 |
kann ich das, was Du schilderst, für unsere Schule nicht bestätigen; eher gewinne ich den Eindruck, man muß immer wieder grundsätzlich den Respekt der Schüler untereinander einfordern. "Selbst" in der Berufsschule muß ich immer wieder klarmachen, daß bestimmte Dinge (z.B. "Das is' ja schwul, ey!") nicht toleriert werden. Diese Form der sexuellen Diskriminierung ist nach meiner Beobachtung recht verbreitet, mehr als die von Schülerinnen. Und ich stelle fest, die Mädels stehen den Jungs mitunter in nichts nach. LG Hesse |
| Mädchen stärken | | von: palim
erstellt: 25.08.2019 14:59:54 |
Meine Schulleitung ist ganz sicher nicht so ... und so gut wie alle Eltern, mit denen ich bisher Kontakt hatte, waren auch nicht so. Ab und an schickt die Mutter den Vater vor, weil sie meint, er könne sich besser durchsetzen (das ist unabhängig von Kulturen), häufig regeln weiterhin die Mütter die Belange der Kinder und mit der Schule, ob die Väter immer alle genau Bescheid wissen, weiß ich nicht, manchmal weiß ich, dass die Väter nichts wissen (das ist unabhängig von Kulturen). Manchmal ist es sinnvoll, dass Elternteile sich zu Gesprächen jemand anderen mitbringen, z.B. die Familienhilfe oder einen Sprachmittler. Das sind häufig auch Frauen, manchmal auch nicht. Auch das ist in meiner Schule von Kulturen unabhängig. Wenn es dich speziell an deiner Schule aufregt, dann wäre es ggf. sinnvoll, gemeinsam Aktionen zu planen, die den Mädchen zu dem verhelfen, was ihre Wünsche sind: eine Mädchen-AG, ein Mädchen-Projekt... Da können sie selbst überlegen, was ihnen wichtig ist und was sie umsetzen möchten. Palim P.S. GROSSDRUCK gilt in Foren und im Chat als schreien. Wenn dir Wörter wichtig sind, drucke sie fett oder betone sie _anders_ oder noch anders oder "so" |
| also | | von: fruusch
erstellt: 25.08.2019 15:51:21 |
eine lila TT-Platte nur für Mädchen würde an unserer Schule auch auf allgemeines Unverständnis stoßen. Hier spielen für gewöhnlich Mädchen und Jungen gemeinsam an den grünen Platten, die wir haben. Und auch an Schulen, die ein großes Problem mit Sexismus haben, dürfte eine solche Platte höchstens ein Symptom, nie aber eine Lösung für dieses Problem sein. Klar, Sexismus ist in unserer Gesellschaft seit Jahrhunderten fest verankert. Klar, Sexismus ist auch in den Kulturen, aus denen Menschen zu uns kommen, seit Jahrhunderten fest verankert. Gibt es derzeit überhaupt eine Kultur auf diesem Planeten, die keinen Sexismus kennt? Mir ist keine bekannt. Ebenso klar ist, dass Sexismuss in einer modernen Gesellschaft, wie viele sie sich wünschen, keinen Platz mehr haben sollte. Das steht seit 70 Jahren so in unserem Grundgesetz. Doch Papier ist geduldig und in unseren Köpfen ist der Sexismus immer noch fest verankert. Ich nehme mich selbst da nicht aus, ich habe mich auch schon bei sexistischen Gedanken ertappt. Und selbst die engagiertesten Aktivist*innen können sich davon nicht freisprechen, wenn bei ihnen nicht gar ein Sexismus mit umgekehrtem Vorzeichen beginnt, sich im Hirn zu verankern. Doch wie bekommen wir es hin, diese allseits verankerten Denkmuster zu verändern? Das geht nicht von heute auf morgen, sondern nur in ganz kleinen, aber beharrlichen Schritten. Als Lehrer spielen wir dabei keine entscheidende, aber doch wichtige Rolle. Ich nenne nur ein ganz kleines Beispiel: Wenn ich Sachaufgaben stelle, in denen Personen vorkommen, dann achte ich darauf, verhärtete Rollenbilder beiseite zu lassen. Da kommt immer wieder (aber nicht immer!) auch eine Pilotin, ein Krankenpfleger, eine Rennfahrerin oder ein Kindergärtner vor. Wenn im Unterricht sexistische Sprüche fallen, und zwar egal von wem, dann mache ich klar, dass ich diese nicht dulde, und ahnde sie gegebenenfalls. Gleiches gilt auch für Rassismus, was einmal zu einer _sehr_ interessanten Diskussion mit meiner Klasse führte - darf Muhammad eigentlich zu Ahmed "Du Kanacke!" sagen? Wenn deine Schulleitung deiner Meinung nach Sexismus duldet oder gar fördert, dann solltest du zuerst einmal das Gespräch suchen. Bringt das nichts oder hast du Sorge, das könne sich nachteilig für dich auswirken, sprich den Personalrat an. Sprich mit Kollegen darüber und engagiert euch gemeinsam. |
| DANKE FÜR EURE REAKTIONEN | | von: vonbootzuboot
erstellt: 04.09.2019 22:29:14 geändert: 04.09.2019 22:34:03 |
und Ratschläge.................Normalerweise würde ich jetzt tatsächlich weiter kämpfen und die Schritte einleiten, die du, liebe "fruusch" mir geraten hast ! Fakt ist allerdings, dass ich ab 1.2. Pensionärin bin. Die jüngeren KollegInnen sind soooo irre im Stress, dass sie keine Ohren haben für all das, was da inzwischen immer schlimmer läuft an BRENNPUNKTSCHULEN !!! Man nimmt es hin und resigniert . Ich hatte gehofft, dass ich hier einen Erfahrungsaustausch finden könnte - unter LehrerInnen, die ebenfalls an Brennpunktschulen unterrichten und die mal MUTIG sagen, was wirklich Sache ist. Wir haben viel zu große Angst, sofort in eine AfD-nahe Ecke gedrängt zu werden, wenn wir Zustände anprangern, die zu sehr verharmlost werden . Auch ich bin eine LINKE und `ne engagierte Gewerkschaftlerin, aber die frauenverachtenden Ungeheuerlichkeiten, die seit einiger Zeit ohne Widerspruch hingenommen werden, sollten wir nicht mehr unter dem Etikett der Toleranz schweigend akzeptieren. Dafür werde ich auch als - bald Pensionärin - kämpfen.....- allerdings anders als bisher ( vergeblich versucht in der Penne ) Ich denke an Veröffentlichungen im Stil der oben zitierten Kollegin König |
| Toleranzwahn? | | von: mordent
erstellt: 05.09.2019 05:45:24 |
Und dann auch noch deutsch??? Da muss eine Verwechslung vorliegen. An unserer Schule mangelt es grundsätzlich an Toleranz gegenüber vielem. Oder vielleicht bin nur ich es, der die nicht-tolerierten Dinge als Peanuts ansieht, die ich gar nicht weiter beachten oder konstruktiver damit umgehen würde. Ich erlebe aber auch untätige KollegInnen, die nichts machen, wenn zwei Schüler mitten in der Stunde aufstehen und sich darüber kloppen, wer das Bild eines dritten Schülers hässlicher findet... I meinen Augen ist das aber nicht Toleranz, sondern pädagogisches Unvermögen. Zu Sexismus fände ich bei uns gar kein Beispiel. |
| meine Schule | | von: amann
erstellt: 05.09.2019 17:56:46 |
liegt in der Nordpfalz, es gibt viele intakte Familien und viele Kinder haben mehrere Geschwister. Das mag dazu beitragen, dass Zustände wie hier vorstehend beschrieben nur als abstruse Einzelfälle vorkommen. Mädchen sind selbstbewusst, Buben und Burschen würden ziemlich Wind abkriegen, wenn sie die Mädchen dominieren wollten, aber das tun sie fast nie. Die meisten "wissen, was sich gehört". Wir haben also einfach Glück. Die bei uns auftretenden Probleme haben dagegen oft mit Handies und dem Agieren in den asozialen Netzwerken zu tun. Das ist ziemlich geschlechtsunspezifisch. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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