Interpretiere das Verhalten der Schüler erstmal nicht als mangelndes Interesse. Die sind vielleicht noch im Ferienmodus oder es kann passiert sein, was gerade in meiner 4. Klasse zu beobachten ist: Viele Jungs meiner Klasse haben in den Ferien miteinander gespielt und für sie ist plötzlich die peergroup wichtig geworden. Das bedeutet, man will in der Gruppe nicht zurückstehen. Das ist ein Entwicklungsschritt Richtung Vorpubertät. Wenn man dann besonders cool auftritt, dann hat man die Anerkennung in der Gruppe.
Weiterhin ist meine letztes Jahr einigermaßen ruhige Klasse aufgedreht aus den Ferien zurückgekommen. Das hat etwas mit dem Übertrittsjahr zu tun und an meiner Schule mit der im 4. Schuljahr beginnenden Fahrradausbildung. So viel Neues macht sich bei Grundschülern meist in aufgedrehtem Verhalten bemerkbar. Wegen des Übertritts stehen je nach Klasse doch einige Schüler eher unter einer gewissen psychischen Belastung wie in anderen Schuljahren.
Als Lehrerin reagiere da dennoch begrenzend. Meine Rede ist: Im Unterricht geht das nicht. Da ist das richtige Arbeitsverhalten wichtig.
Es könnte in deinem Fall zusätzlich sein, dass die Schüler erstmal probieren, wie weit sie gehen können.
Sehr wichtig: Versuche von Anfang an die Unterrichtsdisziplin durchzusetzen. Ich würde am Anfang sogar noch nicht so viel Dinge machen, was die Klasse nutzen könnte, um "auszuflippen". Je disziplinierter die Schüler sind, desto besser machen sie im Unterricht mit.
Rede mit der Klassenlehrkraft, wie die Schüler so drauf sind, die kennt die Schüler schon länger, die kann dir sicher gute Tipps geben.
Zur Unterrichtsplanung und Durchführung: In HSU stehen dir einige Methoden je nach Thema zur Verfügung. Plane deinen Unterricht abwechslungsreich. Spiele nur, wenn es zum Thema passt (wobei mir spontan keine Spiele einfallen, die ich in einer 4. Klasse zum Thema machen würde, ich nutze da eher einige kooperative Unterrichtsmethoden) oder als Belohnung.
Nutze das System der Disziplinierung der Schule bzw. der Klassenlehrkraft.
Meistens klappt das am Anfang als Referendar nicht so wie bei erfahrenen Lehrern, aber wichtig ist, dass du es versuchst.