Liebe 4teachers-Gemeinde,
habe ein Problem, mit dem ich nicht so recht weiterkomme, das ich aber dringend gelöst bekommen muß, wenn ich das geplante System noch in diesem Schuljahr einsetzen möchte:
Jahrelang habe ich meinen Frz.- und Lat.-Schülerinnen und Schülern ins Belieben gestellt, ob sie Vokabelkärtchen/eine Vokabelbox (das ja mit Abstand effizienteste System, um Vokabeln (und auch anderes!) zu lernen) führen oder nicht, seit diesem Schuljahr habe ich es für ALLE Lehrbuchklassen verbindlich gemacht.
Bei einer Kollegin hier in Tübingen habe dann letztes Schuljahr etwas Neues entdeckt, das mir sehr gut gefallen hat:
Zum einen haben Schülerinnen und Schüler ja leider oft eine „Sauklaue“ (so daß sie dann nicht nur die deutsche Übersetzung, sondern möglicherweise schon das fremdsprachliche Wort nicht richtig lesen können...), zum anderen neigen gerade die (ja neuen und unbekannten) Wörter einer Fremdsprache gerne einmal dazu, auf einer von den Schülerinnen und Schülern völlig selbst beschrifteten Vokabelkarte falsch geschrieben zu sein (Buchstabendreher, vergessene Akzente etc.).
Die Kollegin hat deshalb – mit SEHR hohem Aufwand – den Schülern auf normalem DIN-A4-Papier die Vorderseite der Vokabelkarte als Ausdruck gegeben, so daß die Schüler die Kärtchen (8 auf einer Seite) nur noch ausschneiden mußten. Ihre Aufgabe war es dann, die deutsche Übersetzung auf der Rückseite noch zu ergänzen. Dieses System würde ich gerne auch adaptieren, möchte aber das Ganze schon möglichst weit automatisieren.
So schwebt mir vor, die Vokabeln in eines der gängigen Vokabellernprogramme „einzuhacken“ und dann von dort aus direkt auf DIN-A6-Kärtchen zu drucken (unter diesem Format finde ich Vokabelkarten – vor allem dann, wenn die Schülerinnen und Schüler in einem höheren Lernjahr auch einmal etwas ergänzen sollen – definitiv zu klein).
Ich habe im Netz auch spezielles Druckerpapier gefunden, das so mikroperforiert ist, daß die Karten ohne Schere schnell getrennt werden können; diese sind aber so teuer, daß der Preis einer Karteikarte dann über 10 Ct. (!!) läge, was definitiv zu teuer würde.
Ich habe vor einigen Jahren mit „Anki“ angefangen, das auch tolle Möglichkeiten hat (wenn man den etwas holperigen Einstieg der Kartenkonfiguration einmal hinter sich gebracht hat), das aber leider, leider KEINE integrierte Druckfunktion hat. Es gibt zwar eine Druck-Erweiterung, die man nachinstallieren kann. Diese ist aber – wie ihr Name schon sagt – nur „basic“: Sie erlaubt zwar, über den Umweg einer HTML-Seite die Karten auszudrucken, aber (sinnigerweise...) werden zum einen (das läßt sich nicht beeinflussen/konfigurieren) Vorder- UND Rückseite ausgedruckt (ich bräuchte ja nur die Vorderseite), zum anderen sind aber vor allem auf jeweils der Vorder- und Rückseite BEIDE (!) Seiten (also die fremd- und die muttersprachliche) enthalten. Damit wird diese Druckfunktion für mich wertlos. Im „Anki“-Forum habe ich nun angefragt, ob es da ggf. andere Lösungen gibt oder ob u. U. die Implementierung eines echten Druckmoduls „im Busch“ ist, so daß man darauf warten könnte – eine Antwort steht noch aus.
Dann habe ich mir „VTrain pro“ gekauft und installiert.
Dieses Programm KANN zwar ausdrucken (auch, wie ich jetzt gesehen habe, auf das für mich passende DIN-A6-Format), doch leider enttäuscht es ein wenig dadurch, daß man die Informationen, die man über die schiere Vokabel hinaus gerne auf den Vokabelkärtchen hätte (Aussprache, Wortart, Lernhinweise etc), nur über Kommentarfelder (nicht systematisch in einer Datenbank hinterlegt wie bei „Anki“) auf die Karten aufbringen kann, und dies dann auch noch mit den leider ästhetisch unschönen Steuerzeichen (/* und /*).
Wenn ich mir schon die Mühe mache, die Vokabeln alle einzutippen, möchte ich natürlich sowohl mich als auch besonders meine Schüler als „Abfalleffekt“ davon profitieren lassen, daß auch die elektronischen Lernmöglichkeiten genutzt werden können (beide Programme erlauben ja, Vokabeldateien über das Netz zu teilen).
Nun meine Fragen:
Kennt jemand zufällig eine andere Möglichkeit, wie ich – möglichst aus einem Vokabellernprogramm heraus – Vokabelkärtchen möglichst automatisiert einseitig (also nur mit der fremdsprachlichen Seite) bedrucken kann?
Der „Ochsenweg“, der wohl möglich wäre, wäre, die Vokabeln in Excel-Tabellen einzutippen und diese dann als Steuerdatei für einen Word-Serienbrief zu nutzen.
Dabei entfiele aber der schöne Nebeneffekt, das Vokabelboxprinzip auch elektronisch einzusetzen, so daß das für mich (wenn ich das Wahnsinnsprojekt nicht ohnehin aus Zeitmangel aufgeben muß...) nur die absolute Notfallösung wäre.
Vielen Dank schon im voraus für Eure Hilfe und Eure Ideen.
Viele Grüße
Stephan