Hallo, kurz mein Fall. In einem neunten Schuljahr äußert ein Schüler ganz bestimmt den Wunsch, sein nächstes Praktikum in einem Bestattungsunternehmen machen zu wollen. Zuerst einmal musste ich kräftig schlucken. Bei Schülern kommen dann gleich so Assoziationen wie "schwarze Messen", Pietät gegeben, Tote waschen etc. Nun ist aber seit Anfang des Jahres der Beruf des Bestatters ein richtiger Lehrberuf (Fachkraft für Be.. ). Und das sit ja auch gut so. Nur: Ist das wirklich o.k., einen 16/17jährigen in solch ein Praktikum zu lassen? Gesetzliche bzw. Erlassregelungen habe ich dazu noch keine gefunden. Kennt ihr welche?

Hallo 95i,

das ist ja mal eine kuriose Frage. Entscheidend ist wohl, dem Schüler bewusst zu machen was ihn konkret erwartet, sprich in auf seine Aufgaben vorzubereiten.
Ich denke es gibt auch andere Berufe, die für Schüler ganz schön schwer sein können: HEP (Betreuung geistig behinderter Menschen), Kranken- oder Altenpflege, etc. Da bedarf es wohl einer intensiveren bzw. anderen Vorbereitung als z.B. inner Bank.

Aber solange es Lehrberufe sind, wird der Wunsch doch bestimmt zu berücksichtigen sein, oder? Irgendwelche Erlasse diesbezüglich sind mir nicht bekannt, ich hatte aber bisher auch noch keine 9te Klasse, so dass ich die Schüler hätte betreuen müssen.

viele Grüße, ruedi

http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/B/kurz_B8055104.html
hier gibt es auch rechtliche regelungen zum download

Ich hab das Problem mit meinem Schulleiter erörtert. Der wusste auch nicht so recht und hat den Schulrat angerufen, der für uns und zur gleichen Zeit für die Praktika zuständig ist. Für den war es auch ein neues Problem. Musste sich schlau machen. Immerhin am nächsten Tag kam sein Anruf an unseren Rektor, der wiederum ein Gespräch mit mir führte. Also - Ich muss es nun so machen (bei Schülern unter 18): Ein Gespräch soll geführt werden mit dem Schüler, den Eltern, dem JUGENDAMT und mir. Dabei soll eruiert werden, wie ernsthaft das Interesse des Schülers an dem entsprechenden Beruf ist. Wenn das Jugendamt dann zustimmt, kann er das Praktikum in der Bestattungsfirma machen. Toll, ne!!??

wieso sollte ein lehrberuf wie jeder andere auch eine sonderbehandlung erfahren ?

und den entsprechenden Praktika. Im Krankenhaus z.B. kommen die Schüler ja auch nicht mit in den OP. Umgang mit gefährlichen Stoffen z.B. ist verboten usw. usw. Wie ist es dann mit der psychischen Belastung? Ich kann es schon als Erwachsener ganz schlecht ab, Tote zu sehen. Aber vielleicht ist unsere coole Jugend hier ja anders eingestellt, abgehärtet von den täglichen Bildern in der Tagesschau.

um das selbst zu wissen finde ich. wenn jemand meint in einem bestattungsunternehmen arbeiten zu müssen, ist das seine sache. die arbeit mit gefährlichen stoffen, keine nachtarbeit etc. ergibt sich doch nur daraus das der praktikant nicht volljährig ist und natürlich in einiges fällen einfach nicht qualifiziert.

das Jugendamt damit zu tun????

"Wenn das Jugendamt dann zustimmt, kann er das Praktikum in der Bestattungsfirma machen."
Dafür haben sie Zeit, die sollten sich lieber mal um die ganzen Missstände kümmern.... Das kommentiere ich mal lieber nicht weiter.

Ich denke, es kommt vor allem auf die Ernsthaftigkeit des Schülers an und wenn dann die Eltern auch nichts dagegen haben, was spricht denn dagegen?

Deutschland, Deine Bürokratie.... *seufz*