Hallo liebe teachers,

ich bereite gerade meinen UB vor. Ich möchte eine Stunde zum Thema "Wärmelehre" im Fach BNT zeigen (Klasse 5/6 Hauptschule). Das Stundenziel soll folgendes sein:

"Die SuS lernen die drei thermischen Energietransportarten (Konvektion, Wärmestrahlung, Wärmeleitung) kennen. Untersuchen sie und können sie beschreiben."

Es soll eine Experimentierstunde werden. Das sind die SuS geübt. Sie sollen in 3er zusammenarbeiten. Jede Gruppe soll sich mit einem dieser Wärmetransporte auseinandersetzen. Sie machen kleine Versuche dazu, schreiben ein Protokoll oder bearbeiten ein passendes Arbeitsblatt. Danach soll jede Gruppe seinen Versuch der Klasse zeigen und den Wärmetransport beschreiben ggf. erklären. So dass am Schluss alle eine Übersicht über die 3 Transportarten hat.

In den darauffolgenden Stunden, würden wir dann noch gezielt auf jede einzelne Art eingehen.

Frage:

a) Ist der Lernzuwachs ausreichend/zu gering/ zu viel?

b) Fällt euch ein guter Einstieg ein? Problemorientiert, am besten schülernah, das auch aktiviert Hypothesen zu bilden?

Danke!!

...für einen einstieg:

du lässt einen schüler eine einfache kerze mit flamme an der tafel skizzieren. das wird er vermutlich können 

anschließend zeichnest du eine waagrecht liegende kerze (ohne flamme) an die tafel, dann soll jemand die flamme dazuzeichnen:

möglichkeit a) die flamme wird waagrecht gezeichnet , es ergeben sich sicher diskussionen mit denen, die anderes vermuten

möglichkeit b) die flamme wird trotz waagrechter kerze brav nach oben gezeichnet: wieso ist das so?

dann würd ich ihnen noch ein bild einer kerzenflamme in der schwerelosigkeit zeigen  (kugelflamme) und erst mal die antwort offen lassen.

Hallo feul,

danke für deinen Beitrag. sorry, aber ich glaube ich stehe total auf dem Schlauch :P

Was hat jetzt dein Einstieg genau mit den drei Transportformen zu tun? Das ist mir noch nicht klar. Vielleicht könntest du es mir erklären.

Danke

@Matilda: In Lehrproben schafft man mehr als in normalen Stunden, aber insgesamt meine ich, dass das Experimentieren und Vorstellen ein großer Batzen ist, den du nur mit einer gut eintrainierten Klasse ganz schaffen kannst. In meiner 9. Klasse ging eine ähnliche Stunde eben so. Wir haben mit Experimenten des Cornelsen-Wärmelehre-Koffers gearbeitet.

@feul: bitte ärgere dich nicht über meinen Widerspruch, aber ich sehe auch nicht, wie die Kerzenflammenfrage auf Wärmeleitung und Strahlung hinführen könnte - und die Konvektion hinter der Flammenform zu vermuten, scheint mir für 5.-6- Klasse auch anspruchsvoll. (Wieso eigentlich zwei Klassenstufen? egal) Sollte man so ein Risiko an den Anfang einer Lehrprobe stellen??

Mein Standardbeispiel ist die Teetasse, deren Inhalt heiß bleiben oder schnell abkühlen soll. pusten oder nicht? Deckel drauf? Schal darumlegen? Teeglas, Thermobecher oder dickes Steingut? (unbedingt die Varianten parallel vorher selber messen!)

ich halte die kerzenflamme für ein spannendes beispiel. durch die aufsteigende warme luft wird von unten frische luft "angesaugt", die wiederum sauerstoff mit sich führt. das ist ja der grund,warum kerzen in der schwerelosigkeit  gar keine "flamme", wie wir sie zeichnen würden, bilden und warum sie dort zu brennen aufhören: weil die wärmeströmung fehlt.

natürlich ist das nur eine der drei wärmeausbreitungen, aber auf alle drei beim einstieg einzugehen, wenn ich dann noch die gruppen experimentieren lasse, dazu finde ich die zeit knapp..........

@amann danke auch für deinen Beitrag. Ja, du hast recht, zeitlich kann es wirklich knapp werden. Die Klasse ist im Experimentieren schon geübt, dass machen wir relativ häufig. Klasse 5/6 deswegen, weil es sich um eine auslaufende Werkrealschule handelt, und sich Klasse 5 nur aus 8 SuS zusammensetzt. Deswegen ist es in BNT eine Mischgruppe.

Viell. noch kurz etwas zur Stunde selbst. Pro energietransport soll ein Versuch durchgeführt werden. Jeder Versuch soll nicht länger als 10-15 Minuten dauern, also inklusive Dokumentieren/AB bearbeiten. Am Ende werden also 3 verschiedene Ergebnisse präsentiert (zu jeder Transportform ein Ergebnis). Wenn ich kurze, anschauliche Versuche finde, dürfen die SuS ihren Versuch vorführen und das Ergebnis präsentieren. Wenn die Versuche zu lang sind, würde ich das ganze reduzieren. Das heißt die SuS sollen dann nur kurz in eigenen Worten den Versuch wiedergeben.

Meinst du so wäre es zeitlich machbar? Oder wie würdest du so eine Stunde aufziehen?

Ich hätte am liebsten einen Einstieg, der alle drei Formen aufzeigt. Kennst du da etwas? Mir fällt da nur Heizung ein oder Herdplatte + Kochtopf. Aber ob das wirklich Schülernah ist?

@feul durch deine Erklärung ist mir der Gedanke dahinter jetzt klar. Aber für meine Schüler ist das viel zu schwer. Sie wissen noch nicht einmal unter welchen Voraussetzungen eine Kerze brennt. Da wäre schon das erste Problem. Ich suche tatsächlich einen Einstieg, der alle drei Formen vereint, aber selbst wenn ich ein Bild einer Heizungsanlage zeige, weiß ich nicht ob sie dazu etwas sagen können, weil ja die drei Transportformen etwas ganz neues für sie darstellt.

Es könnte die Frage gestellt werden, wie die Wärme vom Ölkessel in die Heizung gelangt? Das wäre für mich gerade die einzige Idee, die alle drei Formen vereint. Aber ob das so schülernah ist?

Es ist mir ein Rätsel, wie man in einer 5. Klasse Hauptschule alle 3 Wärmeausbreitungen in einer Stunde behandeln will (45???? min) und die SuS am Ende auch noch etwas verstehen sollen und dann anwenden. Ich hatte bei diesem Thema ein Bild von Asterix und Obelix wie sie über dem Feuer eine Lanze schärfen und diese dann loslassen, weil sie zu heiß wird. Wärmeströmung habe ich ach mit einer Kerze eingeführt und die Frage gestellt, warum man noch kurzer Zeit sich die Hände verbrennt, obwohl Luft ein schlechter WL ist. Wärmestrahlung mit einer Heizsonne, die nach unten strahlt, wenn warme Luft nach oben strömt.

Aber vielleicht eignet sich doch der Kerzenversuch. Hand oben drüber halten und fragen, warum man sich die Hände verbrennt => Wärme breitet sich aus und wie, 3 Arten => 3 Gruppen prüfen und erklären.

huhu. also ich bin mir ja auch noch unsicher was das Stundenziel angeht. Ich hätte auch kein Problem mich auf einen Wärmetransport zu beschränken :)

Aber wie könnte dann die Stunde aussehen? Ist der Lernzuwachs dann nicht zu gering? Sorry, vielleicht sehe ich den Wald auch vor lauter Bäumen nicht. Aber wenn ich die Stunde jetzt beispielsweise auf Wärmeleitung reduziere, was erarbeiten dann die Kinder? Macht dann jede Gruppe einen Versuch zur Wärmeleitung? Was kommt dann dabei raus? Als Ergebnis meine ich? Das Wärme durch Gegenstände geleitet werden können? Erkennen die das nicht schon nach den ersten 5 Minuten? 

Oder würdest du dann eher noch die Frage in den Raum stellen, wieso das der Fall ist? Also Molekülebene?

wenn ich jetzt beispielsweise mit dem Bild einsteige von Asterix und Obelix und ein Schüler sagt jetzt:"Haja, der Speer ist heiß geworden und er hat sich die Hand verbrannt!" Dann ist doch das Stundenziel fast schon erreicht? Und uns wurde immer gesagt, dass sei schlecht, wenn das Stundenziel quasi bereits nach dem Einstieg erreicht wurde. Denn dann ist die Erarbeitung ja eigentlich sinnlos.

Deswegen bin ich mir da so unsicher. Oder man wählt einen Einstieg der nicht so offensichtlich ist. Oder erweitert eben das Stundenziel, indem die SuS nicht nur den Wärmetransport "Wärmeleitung" kennenlernen sondern zwischen guten und schlechten Wärmeleitern unterscheiden können. Evtl. dann noch auf die Molekularebene eingehen.

Aber wie dann die Stunde aussehen könnte, ist mir irgendwie immer noch nicht so klar.