Nichts ist falsch daran, wenn Kinder etwas über Kinderrechte oder über das Ministerium erfahren.
Aber alles wird falsch, wenn es einseitig, polemisch oder verfälschend vereinfacht dargestellt ist und nur im Sinne einer Seite des Konflikts wirbt, ohne die vorhandene andere Sichtweise einer Sache auch nur zu nennen. Die Kurzfassung dafür ist "Agitation". In der Schule nach dem "Beutelsbacher Konsens" verboten (wird aber, weiß ich, gerne dennoch betrieben). In kontroversen Sachen sollten alle Seiten dargestellt werden.
Ein Ministerium ist keine Parteizentrale, es sollte für alle Bürger da sein.
Bei den Kinderrechten fällt beispielsweise auf, dass viele gerne vorangestellte Kinderrechte als bereits im Grundgesetz gesicherte "Menschenrechte" längst geschützt sind. Dagegen fehlt vielen Kindern das elementare Kinderrecht, den eigenen Vater und die eigene Mutter zu kennen und mit beiden zu leben. Ist dieses Recht in den vorgeschlagenen Kinderrechte-Texten erwähnt?
Zweitens gibt es Lesarten von Kinderrechten, die sich zwar als Verteidigung des Kindes gegen die Eltern darstellen, aber in der Praxis als Ermächtigung des Staates gegen die Eltern auswirken. Ich erinnere an die Angriffe gegen Artikel 6 unseres Grundgesetzes in den vergangenen Jahren.