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Forum: "Starke Diskrepanz zw. mündlichen u. schriftlichen Leistungen"
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| ich habe ..... | | von: feul
erstellt: 22.10.2006 21:26:27 |
....einen schüler gehabt, der auf schriftliche tests null leistung in physik brachte, mitarbeit und physikalisches verständnis waren aber gut.
als wir (klassenlehrerin und ich) begannen, die fragen des tests VORZULESEN, also den akustischen eingang zu benützen, waren seine tests schlagartig besser. (wir haben uns ausdrücklich bemüht, nicht noch irgendeine "zusatzerklärung" außer dem schriftlichen dazuzusagen)
es hat übrigens nichts genützt, wenn er die fragen selbst gelesen hat.
da gabs irgendeine schwierigkeit bei der optischen weiterleitung, die klassenlehrerin hat dann um eine überprüfung auf teilleistungsschwächen angesucht,
is schade, dass das nicht schon in der grundschule aufgefallen ist............ |
| Phänomen auch gerade gehabt | | von: emiliach
erstellt: 22.10.2006 21:42:20 |
Hallo Haui,
auch ich hatte unlängst dieses Phänomen in einem meiner Kurse. Es ging um eine Trainingsmaßnahme für Business-Englisch, die ich zu betreuen hatte.
Einer meiner Teilnehmer war 23 Jahre alt und verfügte über ein schier unglaubliches Ausdrucksvermögen in der englischen Sprache und über einen enormen Wortschatz. Aber wehe, man las seine Abfassungen, egal welcher Art. Es wimmelte von Fehlern und auch die Grammatik war katastrophal.
Ausgemacht habe ich bei diesem Teilnehmer eine allgemeine Hyperaktivität, alles ging ihm nicht schnell genug, Antworten auf meine Fragen kamen oft bereits, BEVOR ich überhaupt die Fragen stellte.
In sechs Wochen ist es natürlich schwer, hier auch nur ansatzweise zu korrigieren und so hab ich mit ihm ein langes Gespräch geführt und mit ihm besprochen, woran er dringend arbeiten muss, wenn er seine sonstigen wirklich hervorragenden Kenntnisse weiter gewinnbringend einsetzen will.
Hilft Dir sicher nur bedingt weiter, aber ich gebs mal als kleinen Erfahrungsbericht in diesen Thread hinein.
Liebe Grüße
EmiliaCH |
| Zwar nicht geholfen, | | von: haui1
erstellt: 22.10.2006 21:46:05 |
aber immerhin kennen wohl einige das Problem. Ich bin ehemaliger GS-Lehrer, schimpfe aber mittlerweile selbst sehr auf meine alten Kollegen. Ich musste in der HS in meiner Klasse mittlerweile 5 (!) AOSF (Anträge für die Förderschule) verfassen. Dabei kamen z.T. eklatante Schwächen der Schüler heraus, die in der GS aufgefallen sein müssen...
Der oben angesprochene Schüler ist übrigens neu, kam von der RS.
Die angesprochene Verbindung zw. optischer Wahrnehmung und Gehirn ist evt. eine Möglichkeit. Ich habe allerdings wiederholt gemeinsam mit dem Jungen gelernt, auch da kam nix bei rum. Ich denke im Moment eher in Richtung psychische Blockade oder in Richtung einer physischen Störung/ Schädigung bestimmter Hirnregionen. Die Diskrepanz ist wirklich unfassbar groß. Auf der anderen Seite neigt der Schüler auch dazu wenig zu lernen, sich nicht konzentrieren zu können/ wollen (Sprunghaftigkeit) und ist mit extremer Selbstüberschätzung gesegnet.
Ich merke beim Schreiben schon, dass da unsere Schulpsychologin ran muss... Und beneide die Schweden, bei denen es wohl obligatorisch ist, dass an einer Schule nicht nur Lehrer, sondern auch Spezis jeder Art arbeiten (Ergos, Psychologen, Physios etc.). Und bei uns fehlen an den GS manchmal 50€ für Lernmaterial... Aber ich will es nicht ausarten lassen...
Gruß |
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