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Forum: "LRS - Tipps für Eltern"
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| Die Mutter kann | | von: keinelehrerin
erstellt: 31.01.2007 20:15:39 |
auch im Netz sich ansprechende Arbeitsblätter herunterladen, unter EÖDL gibt es viele verschiedene.
Diese Blätter sind nach unterschiedlichen Differenzierungsbereichen gegliedert; je nachdem wo das Kind seine individuelle Schwierigkeit hat. Das sollte die Mutter vorher austesten lassen - wenn sie ganz sicher gehen will. Ansonsten schaden die Blätter nun wirklich nicht, wenn man auch nicht genau die Differenzierung erwischt, die das Kind bräuchte.
Und an den Symptomen zu arbeiten ist auch wichtig.
Kleine Botschaften an Türen, spiegel, Kühlschranktür oder Telefon kleben, dass das Kind ständig mit Buchstabensymbolen konfrontiert wird aber auch das Erfolgserlebnis hat, die Nachricht zu entziffern und auszuführen wirken motivierend.
Gemeinsam mit dem Kind lesen, beide laut. Dadurch fühlt sich das Kind, das meist auch nicht flüssig liest, nicht ganz so allein und hört auch den Klang und sieht die richtige Schreibweise. Man kann auch ruhig Bücher nehmen für ein geringeres Alter, der Erfolg eine Seite gelesen zu haben, ist entscheidend.
Buchstaben aus Zeitungen ausschneiden lassen, dicke - dünne - unterschiedliche Schrifttypen. Oder in einem Text einfach einen bestimmten Buchstaben z.B. s mit einem farbigen Stift einkreisen.
Darüber hinaus ist allerdings zu bedenken, dem Kind eine professionelle Hilfe und Unterstützung zur Hand zu geben. Das Verhältnis Mutter-Kind sollte durch solch eine Lehrer-Schüer-Situation nicht allzu sehr strapaziert werden (ich weis wovon ich rede ). Bevor sie eine Anmeldung unterschreibt, sollte sie auf jeden Fall mehrere Institute, Lehrer oder was auch immer austesten und sich auch auf ihr Bauchgefühl verlassen. Die "Chemie" zwischen Kind und Trainer muss unbedingt stimmen, sonst nutzt das beste Konzept nichts.
So, hoffentlich wars nicht zuviel Text. Wenn du noch Infos brachst, kannst du mich gern über PN ansprechen.
Mach der Mama aber auf jeden Fall Mut. |
| Hallo! | | von: kimcorinne
erstellt: 25.03.2007 16:10:20 |
Ich finde es zunächst erst einmal sehr bedeutsam zu wissen, welche Probleme das Kind hat. Es reicht nicht zu wissen, dass das Kind in der 4. Klasse ist. Macht es Wahrnehmungsfehler, Regelfehler,...? Wenn ihr an eurer Schule keinen Beratungslehrer habt, der qualifiziert ist, einen Test durchzuführen, oder es in der Nähe keine Stützpunktschule für LRS-Kinder gibt, dann empfehle der Mutter, ein Institut/ lerntherapeutische Praxis aufzusuchen, das kostenlos (!!!) einen Test und ein Beratungsgespräch anbietet. Erst hieran können sich effektiv Tipps anschlißen, sonst wird ins Blaue gefördert! Darf ich fragen, aus welcher Ecke/ Bundesland du kommst?
Viele Grüße vonm Kim |
| Hallo | | von: kimcorinne
erstellt: 05.07.2007 19:23:43 |
verzeih, dass ich die anderen Beiträge wegen Zeitmangels nicht lesen konnte. Ich hoffe, ich wiederhole nicht schon Gesagtes.
Wurde das Kind auf LRS getestet? Wie schwer ist die LRS? Sind Problembereiche festgestellt worden? Sind es überwiegend Wahrnehmungsfehler oder Regelfehler oder beides? Ist es eine Leseschwäche oder eine Rechtschreibschwäche oder beides? Ohne dies zu wissen, ist kein vernünftiger Rat möglich! Und ein falscher Rat kann kostbare Zeit und die Motivation des Kindes kosten!!!! daher wäre ich sehr vorsichtig mit irgendwelchen Ratschlägen! Die Kinder sind meist frustriert genug und Eltern sehen in allem einen Strohhalm, der meist aus Verzweiflung aber zu Lasten des Kindes gegriffen wird.
Tests werden von den meisten Instituten kostenlos angeboten, vorher nachfragen. Allerdings warne ich davor, das Kind blindlings in irgendeine Therapie zu schicken. Wo wohnst du denn? Es gibt Legasthenieverbände, die einen gut beraten können. Gerne schicke ich dir auch etwas per Mail.
An sich lernen Kindere mit LRS auf unterschiedliche Weise - wichtig ist auch, dass man unterschiedliche Lernkanäle anspricht.
Ich selbst arbeite viel mit dem PC - aber ich muss mich deutlich davon distanzieren, Computereinsatz bei LRS gutzuheißen. Mal als kleine Übung zwischendrin oder als Motivationskick - vielleicht auch noch um ein Karteikartensystem zu pflegen und 15 Minuten damit zu üben, aber eine wirkliche Hilfe ist der PC nicht. Denn er vermeidet all das, womit die meisten LRS-Kinder ein Problem haben: die eigene Schrift bzw. das Schreiben mit der Hand.
Wenn man also Zeit nicht unnütz vertan will und man den Kindern wirklich effektiv helfen will, dann muss ich sagen, empfehle ich immer noch eine Therapie. Problematisch ist hier nur, den richtigen Therapeuten zu finden und das Geld dafür aufzuwenden. Von diesen Gesamtinstituten halte ich nämlich nicht viel. Es gibt viele erprobte Ansätze, meist ist es wichtig, dass ein Therapeut mehreres kann, um das für das Kind beste Programm zu finden. Je früher etwas getan wird, je eher gibt es Aussicht auf Erfolg und bringt nicht noch weitere Probleme mit sich, wenn die erste Fremdsprache kommt. Die Kinder erfahren zunehmend Frustration, was die Gesamtsituation nicht besser macht.
Außerdem lernen viele Kinder besser mit jemand Fremden als mit den eigenen Eltern.
LRS wird meist aus Unkenntnis unterschätzt, man meint ein wenig häusliche Übung, hier und da ein guter Rat... Meine Meinung? Vergiss es! Wer als Mutter etwas bewegen will, muss viel Ahnung haben, sein Kind motivieren können, eine Geradlinigkeit mitbringen und auch ertragen können, dass das Kind sich sträubt. Bei Fremden, zu denen Kinder Vertrauen haben, läuft das meist viel besser. Ich habe Kinder, die innerhalb von 3 Monaten hervorragende Ergebnisse in einer Therapie erzielt haben und die Beziehung Kind-Eltern wurde nicht belastet. Auch ist dies ein so weites Thema - wie soll eine Mutter anhand eines Testes wissen, wo die Probleme liegen und wie sie üben muss. Vielleicht hat das Kind Probleme mit der Ableitung und zu Hause wird Großschreibung geübt. Eine Struktur und Know-how ist so wichtig, ansonsten wird das Kind mit ständigen Frustrationen konfrontiert, da sich trotz Bemühungen nicht viel ändert. Letztendlich hält sich das Kind für dumm und glaubt, dass es eh nichts dazu beitragen kann. Und hier zu helfen, ist dann umso schwieriger.
Hier Ansätze zu erklären, würde zu weit führen, denn in der Regel bilde ich Eltern und Lehrer in 4 Tagen à 8 Stunden fort, um zumindest eine Basis zu legen. LRS ist leider ein Thema, bei dem viele meinen mitreden zu können. Es ist ja auch schön, dass es einige wenige gibt, die sich engagieren wollen. Aber ich empfehle dann unbedingt, sich qualitativ fortzubilden. Auch für Lehrer gibt es kleinere Fortbildungen, die wirklich weiterhelfen. Ich finde, dies sollte für alle Deutschlehrer verpflichtend sein!
Im Übrigen sei erwähnt, dass ich als Kind unter LRS litt. Ich habe als Jugendliche gelernt Strategien zu entwickeln. Das ist für LRS-Kinder besonders wichtig, geht aber nur mit viel Übung, Geduld und Erfolgserlebnissen. Eine richtige LRS verschwindet nicht einfach. Auch ich bin/ wurde nicht perfekt, aber es macht vielen Mut zu sehen, dass man trotz LRS eine erfolgreiche akademische Laufbahn einschlagen kann.
Viele Grüße von Corinne
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