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Forum: "Hochbegabung"
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| schnell handeln | | von: lebensformen
erstellt: 05.04.2008 22:49:56 geändert: 05.04.2008 23:03:38 |
Hallo,
Hochbegabung ist (leider) immer noch ein stiefkindlich behandeltes Thema. Landläufig meint man, hochbegabte Kinder wären kleine Genies, die vor einem sitzen. Das ist mitnichten so! Die Kinder sind genauso verschieden wie die nicht-hochbegabten Kinder. Manche passen sich an und langweilen sich nur, manche fangen an zu stören, verweigern sich und landen auf der Sonderschule, manche werden deppressiv usw. (etwas plakativ formuliert). Einige Kinder sind auch nur in Teilbereichen total unterfordert.
Ich äußere einen solchen Verdacht, sobald ich ihn habe. Seine Andersartigkeit (je nach Ausprägung) kann für das Kind wirklich fatale Folgen haben, wenn die Hochbegabung nicht erkannt und das Kind nicht gefördert wird.
Hochbegabung habe ich mal so erklärt: Stell dir mal vor, du würdest einem supertollen Künstler alle seine Farben wegnehmen und ihn nur noch Kopffüssler malen lassen.
Für die Eltern (und auch die Lehrer) kann die Diagnose sehr befreiend sein, wenn sie verstehen, warum ihr Kind so anders ist und sie lernen, wie sie besser mit ihm umgehen können und was es braucht. Das mit dem Überspringen einer Klasse ist übrigens umstritten. Nicht jedes hochbegabte Kind ist auch sozial und emotional "weiter". Das muss man individuell sehr gut abwägen.
Und nur am Rande: Viele Eltern entdecken ihre eigene Hochbegabung erst über ihre Kinder (oft erblich bedingt) und das ganze Familienleben ändert sich.
Im Internet gibt es jede Menge Seiten, die Tipps und Anlaufstellen bieten.
Grüße
lebensformen |
| Schulpsychologe | | von: molly12
erstellt: 06.04.2008 11:38:45 |
Der schulpsychologische Dienst ist offiziell der richtige Ansprechpartner, ich habe aber von Fällen erfahren, wo dieser den Eltern keine richtige Rückmeldung gegeben hat, sondern sie abgewiegelt hat. Ob da bestimmte Interessen dahinter standen. Der bessere Weg ist daher der Gang zum Psychologen (Psychiater?), damit der einen Intelligenztest macht. Wenn das Kind Schwierigkeiten hat (man kann da ja übertreiben) zahlt den dann (jedenfalls noch vor ein paar Jahren) die Krankenkasse. Dort erhält man dann auch mehr als einen Zahlenwert, sondern erfährt, wo das Kind seine Stärken und auch Schwächen hat. Danach wird dann besprochen, was getan werden kann, um dem Kind zu helfen. Die Erwartung, dass die Schule das Kind fördern wird, kann man in den meisten Fällen getrost vergessen. Das klappt spätestens in der weiterführenden Schule nur noch sehr eingeschränkt. |
| weiteres zum "Fall" | | von: dorfkind78
erstellt: 06.04.2008 14:02:40 |
Hallo!
Also es geht bei mir um einen Jungen, der überhaupt nicht auffällig ist (im negativem Sinne), weder sozial noch im Arbeitsverhalten. Aber er ist halt unglaublich intelligent und ich glaube, dass diese Kurse, die die verschiedenen Zentren für Hochbegabte anbieten, genau das Richtige wären, um ihn in seiner Intelligenz zu fördern. Er hat eine enorm schnelle Auffassungsgabe, erkennt auf Anhieb Strukturen, Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien und ist unglaublich wissbegierig. Um ihn aber dort anmelden zu können (wenn die Eltern das wollen), braucht es aber eben diesen Intelligenztest. Ich werde mich jetzt einmal mit einem Hochbegabtenzentrum in Verbindung setzen!
Liebe Grüße,
Dorfkind78 |
| Viel Glück | | von: molly12
erstellt: 06.04.2008 16:00:53 |
für den Jungen. Hoffentlich kannst du da etwas ausrichten. Kinder mit schneller Auffassungsgabe sind ohnehin eine Seltenheit. Guck mal, ob du ihn auch im normalen Unterricht ein wenig Extra-Futter geben kannst. Z. B. statt endloser wiederholender Aufgaben, Aufgaben, die du seinen Mitschülern nicht so ohne weiteres zutrauen würdest. Das Problem bei Hochbegabten ist oft, dass die Ergebnisse bei wiederholenden Aufgaben nicht besser, sondern immer schlechter werden (wegen der fehlenden Aufmerksamkeit, wenn es zu langweilig wird). Ich drücke die Daumen. Ich habe in der 9. Klasse Realschule, die ich gerade übernommen habe, einen Jungen, der mindestens intelligenter als seine Mitschüler ist und das auch weiß. Leider macht er wohl schon seit Jahren gar nichts mehr für die Schule, so dass sich das in den Klassenarbeiten wiederspiegelt (die letzte war 6). |
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