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Forum: "Migräne"
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| Migräne | | von: bger
erstellt: 20.03.2011 23:20:04 |
Keine Ahnung, ob dies das richtige Forum ist. Ich weiß nie so recht, wie ich mit Migränekindern umgehen soll. Da ich selbst nicht unter Migräne leide, kann ich mich nicht hineinfühlen. Daher weiß ich nicht, ob ich in folgendem Fall richtig gehandelt habe:
Ich ließ einen lange angekündigten (und bereits verschobenen) Test schreiben. Ein Schüler sagte mir, er habe die letzten Stunden gefehlt und dadurch einiges verpasst. Darauf meinte ich, er wisse, dass er nacharbeiten müsse, ich würde seinen Test also voll bewerten. Der Test war dann "6", der Junge konnte auch nicht den Unterrichtsstoff, den wir vor seinem Fehlen durchgearbeitet hatten.
Nun weiß ich von seiner KL, dass er unter Migräne leidet, der Auslöser davon aber noch nicht herausgefunden wurde. Die KL, die selbst öfter Migräne hat, nimmt ihn sehr in Schutz. Oft könne er nicht so viel leisten, wie er wolle, meint sie.
Andererseits kann so etwas wie "Migräne" natürlich gut als Ausrede vorgeschoben werden. Und der Junge fehlt sehr viel und muss ja wirklich dazu angehalten werden, nachzuarbeiten, sonst rutschen die Noten in den Keller.
Also: Rücksicht nehmen oder nicht? |
| . | | von: palim
erstellt: 21.03.2011 01:55:23 |
Ich hatte auch schon ein Kind mit massiver Migräne, das etwa alle 3-4 Tage für einen ganzen Tag fehlte. Es muss wirklich schlimm sein.
Allerdings verließ das Kind die Schule, woraufhin ich mich den Fragen, die du nun hast, nicht stellen musste.
Bei meinem Schüler konnte ich über das, was er im Unterricht zeigte, ein Bild von dem haben, was er konnte. Das war in Ordnung.
Wenn das nicht reicht oder schwierig zu beurteilen ist, sind Tests sicher wichtig. Allerdings könnte man über eine interne Absprache oder einen Nachteilsausgleich bei einem Kind versuchen, andere Wege zu finden und zu gehen. Z.B. wird dem Schüler Zeit gegeben, den Stoff nachzuarbeiten - Unterlagen vielleicht auch sammeln - und dann kann er die Klassenarbeit zu einem anderen Zeitpunkt schreiben.
In Niedersachsen steht im übrigen, dass den Kindern die Möglichkeit des Nachschreibens gegeben werden soll - es steht aber nicht, das Nachschreiben einer Arbeit verpflichtend ist, sondern freiwillig.
Natürlich könnte man auch nur den Teil einer Arbeit bewerten, von dem der Schüler im Unterricht den Inhalt vermittelt bekommen hat. Das ist aber von Fall zu Fall vielleicht auch schwierig einzugrenzen.
Wenn du insgesamt den Eindruck hast, dass der Schüler lernen will und auch das Wichtigste kann, würde ich ihn eher unterstützen und den Druck aus der Situation nehmen.
Auch ich würde einen solchen Schüler eher in Schutz nehmen, mich aber durch klare Regeln absprechen und absichern vor anderen Eltern/Kindern, die sich womöglich auch einen Schonraum für ihr gesundes Kind erbetteln wollen.
Bei uns an der Schule gibt es zur Zeit einen Disput um ein krankes Kind, das allein in Mathematik nicht soooo gute Noten hat, die nun in Klasse 4 zum Übergangszeugnis seitens der Eltern plötzlich mit Sauerstoff- und Konzentrationsmangel begründet werden, damit das Kind womöglich eine Gym-Empfehlung erhält.
Palim |
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