Ich habe letztes Jahr eine 2. Klasse / Grundschule von einem Kollegen übernommen, welcher in Pension gegangen ist. Im Nachhinein hat sich leider herausgestellt, dass das 2.Schulhalbjahr der Klasse 1 kaum noch Unterricht stattgefunden hat und ich somit Kinder übernommen habe, denen die Basis weitgehend fehlte. Ich arbeite jetzt seit eineinhalb Jahren daran (mittlerweile Klasse 3), das wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen, jedoch mit mäßigem Erfolg. Zusätzlich zur "Vorgängerproblematik" sind meine SchülerInnen weitgehend recht leistungsschwach und von 20 SchülerInnen sind 2/3 in irgendeiner Form beeinträchtigt (ADS, LRS, Förderschulbedarf, Sprachheilschulbedarf, Wahrnehmungsstörungen...). Bei den meisten wären außerschulische Therapien nötig, was ja aber nur durch Zutun der Eltern geregelt werden kann, die sich da nicht sonderlich aktiv zeigen ...
Ich bin langsam echt mit meiner Weisheit am Ende und weiß nicht, wie ich allen SchülerInnen gerecht werden soll. In der Schule sind die teilweise weitreichenden Schwierigkeiten auch durch Differenzierung nicht in den Griff zu bekommen und ich muss ja auch irgendwie den Stoffplan erfüllen. Ich war seither gerne Lehrerin und arbeite nun mittlerweile 7 Jahre in dem Beruf, aber aufgrund der aktuellen Situation verliere ich langsam die Motivation.
Ich hoffe auf Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen und bin auch für Tipps dankbar!