|
Forum: "Merkfähigkeit"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Wann und wo | | von: klexel
erstellt: 25.04.2015 23:21:54 geändert: 25.04.2015 23:29:12 |
soll das Kind denn diese Übungen erledigen?
1) Im Klassenraum, wenn die anderen Kinder andere Aufgaben erledigen? Bzw. in der Freiarbeit?
2) Alleine für sich zu Hause?
3) Alleine unter ständiger Anleitung eines Erwachsenen?
Ein Memory kann man alleine oder zu zweit spielen. Aber es gibt z.B. Fehlergeschichten, die jemand vorlesen müsste. Von daher wären die Bedingungen schon wichtig zu wissen.
Für den Klassenraum gibt es hier ein paar Übungen:
http://www.zeitblueten.com/50-konzentrationsuebungen-fuer-kinder/
Oder hier?: Ist ein Word-Dokument
http://tinyurl.com/qcs8u6w |
| von allem etwas | | von: palim
erstellt: 26.04.2015 00:03:39 geändert: 26.04.2015 00:12:26 |
Irgendwie von allem etwas.
Das Kind ist total artig, lieb, zielstrebig, fleißig, motiviert ... ein tolles Arbeitsverhalten und würde ganz artig die Aufgaben erledigen, die gestellt werden.
So gesehen hätte ich schon auch gerne etwas, was im Unterricht gemacht werden könnte, während die anderen etwas anderes tun (z.B. während des Wochenplans).
Die Mutter ist genauso motiviert, übt, was man abspricht, ohne das Kind permanent zu überfordern.
So gesehen kann man auch der Mutter etwas an die Hand geben.
In der Schule ist es ja immer schwierig, eine Person zum Fördern einzusetzen. Da braucht es schon etwas Geschick, irgendwoher Zeit oder Personal zu "schinden".
Die Konzentrationsübungen habe ich gesehen, aber die sind viel zu schwierig. Wer nicht lesen kann, kann weder das Alphabet noch Sätze aus Anfangsbuchstaben basteln etc.
Die Sachen von Isa habe ich gefunden... und mir auch abgespeichert. Allmählich wächst mein Ordner mit Übungen zu Basalen Fähigkeiten.
Allerdings brauche ich für dieses Kind eben speziell Merkfähigkeit, weil die anderen Sachen, soweit ich das beurteile, alle recht gut ausgebildet sind.
Auf meiner Liste stehen nun:
- Koffer packen
- Memory (davon habe ich etliche, ich werde noch mal in meinem Fundus stöbern nach Zahl-Anzahl und Bild-Anlaut-Versionen)
- Spiele wie: Nanu, Wer war´s, Wer ist es? (habe ich auch alle)
- Spiele, die ich mir noch ansehen müsste: Lotti Karotti, Alles Tomate
- Lernwerkstatt (PC) - Logik-Reihe ... da könnte auch etwas Passendes dabei sein, muss ich mir aber selbst angucken.
- Kim-Spiele
- Lauf-Diktat mit Symbolen
Palim |
| Das erinnert mich ... | | von: halb27
erstellt: 26.04.2015 09:05:51 geändert: 26.04.2015 09:12:36 |
an M., ein Mädchen, das ich fördere. Sie ist jetzt im 3.
Schuljahr und hat teilweise extreme Probleme mit der
Merkfähigkeit. Vor kurzem hat sie im Mathe-Test eine 2
geschrieben und die Lehrerin hat mich abends angerufen,
um mir die frohe Botschaft zu verkünden. Am nächsten Tag
habe ich ihr zur guten Arbeit gratuliert, nur: sie wusste
nicht, dass sie den Test zurückbekommen hatte, und das
war noch keine zwei Stunden her. So geht das laufend.
M. hat definitiv Wahrnehmungs- und/oder
Verarbeitungsstörungen im auditiven Bereich, und ich
bemühe mich sehr, rein mündliche Lernstrategien zu
vermeiden. Kopfrechnen-Üben ist ziemlich zwecklos.
So wie Du den Fall schilderst, scheint Dein Kind Raum-
Lage-Wahrnehmungsprobleme zu haben. Diese sind ja höchst
unterschiedlich ausgeprägt. Links-/Rechts-Unterscheidung,
spiegelverkehrtes Schreiben von Buchstaben oder Ziffern,
Nicht-Unterscheiden-Können von b und d sowie Zahlendreher
sind erstaunlich unabhängige Symptome einer Raum-Lage-
Wahrnehmungsstörung. Die meisten Kinder haben nur mit
einem Teil dieses Spektrums Probleme.
M. wies übrigens alle diese Symptome auf bis auf das
Verwechseln von b und d. Sie ist auch Linkshänderin und
hat im 1. Schuljahr massiv von rechts nach links
geschrieben.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen kann man die Kinder
gut fördern bei der Behebung von Links-/Rechts-Schwächen
und beim Verwechseln von b und d, wenn dies auch
teilweise sehr zeitaufwändig ist.
Bei M. hatte ich noch ähnlich hohen Aufwand betrieben, um
das spiegelverkehrte Schreiben und das Schreiben von
rechts nach links abzustellen. Mit negativem Erfolg. Das
Problem hat sich aber mit der Zeit von selbst erledigt.
Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Aktivitäten
ernsthaft dabei geholfen haben.
Ähnlich ist das mit den Zahlendrehern. Das Lesen und
Schreiben von zweistelligen Zahlen habe ich mit M. und
anderen Kindern intensiv geübt. Da habe ich dann das
Phänomen, dass im Rahmen der Übungen so gut wie immer
alles klappt. Im Rahmen des Rechnens konzentrieren sich
die Kinder aber aufs Rechnen, und prompt sind die
Zahlendreher wieder da.
Auch hier scheint sich das Problem von selbst zu geben.
M. macht jedenfalls keine Zahlendreher mehr, und bei
anderen Kindern habe ich eine ähnliche Entwicklung
beobachtet.
Ich befürchte, an der Merkfähigkeit kann man nicht viel
ändern.
M. hatte eine Ergotherapie und ein Marburger
Konzentrationstraining absolviert ohne zumindest
nachhaltigen Erfolg.
Ich hatte früher schon mal ein Kind mit großen Problemen
mit der Merkfähigkeit. Das hatte im 3. Schuljahr im
Diktat ständig miserable Noten, nur bildeten diese nicht
ihre Rechtschreibfähigkeiten ab, sondern ihre
Merkfähigkeit. Die Lehrerin diktierte in
Wortgruppen von im Schnitt 4-5 Wörtern, und das war zu
viel für das Mädchen. Ich hatte einmal ein Diktat
wiederholt und dabei nur Wortgruppen von ca. 3 Wörtern
gewählt, und das Ergebnis war um Klassen besser. Leider
ließ sich die Lehrerin nicht auf den Vorschlag ein, in
weniger umfangreichen Wortgruppen zu diktieren.
Mit diesem Mädchen hatte ich versucht die Merkfähigkeit
zu verbessern (ich erinnere mich an Memory und 'ich packe
meinen Koffer'), aber das war total frustrierend für sie.
Ihre Merkfähigkeit war einfach unterirdisch, und
Fortschritte stellten sich nicht ein.
Ich befürchte, es gibt Dinge, die lassen sich nicht
fördern oder therapieren.
Über gegenteilige Erfahrungen zu den angesprochenen
Problemen würde ich mich auch sehr freuen.
Hoffnungsschimmer für manche Details (siehe oben):
gelegentlich erledigen sich die Probleme von selbst. |
| schwierig | | von: palim
erstellt: 26.04.2015 12:42:20 |
Ich befürchte, es gibt Dinge, die lassen sich nicht
fördern oder therapieren.
Ja,
das befürchte ich auch ... zumal man eben wirklich kaum Material dazu findet.
Weiter oben hatte ich schon geschrieben, dass es bei diesem Kind bisher eben überhaupt keine Anzeichen für die Raum-Lage-Problematik gibt. Auch Sachen, wie z.B. Differix, gelingen ohne Probleme.
Das Kind schreibt sehr schön, ist geschickt.
ABER:
es bleibt eben nichts hängen.
Das Gedächtnis ist kein Sieb, sondern ein Fischernetz!
Vielleicht gibt es irgendwelche Lernkanäle, die es zu finden gäbe, worüber es besser läuft.
Palim
|
| kennst du | | von: merlot-lagrein
erstellt: 26.04.2015 15:35:53 |
den hörkoffer von iq-spiele? "koffer" hört sich gigantisch an, tatsächlich ist das ding nur din a4-blatt groß. darin findest du eine ganze menge spiele zur auditiven wahrehmung bzw. phonologischen bewusstheit.
https://www.iq-spiele.de/lernspiele/sprache-hoerkoffer-1.html
auch für kleine fördergruppen mit erstklässlern ist er gut geeignet.
du kannst auch mal bei madoo.net stöbern, da gibt es viele therapiematerialien für die sprachtherapie, die man auch für kinder ohne explizite sprachprobleme nutzen kann. du musst dich zwar anmelden, ist aber kostenlos und es gibt keine werbung.
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|