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Forum: "Verhalten von ADHS Schülern"
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| jedes kind | | von: three
erstellt: 08.11.2005 17:21:43 geändert: 08.11.2005 17:35:22 |
mit ADHS ist verschieden. interessant wär auch zu wissen, wie alt das kind ist!? lrs ist überdurchschnittlich häufig bei adhs-kindern.
vorab aber: warum wurde das medikament abgesetzt? in absprache mit ärzten/psychologen oder eigenmächtig, weil das kind ja nun einzelbetreuung hat? das ist häufig schwierig, mit einem kind dann zu arbeiten, da das medikament dieses ruhige, konzentrierte arbeiten erst ermöglichen soll (und wohl auch tut durch dem methlyphenidat (concerta, equsym, concerta, etc) eigene wirkmechanismen).
die adhsler haben häufig in ihrer schul"karriere" so viel negative rückmeldungen erlebt und misserfolge gehabt (trotz "wollens" können sie eben wirklich nicht so wie sie "sollen). da wär wichtig bei den dingen anzusetzen, die gut klappen und diese zu verstärken.
ich würd die sachen mit den medikamenten klären, bevor du evtl. dinge mit den kind tust und übst, die gar nicht ankommen (können).
meine erfahrung ist, dass gerade adhs-kinder auf einzelzuwendung sehr positiv reagieren und äußerst sensibel spüren, ob sie gemocht werden!
hoffe, dir erstmal geholfen zu haben.
lg three
Ergänzung:
scha mal z.b. hier:
http://www.info-adhs.de/Tipps_fuer_Lehrer.386.0.html
http://www.ads-kurse.de/ads_adhs_schule.htm
http://www.adhs.ch/add/pauker.htm |
| hey... | | von: stella73
erstellt: 08.11.2005 19:28:46 |
ich kann mir gut vorstellen, dass du probleme mit dem verhalten des kindes hast. da ich selbst betroffene bin, nehm ich mal kein blatt vor den mund - möchte aber gleich betonen, dass die art und weise , wie ads sich auf den einzelnen auswirkt, variiert.
viele oder einige (ich möchte hier wirklich keine pauschalisierung vornehmen, bin ja kein experte) ads-betroffene sind sehr aggressiv und ablehnend ihrer umwelt gegenüber. da sie große probleme mit sich selbst haben und es ihnen selten gelingt ordnung in ihre gedanken zu bringen, sind sie auch sehr schnell überfordert und "genervt". die konzentrationsschwäche sorgt dafür, dass sie rasch abschalten und sich dann in eine art traumwelt zurück ziehen, aus der sie in der schule immer wieder jäh herausgerissen werden (ansprechen von anderen) - so erschrecken sie dann relativ leicht, wenn man sie anspricht oder reagieren total unwillig über die "störung".
es ist nicht ganz so leicht, an sie heran zu kommen, bei mir z.B. haben einige lehrer gemeint, ich wäre sehr asozial, was mich - obwohl ich erst zwölf war - total verletzt hat und mich noch abweisender werden ließ, sprich: sie zeigen selten das, was sie wirklich fühlen, sondern präsentieren sich als stark und unabhängig.
im umgang mit lernen: war für mich ganz, ganz schwer. aufsätze tollen inhaltes mit millionen fehlern, ich hatte zu grammatik keinerlei bezug, auch nicht zu rechtschreibung. erst als ich eine nachprüfung in latein hatte (7. AHS), habe ich mich mit grammatik stück für stück auseinander gesetzt und dann gings. übersichtliche strukturen, pläne, organsiation - das ist ganz wichtig. immer vorher abklären, was genau ihr heute machen wollt. das kind aufschreiben lassen, wie ihr vorgeht. einfache regeln trotzdem in ruhe erklären. nicht zu viel auf einmal, nichts durcheinander.
immer wieder darauf achten, dass die sachen des kindes in ordnung sind. das problem ist ja oft, dass wir ADSler mit ganz viel elan und mühe an eine sache herantreten und auf einmal ein totales chaos vorfinden, bei dem wir dann entmutigt resignieren. dieses chaos gilt es zu vermeiden...
am wichtigsten: zeig dem kind, dass du es magst. und wenn dir das auch schwer fällt, tue es. lass dich nicht auf den holzweg führen, durch unfreundlichkeit oder patziges benehmen. wer mit ads zu kämpfen hat, der kämpft oft und intensiv - lass das nie außer acht.
ich wünsch dir von herzen, dass es leichter wird.
lg. Stella |
| erst lautgetreu | | von: ishaa
erstellt: 12.11.2005 23:20:23 geändert: 12.11.2005 23:22:07 |
Das lautgetreue Schreiben ist nach meiner Erfahrung für einige Kinder gut und wichtig, um erst einmal Zutrauen zu den eigenen Fähigkeiten zu bekommen. Das regelgeleitete Schreiben kann danach einsetzen.
Bei uns gibt's ein ganz gutes Programm, das wohl der schulpsychologische Dienst entwickelt hat. Und das setzt beim lautgetreuen Schreiben ein, erstmal mit Nonsense-Wörtern wie "umi, nono "etc. und geht dann später zum regelgeleiteten Schreiben über.
Ich lerne die Kinder erst in der 5 kennen und dann sind für viele Regeln schon so ein Graus und etwas, das sowieso noch nie funktioniert hat, dass für die extrem Rechtschreibschwachen das lautgetreue Schreiben eher Erfolgserlebnisse verschafft. Mit dem Marburger Programm bin ich jedenfalls baden gegangen. Aber gerade bei Schülern, die schon dazu übergegangen waren, in der Rechtschreibung total überzukompensieren (d.h. möglichst alle Konsonanten werden verdoppelt, jedes Wort braucht ein h, jedes "i" ein "e", und möglichst alles zusammen in einem Wort) war es eine große Befreiung zu sagen, vergiss das alles, du schreibst, was du hörst und du kannst das hören und richtig schreiben.
LG ishaa |
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