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Forum: "Misstraut allen Noten"
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| hi poni | | von: steffchen2
erstellt: 13.07.2006 10:58:17 |
zu "kinder wollen noten": klar wollen sie das, bekommen sie doch von klein auf eingetrichtert, sehen es bei freunden, geschwistern, sehen belohnungen von guten noten, ... aber ganz wichtig ist, sie wollen sich untereinander messen und vergleichen. das ist beim sport, malen, basteln, bauen, ..., und eben in der schule so. der frust kommt erst, wenn sie merken, dass eine "1" nicht von alleine kommt, sie aus gründen der individuellen leistungsfähigkeit eben auch unterschiedliche ergebnisse erreichen. gar nicht zu reden von kindern mit lrs oder dys.
zum anderen beitrag: ich finde, dass die eltern oftmals die entwicklung ihrer kinder hemmen, indem sie ihre (überzogenen) erwartungen den kindern aufdrücken. j. reichen ("lesen durch schreiben") hat mal auf einem elternabend die eltern anonym ein diktat schreiben und verbessern lassen - sind ziemlich peinliche ergebnisse dabei herausgekommen...! eine wiederholung im jahr darauf wurde dann auch prompt von oben untersagt. also: die alten sind und waren auch nicht besser als ihre jungen!!! psychische schäden haben die alten auch nicht ( oder gerade doch???) zurückbehalten.
noten brauchen/haben wir in unserem system zum vergleichen von leistungen. allerdings halte ich individuelle rückmeldungen über den leistungsfort- oder rückschritt oft für unerlässlich, da diese mehr aussagt als noten! ggf. kann man so auch viel gezielter fördermaßnahmen ergreifen. ist halt aufwendig!
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| Noch einmal nachgelegt | | von: rfalio
erstellt: 13.07.2006 20:55:34 |
Letztes Jahr hatte ich 6 ! Matheklassen + 2 Reliklassen; also insgesamt 180 Schüler in 5 Jahrgangsstufen mit je 2 - 4 Wochenstunden.
Für jeden einen Beobachtungsbogen anlegen und auch ausfüllen ergibt einen schönen großen DIN A4 Ordner.
Um sich mit den Kollegen in der Klasse abzustimmen, brauchts dann jeden Monat eine Klassenkonferenz, also jede Woche im Schnitt 2 Konferenzen.
Das mit Beobachtungsbögen und Berichten an die Eltern mag ganz gut klappen, wenn ein Lehrer die Klasse in den meisten Fächern hat, aber beim Fachlehrerprinzip?
Entweder schreib ich alle paar Monate 180 Briefe ( und mit mir die anderen Kollegen, die in der jeweiligen Klasse unterrichten)- die Eltern freuen sich über den Lesestoff- oder wir sitzen jede Woche in verschiedenen Klassenkonferenzen und der Klassleiter fasst dann das Ganze zusammen. Und dann kommen die Eltern und fragen, welcher Note die Verbalbeurteilung entspricht.
Das System mit den Ziffernnoten ist nicht so schlecht, solange ein einigermaßen vergleichbarer Maßstab existiert. Und der ist bei uns in Bayern durch die zentralen Abschlussprüfungen gegeben.
Sowohl bei der Verbalbeurteilung als auch bei den Ziffernnoten kommt es doch auf das Engagement des Lehrers an: Was helfen verbale Beurteilungen, wenn sie im Belanglosen bleiben, so wischiwaschi nix dahinter.
Und wenn ich bei einer mit Ziffern benoteten Schulaufgabe unter drunter schreibe, wos noch fehlt, ist dem Schüler sicher mehr geholfen als mit ein paar belanglosen Floskeln.
Also lasst mal die Kirche im Dorf.
rfalio |
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