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Forum: "mündliche Noten"
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| mündliche Noten | | von: rhauda
erstellt: 19.11.2008 15:49:35 geändert: 19.11.2008 15:50:22 |
Mehr und mehr komme ich in meiner eigenen Unterrichtspraxis dazu, mündliche Noten als das Willkürlichste anzusehen, was wir als Bewertung so von uns geben.
Beispiele:
Man bespricht die mündlichen Noten in Biologie, es gibt auch zwei Fünfen. Die Klassenarbeit, die ja das abprüft, was während des Bewertungszeitraumes der mündl. Noten behandelt wurde, ergibt 6 Fünfen und 3 Sechsen. Also müssen doch meine mündlichen Noten viel zu gut gewesen sein. Und im Nachhinein sagt man sich dann schon: es IsT einfach so, dass mehr als zwei Schüler mangelhaften Kenntnisse haben. Warum habe ich das bei den mündlichen Bewertungen nicht gemerkt?
Eine Kollegin erzählt mir heute, das Schüler Willi sie sehr überrascht hat. Es stünde mündlich in Deutsch auf Vier bis Fünf, habe aber einen Aufsatz mit Zwei abgeliefert. Sie habe ihn also viel zu schlecht eingeschätzt.
Fazit aus den beiden Beispielen: Es ist doch in großen Teilen nur Gefühlssache. Jemand, der in einer Biologiearbeit eine Sechs hinsemmelt, konnte noch nicht einmal den reproduktiven Teil und davon die einfachsten Aufgaben. Frage an mich selbst; Warum hat der denn eine 3-4 im Mündlichen? Haben die Schüler durch die immer etwas wohlmeinenden mündlichen Noten ein falsches Bild von ihrer Leistungsfähigkeit?
Der Schüler mit der guten Deutscharbeit wird plötzlich ganz anders gesehen, seine mündliche Leistung ist gefühlsmäßig plötzlich besser, weil seine schriftliche Leistung erstaunt. Wenn die zukünftig bessere mündliche Bewertung dann die Folge ist, warum überhaupt noch mündliche Noten vergeben?
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, besonders in Biologie vermehrt Kurztests schreiben zu lassen (die können ja laut Erlass zur mündlichen Note gezählt werden). Was ist daran dann noch mündliche Note?
Übrigens ist es so, dass in vielen Ländern (auch Finnland) keine mündlichen Noten erteilt werden. So langsam frage ich mich, ob die nicht Recht haben.
Bezüglich der Schüler, die Sprachschwierigkeiten haben: man kann Tests in Sachfächern auch so konzipieren, dass die Sprache nicht im Vordergrund steht.
Mich interessiert, wie es die PISA-Siegerbundesländer so handhaben. |
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