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Forum: "Habe eine Frage wegen Übertritt in weiterführende Schule"
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| Habe eine Frage wegen Übertritt in weiterführende Schule | | von: mitzekatze
erstellt: 10.12.2009 13:28:58 geändert: 10.12.2009 17:29:57 |
Meine Nachbarin stand gestern vor meiner Tür und war am Boden zerstört. sie hatte ein Gespräch in der Grundschule und ihr Sohn soll nach Einschätzung der Klassenlehrerin eine Hauptschulempfehlung bekommen. Die Mutter kann dies nicht nachvollziehen und hätte ihren Sohn gern auf der Realschule.
Zum Kind: Die Familie kommt aus dem Kosovo und leben seit ca. 5 Jahren in Deutschland. Alle sprechen allerdings recht gut Deutsch (Eltern haben Sprachkurse besucht und legen wert darauf, dass die Kinder deutsch sprechen). Der Sohn (den ich gut kenne) macht, wenn er frei spricht allerdings häufiger Sprachfehler, indem er falsche Artikel oder Präpositionen sagt. Gelegentlich sucht er dabei auch nach einem richtigen Wort.
Ab und an (2 - 3 mal im Monat)muss ich dem Sohn eine Aufgabenstellung erklären, da dann auch die Eltern nicht helfen können.
Die Zeugnisse des 3.Schuljahres hatten nur 2er und 3er. Keine 4, 5, oder 6. Die Kopfnoten waren auch 2er und 3er. Auch die Klassenarbeiten des Jungen waren, von einer 5 im Diktat abgesehen, dieses Jahr im 2er und 3er Bereich.
Seine Klassenlehrerin begründet das nach Aussage der Mutter mit dem mündlichen Leistungen. Meine Frage ist nun, welche Kriterien werden der Einschätzung in der Grundschule noch angewandt? Vielleicht hat die Mutter mir ja auch nicht alles aus dem Gespräch erzählt?
An der Realschule, in der ich arbeite, sitzen viele Schüler (mit RS-Empfehlung), die viel schlechtere Zeugnisse haben als mein Nachbar.
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| Bundesland? | | von: veneziaa
erstellt: 11.12.2009 17:28:28 |
Bei solchen Fragen ist es immer wichtig zu wissen, in welchem Bundesland du lebst...
Ich komme von der "anderen" Seite, das heißt von der (kooperativen) Gesamtschule, die die Kinder nach der Grundschule aufnimmt. In Hessen bestimmt der Elternwunsch den Schulzweig nach der Klasse 4, es sei denn, es ergeben sich die absurdesten Differenzen. Auch in anderen Bundesländern ist das so.
Wenn also die Meinung der Grundschullehrer von der elterlichen Einschätzung abweicht, kann ein Kind dennoch in den höheren Schulzweig gehen, sofern die Eltern das wollen.
Absurd: Wir hatten bei der letzten Aufnahme einen Schüler mit "ausreichend" in allen Hauptfächern, auch im Arbeits- und Sozialverhalten. Trotz eingehender Beratung auch von unserer Seite aus beharrten die Eltern auf eine Einstufung in die Gymnasialklasse. Ergebnis: Heute hatte ich den Antrag auf Umstufung in unsere "Förderstufe" in den Händen. Natürlich meinen die Eltern, ihr Kind könne jetzt dort in den A-Kursen mitarbeiten. Nein, kann es nicht, das hat es ja bewiesen. Jetzt muss es erst einmal in den B-Kursen mitarbeiten. Die Karten werden neu gemischt. Ist es tatsächlich zu höheren Leistungen in der Lage, wird es irgendwann auch wieder im G-Zweig landen. Aber was bleibt, sind in jedem Fall die grässlich negativen Erfahrungen mit absolut schlechten Noten in einem Schulzweig, der ganz einfach eine Nummer zu hoch war...
Warum lassen manche Eltern ihren Kindern nicht einfach ein wenig Zeit um sich persönlich zu entwickeln?
Okay, an unserer Gesamtschule ist nun mal eine hohe Durchlässigkeit gegeben. Wenn man in einem altmodisch starren Schulsystem steckt, mag das nicht so einfach sein.
Daher der Hinweis: Bitte nenne bei solch einer Frage unbedingt immer auch das Bundesland! |
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