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Forum: "Bewertung schriftlicher Arbeiten - steht die Form über dem Inhalt?"
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| Bewertung schriftlicher Arbeiten - steht die Form über dem Inhalt? | | von: pamina833
erstellt: 20.03.2012 16:43:20 |
Hallo an alle Kollegen/innen,
ich selbst unterrichte an einer Grundschule und versuche meinen Schülern beizubringen, was der Unterschied zwischen "erklären", "beschreiben", ... gegenüber "nenne", "zähle auf", ... ist. Bisher können meine Drittklässler schon ganz gut unterscheiden, wann ich also reines Wiedergeben von Fakten in Stichpunkten und wann ich eine "Sache" im Kontext erklärt haben will.
Mein eigener Sohn besucht die 5. Klasse einer Realschule. In der letzten Literaturarbeit bekam er eine 4, weil er bei mehreren Fragen nicht in Satzform antwortete (ganz oben auf der Arbeit stand: Beantworte alle Fragen in Satzform!) Beispiel: Nenne ein weiteres Werk des Autors! Er schrieb lediglich den Titel auf und bekam,obwohl inhaltlich richtig,0 Punkte auf diese Frage. Alle Fragen, die eine Erklärung brauchten, beantwortete er auch in Satzform. Er hatte inhaltlich nur wenige Fehler. Jetzt ist die Enttäuschung sehr groß, weil er ja fast alles richtig hatte. Ich kann das gut nachvollziehen. Worum geht es? Wissen oder Form? Gibt es hier Richtlinien??? Es wäre auch für meine Arbeit wichtig zu wissen, wie ich die Schüler auf die weiterführenden Schulen gut vorbereite!
Danke an alle "Antworter" |
| ... | | von: briefoeffner
erstellt: 20.03.2012 17:34:44 geändert: 20.03.2012 17:35:22 |
Ich finde die Form auf jeden Fall sehr wichtig.
Für die reinen Fakten hätte man auch mündlich abfragen können, er hätte es gewusst (ob er's die nächsten Tage, Wochen oder Jahre behält, ist eine andere Sache).
Es steht sogar über der Arbeit, schriftlich, dass ganze Sätze erforderlich sind.
Mach mal eine Führerscheinprüfung und keine Kreuze, sondern kleine Striche vor den Aufgaben: du hast doch alles gewusst...
Ich bin völlig genervt von vielen Schülern, was die Form angeht. Da wird geschludert, mit irgendwelchen Tintenkillerblaustiften geschrieben, kein Rand gezogen, nicht auf Linien geachtet, kein Lineal benutzt.
Sei froh, dass die Lehrerin darauf achtet.
In manchen Fächern sage ich vorher, sie brauchen keine vollständigen Sätze zu schreiben, weil es kein Sprachfach ist, aber in Deutsch ist das Pflicht.
Warum hat dein Sohn denn keine ganzen Sätze geschrieben?
Soll die Lehrerin sich umsonst den Mund fusselig reden?
Und warum fragst du hier nach? Willst du noch ein paar Punkte rausholen und damit die Lehrerautorität untergraben?
Ich bin so einer Leherin dankbar, denn ich habe die Faxen dicke von diesen Schülern, die überall rumschmieren und nicht auf die Form achten.
Ich würde übrigens auch einen Erwachsenen als grob unhöflich einschätzen, wenn er mir in einem offiziellen Schreiben mit einer luschigen Form kommt, irgendwelche Abkürzungen benutzt oder unvollständige Sätze, die ich mir dann selber zusammenreimen kann.
Sei der Lehrerin dankbar und unterstütze sie in ihrer Arbeit. |
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