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Forum: "Bepunktung einer Sachaufgabe"
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| . | | von: lisae
erstellt: 09.07.2013 19:41:25 |
Du sprichst hier ein leidiges Thema an, das öfter ein Problem macht, vor allem, wenn es sich um einfaches Zahlenmaterial handelt: Wertung von Zahlen aus dem Off(=Kopf).
Du weißt nicht, was und wie oft die L schon gesagt hat, dass nur Zwischenergebnisse mit allen Punkten gewertet werden, wenn man ihre Entstehung durch die aufgeschriebene Rechenaufgabe nachvollziehen kann.
Wir wissen das beide nicht. Ich kann nur aus eigener leidvoller Erfahrung von der anderen Seite her, als L, sagen: Wenn sie es so oft gesagt hat wie ich schon, dann verstünde ich es auch, wenn sie ihre Ankündigungen (Punkte nur für aufgeschriebene Rechnungen) wahr macht.
Man kann nicht jeden klitzekleinen Hinweis, der sehr oft gesagt wird und der eigentlich bei den Kindern irgendeinmal hängenbleiben sollte, als Arbeitsanweisung formulieren. Da käme dann schnell der Vorwurf, dass in der Probe zu viel zu lesen ist.
Ich denke, dass dein Kind langfristig mehr davon profitieren würde, auch im Hinblick auf spätere Schuljahre, wenn du die Arbeitsweise der L - hier: Erziehung zum Zuhören - unterstützen würdest. Der Schaden durch wenige verlorene Punkte wiegt geringer als der, der durch die ständige Konfrontation Mutter/L beim Kind ankommt. Kinder wollen sich in diesem Alter auch in der Gemeinschaft mit der L wohlfühlen und sitzen dann zwischen den Stühlen, wenn die Harmonie zwischen Elternhaus und Schule öfter gestört ist.
lisae |
| Wir... | | von: cujamaraaa
erstellt: 09.07.2013 21:00:51 |
...üben gerade auf eine Probe mit Sachaufgaben. Ich sage täglich gefühlte 50 Mal "Schreibe jede Rechnung auf. Ich muss wissen, wo die Zahl herkommt." Trotzdem werden einige Kinder das in der Probe wieder nicht machen. Und ich steh vor dem Dilemma, kann ich da jetzt Punkte abziehen oder nicht? Es geht nicht nur ums Prinzip, sondern darum, dass sich eben dann auch einige Kinder im Kopf verrechnen oder für die Rechnung im Kopf falsche Zahlen benutzen... Nur mit jeder Mini-Einzelrechnung kann ich den Weg des Kindes nachvollziehen und evtl auch bei einem Rechenfehler trotzdem bepunkten.
Ob ich die Anweisung dann nochmal extra hinschreibe? Ich glaube eher nicht. Es ist eine Selbstverständlichkeit bei Sachaufgaben (bzw. sollte sein). Auch das Hinschreiben garantiert nicht, dass die Kinder daran denken.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass manche Kinder, je mehr Text da steht, um so weniger genau lesen. Gerade in Mathe, wo es ja nicht um's Lesen geht...
Ob da nun 2 Punkte abgezogen werden oder 1 oder keiner... Das sollte die Lehrkraft entscheiden, die weiß, wie oft sie das im Unterricht erwähnt hat... |
| Antwort: zu viele Arbeitsanweisungen | | von: gascba
erstellt: 09.07.2013 22:34:49 geändert: 12.07.2013 19:47:10 |
Gut möglich, dass mein Sohn die fehlende Rechnung auch mit Arbeitsanweisung nicht geschrieben hätte. Und ich weiß selbst, dass man anhand jeder Minirechnung den Rechenweg des Schülers am besten verfolgen kann. In einer anderen Aufgabe wurden ihm z. B. völlig zu Recht 2 Punkte in der Rechnung abgezogen, weil er den Ansatz richtig hatte, aber die Folgerechnungen nicht. Die Antwort und das Ergebnis waren zwar richtig (das Ergebnis konnte man auch durch Ausprobieren herauskommen), aber der zweite und dritte Rechenweg waren Unsinn. Aus meiner beschriebenen Aufgabe aber geht ja eindeutig hervor, dass er die Aufgabenstellung komplett erfasst und alles richtig gerechnet hat. Wenn jetzt anstatt 5 x 5 z. B. 6 x 5 oder Ähnliches gerechnet worden wäre, dann wäre der Abzug ja völlig korrekt. Wir haben es z. B. im 3. oder 4. Schuljahr immer so gehandhabt, dass wir noch einen kurzen Satz am Anfang der Probe geschrieben haben, wie z. B. "Schreibe jeden Rechenweg einzeln auf", auf wenn es vorher schon 100 Mal besprochen wurde. Und da gab es auch nie Fragen oder Ärger. In diesem Fall hätten wir auch die volle Punktzahl gegeben, da ja eindeutig daraus hervorgeht, dass kein Rechen- oder Folgefehler vorliegt. Es ist außerdem erst das 2. Schuljahr (in anderen Schulen werden z. B. gar keine reinen Sachaufgabenproben weder in der 2. noch in höheren Klassen geschrieben, sondern 1 - 2 als Notenbremse in einer Matheprobe genommen). Und da sollte doch noch die richtige Rechnung belohnt werden, denn in dieser Aufgabe steckt kein Rechenfehler, um die Schüler nicht völlig zu demotivieren. Ich will auch nicht auf den fehlenden 2 Punkten herumhacken, sondern für mich ist diese Bewertung einfach völlig ungerecht und nicht nachvollziehbar.
Es standen übrigens am Anfang der Probe 4 Arbeits-anweisungen: "Lies genau! Überlege, was die Geschichte nicht verrät! Rechne! Schreibe eine Antwort!" Das wäre in euren Augen ja dann auch schon zu viel, da man diese Dinge sicher auch schon 100 Mal gesagt hat. Und anstelle von "Rechne" hätte man eben auch "Schreibe jeden einzelnen Rechenweg genau auf!" und somit wäre die Sache geklärt. Mein Sohn hat zumindest in dieser Aufgabe diese 4 Anweisungen befolgt. Günstiger wären bei der Bepunktung der Rechnung anstatt 6 Punkte auch 4 gewesen, denn somit hätten die Kinder, die 4 + 1 richtig im Kopf rechneten, auch keinen Abzug bekommen.
Ich sehe das so wie caldoreio. Das ist ein prima Argument, dass man bei 3 (z. B. Lisa, ihre Mutter, ein Freund) auch nicht erwarten kann, dass 1 + 1 + 1 extra hingeschrieben werden |
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