Guten Tag in die Runde,

sagt mal wie ist das bei Euch geregelt?

Ich habe eine Mathearbeit in der 7.Klasse (Realschule) gestellt und der Notendurchschnitt ist leider 4,0. Alle Noten von 1 bis 6 kommen vor. Würdet Ihr den Schnitt nach oben anpassen? Sobald bei uns eine vermeintlich schlechte Arbeit geschrieben wurde, stehen gleich bestimmte Eltern auf den Plan und beschweren sich über die Schwere der Arbeit. Sie suchen nach allen möglichen Gründen, nur nicht nach dem Anteil den vielleicht der Schüler inne hält. Dazu sollte man noch sagen, dass ich vor jeder Arbeit ein sogenanntes Lernblatt verteile, mit entsprechenden Übungsaufgaben (20 Stück).  Die Arbeit bestand dann genau aus diesen Aufgaben(7v.d.20), nur mit anderen Zahlenwerten. Weiterhin sind die Übungsaufgaben vor der Arbeit im Unterricht behandelt worden. Ich frage mich wirklich was ich da noch machen soll? Aber ein Schüler hat es auf dem Punkt gebracht, in der letzten Stunde vor der Arbeit. Ich rügte die Schüler wegen mangelnder Aufmerksamkeit unter anderen mit der Aussage „Und was ist, wenn Ihr nächste Woche eine schlechte Arbeit schreibt?“  Darauf wie aus der „Pistole geschossen“ die Antwort von Schüler P. „Dann bekommen Sie Ärger“. Das schlimme ist, er hat sogar recht, sonst würde ich jetzt sicherlich nicht diese Zeilen schreiben. Was könnt Ihr mir bitte raten?

kann m.E. nicht die Lösung sein, zumal der ja verbindlich sein sollte. An Deiner Stelle würde ich mich mit Eurem Fachbtetreuer absprechen, ihm die Arbeit zeigen und auch das Lernblatt. Formal gesehen bist Du dann auf der sicheren Seite.

Bei uns an der FOS z.B. schaut sich der Fachbetreuer eine Arbeit an, wenn der Schnitt bei 1,5 oder besser sowie bei 4,5 oder schlechter liegt bzw. 60 % der Klasse die Note  fünf und sechs geschrieben haben. Und das heißt noch nicht, daß die Arbeit eingezogen wird. Insofern sind Deine 4,0 nicht toll, aber kein Grund, sich gleich dermaßen unter Druck setzen zu lassen.

Das Problem scheint mir eher grundsätzlicher Natur: Für mich stellt sich die Frage nach dem Lernklima und der Arbeitshaltung der Klasse und damit auch Deiner Stellung den Schülern gegenüber. Allein die Bemerkung "Dann kriegen Sie Ärger!" würde ein Schüler bei mir genau zweimal machen: Das erste- und letztemal... Wie  läuft denn der Unterricht allgemein ab? Bist Du relativ neu in der Klasse? Akzeptieren die Schüler Dich als Autorität? Ist die Klasse grundsätzlich schwierig? Wie bist Du bislang mit Elternkritik umgegangen? Fallen die Arbeiten regelmäßig so schlecht aus? ... Du siehst: Es gibt eine Vielzahl von Aspekten, die hier eine Rolle spielen können und geklärt gehören. Hole Dir Unterstützung aus dem Kollegium. Mit schwierigen Eltern würde ich alleine kein Gespräch führen.

LG   

Hesse

Wenn du dich bei der Notenfestlegung an euren verabschiedeten Schlüssel gehalten hast und die Bepunktung der einzelnen Aufgaben vor dir begründen kannst, wärst du mit dem Hammer gepudert, wenn du deine Noten anpaßt, nur um einigen Schülern das Leben zu erleichtern.

Wer ist hier der Fachmann?

Es gibt einen gültigen Schullehrplan.

Es gibt die Unterrichtszeit, in der der Stoff behandelt und vertieft wird.

Es gibt Aufgaben, die zur Vertiefung vom Schüler in Lernzeit bzw. als Hausaufgabe bearbeitet werden müssen.

Wenn dann der Lehrer noch so nett ist und die Aufgabentypen mit Beispielen vorher kreuz und quer durchkauen läßt, liegt das Problem zwischen den Ohren deiner Schüler! Dort haben diese schlicht und ergreifend ihre bis zu 1.200g nicht aktiviert.

Das mit dem "Ärger bekommen" ist eine typisch großspurige Aussage von pubertären "Möchtegern-Jungbüllekes".

Laß das mal locker an dir abtropfen, dokumentiere deine Arbeit und halte den Ärger mit den Eltern aus, die nicht akzeptieren wollen, daß ausgerechnet du das ungeheure Potential ihres kleinen Einstein nicht richtig erkennst.

... noch nie einen Schnitt nach irgendwohin korrigiert. Ich stelle meine Arbeit, habe einen allgemeinen Notenspiegel, den ich für alle möglichen Maximalpunktzahlen umgerechnet habe, ungefähr 50% der Punkte geben eine 3/4, und der findet Anwendung von Klasse 5 bis 10, ab Klasse 11 gilt der Dreisatz für die Berechnung der Notenpunkte, also 50% geben noch 8 NP statt nur 4.

Das ist aber meine Art, wohlwollend zu bewerten. Wer das nicht für sich nutzt...  

... dann können die Anforderungen ja wohl keineswegs zu hoch gewesen sein. Und wenn Eltern sich beschweren, dann frag' doch einfach mal, was *sie* denn dazu beitragen, dass ihr Kind etwas lernt. Sollte mich wundern, wenn da viel kommt ... :- (

Auch ich habe eine feste Notenverteilung:

Sek I:

ab 87,5 % sehr gut

ab 75 % gut

ab 62,5 % befriedigend

ab 50 % ausreichend

ab 25 % mangelhaft

darunten ungenuegend

Sek II:

ab 95 % sehr gut (15 P.)

ab 90 % sehr gut (14 P.)

ab 85 % sehr gut (13 P.)

usw. ...

ab 45 % ausreichend (05 P.)

ab 40 % ausreichend (04 P.)

ab 33,3 % % mangelhaft (03 P.)

ab 26,6 % % mangelhaft (02 P.)

ab 20 % % mangelhaft (01 P.)

darunter ungenuegend

Die SuS bekommen die Notenverteilung gesagt, und ich halte mich fest daran. Einzige Ausnahme, wenn ich merke, dass eine bestimme Aufgabe von *allen* nicht oder nur rudimentär bearbeitet wurde, dann nehme ich dort einen Teil oder alle Rohpunkte aus der Wertung, der Rest wird dann ganz normal bewertet.

Ciao

Andy

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Stinmme hesse und lupenrein zu!

1. Die Klassenarbeiten werden von den Fachkollegen der jeweiligen Klassenstufe abwechselnd vorbereitet und dann gemeinsam erstellt.

2. Die Arbeit wird an einem vorher festgelegten Termin geschrieben.

3. Die Fachkonferenz hat für alle Fachkollegen den Bewertungsschlüssel verbindlich festgelegt. Dieser entspricht für die SI in etwa dem von axp und gilt bis ....

4. Fällt eine Arbeit in einer Klasse sehr schlecht aus (1/3 Note fünf oder schlechter), muss sie dem Fachkonferenzvorsitzenden und der Schulleitung vorgelegt werden.

4. Dort wird in Gespräch mit der Fachkraft das weitere Vorgehen beschlossen, Genehmigung der Arbeit oder Wiederholung.

... auch. Die letzte Klassenarbeit in den beiden 7er Klassen, die ich in Mathematik schrieben ließ, hatte die Durchschnitte 3,8 und 4,2.

Da habe ich gar nichts angehoben. In NRW gilt der 1/3 - Erlass ja (seit einigen Jahren) nicht mehr, so dass die Arbeit gewertet wird. Schluss. Aus. Du kannst ja nachweisen was du alles vorher gemacht hast.

Auch ich habe vorher ein Übersichtsblatt zum Ankreuzen, was man kann bzw. nicht, und Übungsaufgaben dazu herausgegeben. Diese wurden besprochen.

Daher kam mir das alles was der/die ThreadstarterIn geschrieben so bekannt vor.

Bei uns an der Schule muss man von jeder Klassenarbeit dem Schulleiter drei vorlegen (eine gute, eine mittlere und eine schlechte). Bisher hat der Chef das noch nie beanstandet bei mir, wenn mal Klassenarbeitem so schlecht ausfielen. Die Fachkonferenz spielt dabei keine Rolle (zumindest nicht bei uns). 

Seit ich den Job mache (seit ca. 20 Jahren) ist tatsächlich erst ein Elternteil mal erschienen. Die konnte ich aber, nachdem ich gezeigt habe, was der Arbeit alles vorangegangen ist, schnell besänftigen. 

Ansonsten nehme ich solche Drohngen nicht ernst. Das ist nur "Möchtegern - Jungbüllekes" Aufspielerei (tolles Wort @lupenrein). Die überspielen damit nur, dass sich sich über sich selbst ärgern und können das nicht zeigen. 

Trotzdem desillusioniert mich das, wenn Klassenarbeiten so ausfallen. Dann frage ich mich regelmäßig, warum ich mir immer so viel Arbeit mache mit der Vorbereitung, Übung, ....

... dein Job ist.

Wir haben alle den Anspruch, uns geläufige Fachinhalte für Schüler runterzubrechen und so aufzubereiten, dass alle es verstehen können... Ich wiederhole: können! Nicht müssen!!!

Ich freue mich über einen Schnitt von 1,4... Aber die eigenen Schnitte meiner Lateinarbeiten ab Klasse 9 (immer zwischen 4,7 und 5,4) haben mich gelehrt: Schnitte sagen nichts über de einzelnen Schüler aus, auch nichts über den Lehrer, aber darüber, das ein recht großer Anteil der Schüler entweder mit dem Thema nicht klar kam oder das Lernen für dieses Fach bereits aufgegeben hat.

der rotzfreche Kommentar des Schülers sollte dir den Anlass geben, hier auf gar keinen Fall irgend etwas nach oben zu korrigieren. Dieser an Respektlosigkeit kaum zu überbietende Kommentar hatte hoffentlich disziplinarische Folgen, oder?

Wen du jetzt nachgibst, bist du gefressen und die Schüler können mit dir machen, was sie wollen. Dann wissen sie genau, dass sie nur mit ihren Eltern drohen müssen und du musst Männchen machen.