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Forum: "Benotung in den verschiedenen Bundesländern?"
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| Ich mach mir da keinen Kopp.... | | von: rhauda
erstellt: 28.12.2005 22:05:53 geändert: 28.12.2005 22:07:29 |
im Fach Englisch sind prinzipiell alle Absprachen völlig belanglos. Selbst wenn man Vergleichsarbeiten schreibt mit genauester Fehlerkorrektur (ist bei Sprachen sauschwierig, um nicht zu sagen, unmöglich), bleibt immer noch die völlig unterschiedliche Benotung mündlicher Leistungen.
Ich habe mittlerweile viele Klassen übernommen von den verschiedensten Lehrertypen in den verschiedensten Schultypen.
Meiner Erfahrung nach kristallisiert sich eigentlich immer folgendes heraus:
Bis auf geringfügige Abweichungen nach oben oder unten (Ausnahmen bestätigen die Regel) gibt der Kollege, mit dem man ÜBERHAUPT NICHT konform geht bezüglich Pädagogik und Didaktik, eigentlich im Ganzen ähnliche Zensuren. Das stellt man immer fest, wenn man eine Klasse übernommen hat und dann mal die Vorjahresnoten anschaut.
Das heißt: die Rangfolgen in der Klasse bleiben bis auf wenige Ausnahmen unverändert. Die Guten bleiben gut, die schlechten bleiben schlecht.
Was sich allerdings verändert, ist der Anspruch an die entsprechenden Noten.
Da mag es sein, dass man selbst ganz andere Fertigkeitsschwerpunkte setzt, es kann sein, dass das generelle Niveau viel höher ist...am Ende sind die Zensuren, die die beiden Kollegen geben, fast identisch.
Schaut einmal nach, gerade in der SEKI! Seht einmal, ob sich die Endzensuren wirklich geändert haben, wenn ihr Klassen übernehmt.
Meine Lösung: Zentrale Prüfungsaufgaben.
Mein Einwand gegen meine eigene Lösung: dann dürften die Schüler ein Anrecht auf die gleiche Anzahl von Unterrichtsstunden bei gleich motivierten und qualifizierten Lehrern haben.
DAS ist utopisch. Und solange das nicht gewährleistet ist, ist die ganze Diskussion überflüssig.
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| @Ich mach mir da keinen Kopp.... | | von: rhauda
erstellt: 28.12.2005 22:54:03 |
Noch einmal, weil die Frage kam, was mein Post mit der Ursprungsfrage zu tun hat:
Ich finde, dass du da keine schlaflosen Nächte haben solltest. Wenn man dann gezwungen ist, Noten nach einem Schema zu geben, sollt eine Notenskala von 1-6 eigentlich ausreichen. Das Problem ist doch meist die Weigerung, die EINS oder die SECHS zu geben... dann hat man näümlich nur noch 4 Noten zur Verfügung...zu wenig.
Wenn man dann die Leistungen und Punkte auf die entsprechenden Noten verteilt, ist das ziemlich eindeutig.
Und jetzt die zweite Meinung: Wer Jahresendnoten wie 2,6 oder 3,48 verteilt, ist selber schuld. REGELMÄßIGE Rückmeldung über Leistung sollte eigentlich genügen, um Schüler so anzupieken, dass es mit den Noten keine Probleme gibt.
Ich habe es mir zur Regel gemacht, alle 5-6 Wochen mit jedem einzelnen Schüler die Noten und die Tendenz zu besprechen. Da reden wir über die Frage, ob eine Leistung "Ausreichend" ist, und nicht, ob sie "vier" ist.
Wir reden darüber, ob die Mängel "in absehbarer Zeit auszugleichen sind" und nicht, ob sie noch 'ne vier kriegen.
In all den Jahren habe ich noch NIE eine Beschwerde über eine Zensur bekommen.
Mch dir keinen Kopp. Überlege, wie die Anforderungen sind. Nicht erfüllt ist "5".
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| In NRW | | von: ishaa
erstellt: 29.12.2005 01:06:33 |
sollen/müssen/dürfen wir ja Bemerkungen aufs Zeugnis schreiben. Wird anscheinend recht unterschiedlich gehandhabt. Bei meinem Sohn findet sich da meistens nichts. An meiner Schule (HS) muss da immer was stehen. Und da lassen sich die Noten zum Teil noch etwas "relativieren". Wenn wieder mal alle Kollegen ganz gnädig waren, schreibe ich da auch schon mal "Die Noten in den Fächern X und Y und Z und und sind nur schwach ausreichend", nur damit mal klar ist, dass da jemand gerade noch die Kurve gekratzt hat und Einsatz gefragt ist.
Auch wenn jetzt viele aufschreien von wegen zu viel Arbeit und so: Ich würde ja viel lieber Berichte schreiben als diese dämlichen Noten verteilen. Im Kollegium stehe ich damit mit einer Ausnahme ziemlich alleine (weil's ja so viel Arbeit ist), aber in meiner Klasse wissen langsam auch die Schüler, dass alleine aus den Bemerkungen hervorgeht, ob da jemand sein Bestes gegeben hat( auch im Hinblick auf soziale Kompetenzen) oder jemand weit hinter seinen/ihren Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Die Noten können dann durchaus gleich oder ähnlich sein.
Bei manchen könnte ich dennoch verzweifeln. Selbst im Kunstunterricht sitzen sie dann da mit dem Taschenrechner und versuchen, sich aus den Noten für ihre Bilder eine Zeugnissnote zu basteln.
Langsam müssten sie mich kennen. Wenn ich sage, dass Arbeitseinsatz, Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren, Ratschläge anzunehmen, sich an Arbeitsanweisungen zu halten etc. wichtig sind, dann ist das auch so. Bei vielen KollegInnen aber anscheinend nicht. Daher der Taschenrechner. Mich haben aber auch im Deutsch- und Englischunterricht schon mal mutige SchülerInnen gefragt, warum ich ihnen denn die bessere Note gegeben hätte, wo die Arbeiten doch eigentlich alle viel schlechter gewesen wären. Sie wussten's eigentlich selbst, wollten's nur noch mal hören.
Apropos: (Selbstbeweihräuchernd...) Einige meiner Kollegen meinen ja, ich könnte das ganz gut, so Bemerkungen formulieren. Hat jemand eine Idee, wie man so was etwas verallgemeinern und dann als Material hochladen könnte? Z.B. bestimmten Schülertypus beschreiben und dann "Wie sag ich's auf Hochdeutsch?"
LG
ishaa |
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