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Forum: "Benotung in den verschiedenen Bundesländern?"

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Benotung in den verschiedenen Bundesländern?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.12.2005 19:25:35 geändert: 29.12.2005 11:11:52

Ich bin zwar schon lange in Bayern(Grundschule), hadere aber immer noch mit dem Benotungssystem. Hier dürfen nur ganze Noten gegeben werden. Das bringt beim Übertritt in weiterführende Schulen Probleme mit Eltern, da ja ein halber Punkt schon eine ganze Note ausmachen kann. Für den Übertritt muss in Bayern ein bestimmter Notenschnitt erreicht werden. Vorher unterrichtete ich 12 Jahre in Baden-Württemberg und kenne von dort die Benotung in Viertelnoten, die mir viel fairer erschien. Auch bei Aufsätzen war es viel leichter. Das nächste ist, dass in der Grundschule in Bayern Proben d.h. Tests nicht angesagt werden dürfen.
Wie ist das mit der Benotung in den anderen Bundesländern?
Dürfen Tests/Arbeiten usw. in der Grundschule angesagt werden?


in österreichneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fairytale1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.12.2005 20:14:56

gibt es auch nur reine noten zwischen 1-5, punkte in der grundschule interessieren hier niemanden..daher auch der druck der eltern, weil für den übertritt ins gym in manchen städten lauter einsen verlangt werden.

tests müssen angesagt werden und zwar eine woche vorher und von den eltern muss diese information unterschrieben werden.

diese *tests* dürfen offiziell nur zweimal pro halbjahr je 15 minuten zeit in anspruch nehmen...

toll,wie man dann zu noten kommen muss.


Ich bin aus NRWneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: clausine Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.12.2005 21:04:45 geändert: 28.12.2005 21:05:29

und finde es auch ziemlich nervig, zumindest auf dem Zeugnis "ganze" Noten vergeben zu müssen. Ich versuche immer im Gespräch die Tendenz klar zu stellen (für Fachunterricht schreibe ich den KollegInnen auch die - und + dazu!). In Arbeiten schreibe ich auch "noch gut" oder "voll befriedigend", das ist so üblich.....Arbeiten kündige ich immer an, Tests dürfen bei uns nicht so heißen.....
Liebe Grüße von Clausine (so "sieht" man sich wieder!)


Ich mach mir da keinen Kopp....neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.12.2005 22:05:53 geändert: 28.12.2005 22:07:29

im Fach Englisch sind prinzipiell alle Absprachen völlig belanglos. Selbst wenn man Vergleichsarbeiten schreibt mit genauester Fehlerkorrektur (ist bei Sprachen sauschwierig, um nicht zu sagen, unmöglich), bleibt immer noch die völlig unterschiedliche Benotung mündlicher Leistungen.

Ich habe mittlerweile viele Klassen übernommen von den verschiedensten Lehrertypen in den verschiedensten Schultypen.
Meiner Erfahrung nach kristallisiert sich eigentlich immer folgendes heraus:

Bis auf geringfügige Abweichungen nach oben oder unten (Ausnahmen bestätigen die Regel) gibt der Kollege, mit dem man ÜBERHAUPT NICHT konform geht bezüglich Pädagogik und Didaktik, eigentlich im Ganzen ähnliche Zensuren. Das stellt man immer fest, wenn man eine Klasse übernommen hat und dann mal die Vorjahresnoten anschaut.
Das heißt: die Rangfolgen in der Klasse bleiben bis auf wenige Ausnahmen unverändert. Die Guten bleiben gut, die schlechten bleiben schlecht.
Was sich allerdings verändert, ist der Anspruch an die entsprechenden Noten.

Da mag es sein, dass man selbst ganz andere Fertigkeitsschwerpunkte setzt, es kann sein, dass das generelle Niveau viel höher ist...am Ende sind die Zensuren, die die beiden Kollegen geben, fast identisch.

Schaut einmal nach, gerade in der SEKI! Seht einmal, ob sich die Endzensuren wirklich geändert haben, wenn ihr Klassen übernehmt.

Meine Lösung: Zentrale Prüfungsaufgaben.
Mein Einwand gegen meine eigene Lösung: dann dürften die Schüler ein Anrecht auf die gleiche Anzahl von Unterrichtsstunden bei gleich motivierten und qualifizierten Lehrern haben.

DAS ist utopisch. Und solange das nicht gewährleistet ist, ist die ganze Diskussion überflüssig.



@ysnpneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: streberin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.12.2005 22:25:38

Freu dich auf die Orientierungsarbeiten im Sommer.Da fragst du dich dann, was du ein Jahr lang gemacht hast und vor allem, wem dieser enorme Aufwand helfen soll.


@Ich mach mir da keinen Kopp....neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.12.2005 22:54:03

Noch einmal, weil die Frage kam, was mein Post mit der Ursprungsfrage zu tun hat:

Ich finde, dass du da keine schlaflosen Nächte haben solltest. Wenn man dann gezwungen ist, Noten nach einem Schema zu geben, sollt eine Notenskala von 1-6 eigentlich ausreichen. Das Problem ist doch meist die Weigerung, die EINS oder die SECHS zu geben... dann hat man näümlich nur noch 4 Noten zur Verfügung...zu wenig.
Wenn man dann die Leistungen und Punkte auf die entsprechenden Noten verteilt, ist das ziemlich eindeutig.

Und jetzt die zweite Meinung: Wer Jahresendnoten wie 2,6 oder 3,48 verteilt, ist selber schuld. REGELMÄßIGE Rückmeldung über Leistung sollte eigentlich genügen, um Schüler so anzupieken, dass es mit den Noten keine Probleme gibt.

Ich habe es mir zur Regel gemacht, alle 5-6 Wochen mit jedem einzelnen Schüler die Noten und die Tendenz zu besprechen. Da reden wir über die Frage, ob eine Leistung "Ausreichend" ist, und nicht, ob sie "vier" ist.
Wir reden darüber, ob die Mängel "in absehbarer Zeit auszugleichen sind" und nicht, ob sie noch 'ne vier kriegen.
In all den Jahren habe ich noch NIE eine Beschwerde über eine Zensur bekommen.
Mch dir keinen Kopp. Überlege, wie die Anforderungen sind. Nicht erfüllt ist "5".



In NRWneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ishaa Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.12.2005 01:06:33

sollen/müssen/dürfen wir ja Bemerkungen aufs Zeugnis schreiben. Wird anscheinend recht unterschiedlich gehandhabt. Bei meinem Sohn findet sich da meistens nichts. An meiner Schule (HS) muss da immer was stehen. Und da lassen sich die Noten zum Teil noch etwas "relativieren". Wenn wieder mal alle Kollegen ganz gnädig waren, schreibe ich da auch schon mal "Die Noten in den Fächern X und Y und Z und und sind nur schwach ausreichend", nur damit mal klar ist, dass da jemand gerade noch die Kurve gekratzt hat und Einsatz gefragt ist.

Auch wenn jetzt viele aufschreien von wegen zu viel Arbeit und so: Ich würde ja viel lieber Berichte schreiben als diese dämlichen Noten verteilen. Im Kollegium stehe ich damit mit einer Ausnahme ziemlich alleine (weil's ja so viel Arbeit ist), aber in meiner Klasse wissen langsam auch die Schüler, dass alleine aus den Bemerkungen hervorgeht, ob da jemand sein Bestes gegeben hat( auch im Hinblick auf soziale Kompetenzen) oder jemand weit hinter seinen/ihren Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Die Noten können dann durchaus gleich oder ähnlich sein.

Bei manchen könnte ich dennoch verzweifeln. Selbst im Kunstunterricht sitzen sie dann da mit dem Taschenrechner und versuchen, sich aus den Noten für ihre Bilder eine Zeugnissnote zu basteln.
Langsam müssten sie mich kennen. Wenn ich sage, dass Arbeitseinsatz, Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren, Ratschläge anzunehmen, sich an Arbeitsanweisungen zu halten etc. wichtig sind, dann ist das auch so. Bei vielen KollegInnen aber anscheinend nicht. Daher der Taschenrechner. Mich haben aber auch im Deutsch- und Englischunterricht schon mal mutige SchülerInnen gefragt, warum ich ihnen denn die bessere Note gegeben hätte, wo die Arbeiten doch eigentlich alle viel schlechter gewesen wären. Sie wussten's eigentlich selbst, wollten's nur noch mal hören.

Apropos: (Selbstbeweihräuchernd...) Einige meiner Kollegen meinen ja, ich könnte das ganz gut, so Bemerkungen formulieren. Hat jemand eine Idee, wie man so was etwas verallgemeinern und dann als Material hochladen könnte? Z.B. bestimmten Schülertypus beschreiben und dann "Wie sag ich's auf Hochdeutsch?"

LG
ishaa


@ ishaaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.12.2005 13:09:54 geändert: 30.12.2005 11:23:38

Ich finde es gut, wenn du deine Bemerkungen zur Verfügung stellen willst!
Übrigens: Für die Zeugnisbemerkungen in Bayern gibt es unter www.isb.bayern.de Grund-und Hauptschulen/ Materialien Zeugnisbausteine für Bemerkungen zum Herunterladen, die wir Grundschullehrer für unsere umfangreiche Zeugnisse dieses Jahr verwenden können.
Vielleicht bringt dir das etwas als Anregung.
LG ysnp


IN RLP...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kunoschlonz Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 29.12.2005 14:07:49

gibt es eigentlich nur glatte Noten (bis Klasse 10), man darf aber Tendenzzeichen + oder - geben. Man darf offiziell dann aber nicht mit 1,25 oder 1,75 rechnen sondern es steht die 1. Wenn am Ende eine Zwischennote herauskommt, dann darf man die Tendenzzeichen berücksichtigen.

Es gibt Kollegen, die geben sogar die Note 2-3 u.ä., die ist aber nicht vorgesehen.
In der MSS (11-13) gibt es das Punktesytem von 0 bis 15. Hier sind + und - vorgesehen. 1+ = 15 Punkte und 6 = 0 Pubkte, 5- = 1 Punkte usw.


Noten vom mathematischen Standpunktneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: wabami Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.12.2005 12:48:14

Die Bildung einer Gesamtnote aufgrund einer Durchschnittsbildung ist aus mathematischer Sicht Unsinn:
Da die Noten nicht gleichverteilt sind müsste man einen gewichteten Mittelwert berechnen. Eine Eins ist ja nicht dreimal so gut wie eine Drei.

Die Reduktion der Leistungsbeurteilung auf Noten kann sowieso nicht alle Aspekte berücksichtigen, daher ist das Bedürfnis nach immer feineren Teilnoten (ein Kollege verstärkt die Tendenzaussage durch unterschiedlich große Plus- und Minuszeichen) hinfällig, wenn man die Note mit einem Kommentar versieht!!

Und zur Bildung der Zeugnisnote darf ich auf die pädagogische Freiheit verweisen: Das KM von Baden-Württemaberg schreibt dass die Bildung einer Jahresnote "nicht das Ergebnis einer rein arithmetischen Rechnung ist, sondern eine ganzheitliche, pädagogisch-fachliche Gesamtwertung". (5.7.96;IV/5-6615.21-96/7).
In anderen Bundesländern gelten ähnliche Formulierungen!

Also lieber ysnp, wenn du deine Viertelnoten vermisst, dann kommentiere die Noten und beruhige die Eltern, dass du die Leistungen differenziert erfasst und bei der Jahresendnote berücksichtigst!



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