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Forum: "Schwierige Schüler nach Beenden der Schulpflicht an weiterführender Schule"
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
erstellt: 22.11.2011 21:54:35 |
Das dies für den Schüler aus seiner Sicht eben nicht freiwillig bedeutet, ist mir durchaus bewusst.
Im Prinzip tut es mir Leid für den Schüler, da ich als erwachsene Person und Lehrerin eben weiß, dass ein Abschluss wichtig ist, er aber diesen Weitblick noch nicht besitzt.
Wenn er den Willen, den Abschluss zu schaffen, nicht besitzt, kann ich da als Lehrer wohl recht wenig ausrichten.
Weiter geht es auch darum, dass die anderen Schüler durch das Verhalten im Lernen beeinträchtigt werden.
Kann man denn, wenn dies mit den Erziehungsberechtigten besprochen und dies als Konsequenz mehrmals aufgezeigt wurde, einen derartigen Schüler problemlos von der Schule ausschließen?
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erstellt: 22.11.2011 22:56:09 |
Also, wenn er wirklich nicht mehr schulpflichtig und der Schulbesuch freiwillig ist, kann man ihn auch relativ schnell der Schule verweisen. Ansonsten wäre eine Überweisung an eine Förderschule zu überlegen.
Bei uns in NRW müssen sie 10 Jahre im allgemeinbildenden Bereich verbleiben. Wer danach keinen Abschluss erreicht hat, geht entweder ohne Abschluss ab oder hat im berufsbildenden Bereich die Möglichkeit, einen Schulabschluss zu erreichen. Weiterhin gibt es freie Träger, z.B. die Volkshochschule, die ebenfalls Maßnahmen anbieten, die mit dem Erwerb eines Hauptschulabschlusses verbunden sind. Nicht zuletzt gibt es sogar die Möglichkeit, einen Abschluss über eine Externenprüfung/Nichtschülerprüfung zu erlangen.
Zum Begriff "Ausschluss": Ein zeitlich begrenzter Ausschluss vom Unterricht (bis zu 2 Wochen) ist nach entsprechender Klassenkonferenz möglich. Ein Schulverweis ist erst als 3. disziplinarische Maßnahme möglich, wenn der Schüler dauerhaft an seinem Fehlverhalten festhält. (immer bezogen auf NRW)
Unabhängig von den formalen Möglichkeiten, mache ich ganz gute Erfahrung damit, den Schüler auf einer weniger formalen, eher persönlichen Ebene nach seinen Vorstellungen der Konsequenzen zu fragen. Als Lehrer haben wir nun mal die Verpflichtung (und auch den Wunsch), für eine lernfördernde Atmosphäre zu sorgen und das kann dazu führen, dass man einzelne Schüler für eine Zeit ausschließen muss. Ich bringe immer sehr deutlich zum Ausdruck, dass das nicht mein Ziel ist und das meine ich auch so. Frag ihn doch mal, wie er mit solchen Störungen umgehen würde...? Lass ihn seine eigenen Konsequenzen fixieren. Damit bekommt er mehr Verantwortung für die Folgen und Du bist nicht der Buhmann, der über ihn entscheidet.
Ein 17-Jähriger handelt nicht unüberlegt, vielmehr nutzen viele Jugendliche diese Verhaltensweisen, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und auf Probleme aufmerksam zu machen, die sie selbst nicht geregelt kriegen. Und in diesem Alter sind die Eltern leider keine Ansprechpartner mehr. Eine Einbindung der Sozialarbeiter finde ich deshalb ganz wichtig. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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