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Forum: "einheitliche Kleidung oder Schuluniformen?"
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 | ... |  | von: frank11nr

erstellt: 07.05.2006 13:40:53 |
Wenn ich das richtig verstanden habe (habs heut morgen im Halbschlaf in den Nachrichten gehört), soll ja keine Schuluniform in dem Sinne wie in England eingeführt werden, sondern zwar einheitliche, aber lockere Kleidung getragen werden.
Um mal die Diskussion zu eröffnen: FALLS der Druck unter den Kindern was den Besitz von Markenklamotten angeht wirklich so groß ist, wie es uns einige TV- Berichte regelmäßig weißmachen wollen, halte ich das für eine gute Sache.
Ich kann allerdings von mir behaupten, auch ohne Markenkleidung gut durch die Schulzeit gekommen zu sein (tatsächlich besitze ich noch heute keine Hose, die mehr als 30€ kostet), obwohl meine Schulzeit noch nicht besonders lange her ist (Abi 98, BBS 2002).
Will sagen: Vor noch gar nicht all zu langer Zeit war von diesem "Markendruck", zumindest wenn man ein klein bißchen Selbstbewußtsein hatte, nichts zu spüren, und ich denke nicht, dass sich das innerhalb weniger Jahre so extrem ändern kann.
Und zum Schluss möchte ich noch Rolf zustimmen, das war schon so oft in der öffentlichen Diskussion und hat sich am Ende doch immer wieder als "heiße Luft" erwiesen.
Grüße,
Frank |
 | Hoffentlich |  | von: keinelehrerin

erstellt: 07.05.2006 14:26:32 |
erweist es sich als Luft-Ei.
Weil ich nämlich gegen Schuluniformen jedweder Art bin.
Ich bin dagegen die Menschen äußerlich gleich zu machen.
Kleidung und Accessoires sind ein Ausdruck von Persönlichkeit und Individualität. Natürlich kann man jetzt sagen, jeder Mensch soll durch sein Wesen wirken, durch seine Handlungen.
Aber das Wesen eines Menschen drückt sich auch durch seine Kleidung aus.
Punkt 2
Finanzieller Aspekt:
Dann muss man mindestens 5 gleiche T-shirts kaufen, damit man im Sommer genug Kleidung zum Wechseln hat. Super, 6 gleichblaue Shirts. Und für die Freizeit kauft man dann nochmal Kleider, und zwar farbenfrohe, modische und áttraktive Kleidung. D.h. man gibt zweimal Geld aus.
Punkt 3
Auch schon an die Allergiker-Kinder gedacht?
Unsere Kinder tragen keine Polyester-, Microfaser-, Polyäthylen- usw. Kleider, sondern nur reine Naturfasern, wegen ihrer Haut.
Ich hoffe inständig, dass die Dame nächstens das Hirn vor dem Mund aktiviert. |
 | Aber wie? |  | von: ishaa

erstellt: 08.05.2006 00:56:59 |
kuhlo: eine etwas (sitten)strengere Kleiderordnung, wie soll man die einführen, wo ist die Grenze?
Ich denke, der Ruf nach Schuluniformen ist oft Ausdruck der Hilflosigkeit angesichts einer Schülerschar, die in allen Variationen von total vermummt bis fast nackt zum Unterricht erscheint und (oft mit Unterstützung der Eltern) Amok läuft, wenn man es wagt auch nur den vorsichtigsten aller Kommentare dazu abzugeben.
Drei Beispiele:
1. Schülerin bekommt zum 14. Geburtstag von Muttern riesiges A....geweih (sorry, ich weiß nicht, wie man das sonst nennt....) spendiert. Muss daraufhin natürlich ständig mit tiefstgelegten Hosen über Schultischen hängen. Und außerdem in ganz regelmäßigen 3-Stunden-Abständen (es sei denn, es ist gerade Pause ) mit Freundin für Ewigkeiten zum Eincremen auf dem Klo verschwinden, solange das Teil noch neu ist. Ihr das zu verwehren, grenzt an Körperverletzung, wie sie uns unmissverständlich klar macht. Einige KollegInnen geben da so ihre Meinung zu ab. Vorsichtig, wohlgemerkt. Meine beschränkte sich zunächst auf den Hinweis, dass das Geschenk vielleicht besser zu Beginn der Ferien erfolgt wäre, von wegen der aufwändigen Cremerei. Was passiert? Eltern beschweren sich beim Schulleiter! Auch über mich. Das ginge uns doch gar nichts an, was wir das denn zu kommentieren hätten.
2. Schülerin, 16 Jahre, 8. Schuljahr (ja, so alt kann man da schon sein...) wird von mir mehrmals beiseite genommen und daraufhin gewiesen, dass zwischen bauchfrei und "wir müssen uns im Intimbereich rasieren, damit nichts rausguckt" doch noch ein Unterschied sei. Und dass an einem potentiellen Arbeitsplatz eine solche Hose indiskutabel sei. Große Empörung, ich habe ja keine Ahnung (klar, ich bin ja schon alt und nur neidisch....) und das sei doch wohl ihre Sache, ich könne doch nicht vorschreiben, was sie anzuziehen habe, etc. Erster Tag Praktikum, Restaurantküche: Ihr wird unmissverständlich klar gemacht, dass sie mit dieser Hose nicht mehr aufzutauchen habe. Kein Problem!
3. Obercooler 5-Klässler hat Jeans so tief hängen, dass er kaum laufen kann und der komplette Hintern rausguckt. Vorsichtige Frage zu Beginn der Pause, ob da vielleicht was verrutscht ist. Reaktion: Siehe oben, 8.Schuljahr. Nur noch vehementer. Nach der Pause: Eben dieser Schüler sitzt heulend in der Klasse. Ein (eigentlich äußerst gutmütiger) 10Klässler hat sich über seine Hose lustig gemacht. Von mir wird erwartet, dass ich diesen 10Klässler jetzt gefälligst ins Gebet nehme. |
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