|
Forum: "KIND AdS, Mutter behindert - wie mache ich das"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| KIND AdS, Mutter behindert - wie mache ich das | | von: bsterni
erstellt: 10.01.2007 23:25:07 geändert: 10.01.2007 23:27:44 |
Hi, ich habe in meiner Klasse 5 ein ADS Kind mit behinderter Mutter (alleinerziehend). Ich habe das Gefühl, wir bekommen keinen Fuß auf den Boden. Zuerst war ich geschockt angesichts des Sc hicksals (kommt noch viel hinzu), und habe mich fast selbst überschlagen in Maßnahmen und Unterstützungsangeboten. Mittlerweile fühle ich mich total mies, da ich das Gefühl habe ins Leere zu laufen und dabei auch noch veräppelt zu werden. Der Junge ist intelligent, aber bringt keine Leistung. Wir haben Verstärkerpläne, wöchentliche Telefongesrpäche mit der Mutter, Jugenamts und Hilfeplangespäche, Silentium und Nachmittagsbetreuung und und und. Trotz alledem geht es nicht vorwärts und der Junge kommt weiterhin ohne alles in den Unterricht. Seit drei Wochen warte ich Geld üfr die Klassenfahrt - Ziel extra für das Kind ausgewählt, Mutter angerufen. Verlorenes Material ist seit September nicht angeschafft, Hefte waren nie da. Resiße mir den A...auf für das Kiddi, von zuhause kommt nichts außer netten Worten, Entschuldigungen, mitleidheischendes Klagen und dann - Überraschungen wie - "wir fahren über das Wochenende weg und brauchen eine Beurlaubung für einen Tag", "wir ahben schon seit 4 Monaten Besuch von einer erwachsenen gesunden Person, die uns unterstütz". Ach, und warum kann dann keiner dem Kind die Sachen besorgen undmich entlasten ? Und das schlimmste ist, dass die Mutter so toll ist, das die gesamte Schulleitung denkt, sie würde sich so engagieren ist aber behindert und wir müssten eben helfen. Ich bin total frustriert - ist meine erste Stelle, Probezeit etc. Danke für eure Hilfe |
| genau | | von: keepcool
erstellt: 11.01.2007 15:43:52 |
so denke ich auch wie "rhauda". Das Schriftliche dient zur Belegung.
Ich denke für den Jungen ist es doch genial, wenn sich alles um ihn dreht und alle sich so bemühen, nur weil er eine behinderte Mutter hat.
Mit diesem Burschen würde ich mal Klartext reden. Nur seine Mutter ist behindert und nicht er. Also wäre es eigentlich seine Aufgabe, selbständig zu werden und seine Mutter zu unterstützen. Lass ihn doch mal links liegen. Wenn er etwas nicht hat, trage das in ein Heft mit seinem Namen ein. Nach einer Woche würde ich mit ihm mal die Bilanz ziehen. In etwa: "Das hast du nicht gemacht, dort fehlt etwas, hier hast du das Ziel nicht erreicht. Junge, Junge, in dieser Klasse läuft das nicht so. Geht es so weiter, müssen Konsequenzen gezogen werden (Versetzung, Repetition, Heilpädagoische Schule....?)Doch eigentlich bin ich überzeugt, dass du es schaffen könntest. Das und das mag ich nämlich an dir. Überleg dir übers Wochenende, wie du weiter machen möchtest. Und dann schauen wir es zusammen an. Ich würde mich freuen, wenn du einen guten Weg findest, hier in meiner Klasse zu bleiben."
Meine Kollegin hatte ein Junge, der sich wie ein Baby benahm. Einmal sagte sie zum ihm: So, nun ziehst du dich an und gehst bitte dort zur Kindergärtnerin und fragst, ob sie vielleicht noch einen Platz für dich hätte. (Sie wusste, dass im Kindergarten niemand war). Der Junge zog sich an und ging zum Kindergarten. Mit grossen Augen kam er zurück und meinte, da sei gar niemand. Darauf meinte sie zu ihm: Schade, was mach ich den nun mit dir? Wäre es vielleicht möglich, dass du dich wie einer von der 3. Klasse aufführen könntest, dann wäre dein Platz nämlich hier.
Und es hat gewirkt. Seither benimmt er sich nicht mehr wie ein Baby und gibt sich viel Mühe in der Schule.
Trotz Probezeit muss man sich nicht alles gefallen lassen.
Wünsche dir viel Erfolg!
keepcool |
| allein deine überschrift | | von: pulverfass
erstellt: 11.01.2007 17:26:02 |
.."wie mach ICH das"
zeigt, dass da was im Ungleichgewicht ist.
Hier fehlt, so scheint mir, eine gesunde Distanz zu dem Ganzen.
Wer muss den hier was machen? Wer hat denn das Riesenproblem?
DU hast das Problem nur im Rahmen Deines Schulvormittags, DU kannst bei einem so schwierigen Fall nur ganz, ganz wenig dazu beitragen, dass das alles für das Kind besser fluppt, und DIR ist die Mutter möglicherweise nicht mal dankbar und tut auch nicht das Ihrige dazu, damit DEINE Anstrengungen sich lohnen.
Ich habe mir angewöhnt, erst dann wieder "in Vorleistung zu treten" mit hilfreichen Aktionen, wenn die andere Seite das Ihrige getan hat, denn sonst verpuffen sie total und ich lade mir zu der Anstrengung auch noch den immensen Frust und die Enttäuschung auf.
Die Schulleitung muss durch Protokollieren von wirklich allem (da gebe ich rhauda Recht) informiert werden, wie wenig die Mutter sich wirklich kümmert, damit diese Fehleinschätzung, die Dich noch dazu belastet, aus dem Weg geräumt wird.
Und Du musst Dir immer sagen: Dies ist nur eins von x Kindern in meiner Klasse, und nicht ICH habe das Problem und nicht ICH kann es lösen, sondern nur die Familie. Radikal distanzieren!!
findet
Mariele
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|